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Unter der Regie von Serge Aubin kann es nächste Saison wieder nach oben gehen.

© imago/Contrast/O.Behrendt

Diskussion um Trainer: Warum die Eisbären an Serge Aubin festhalten sollten

Trotz einer desolaten Saison ist der Kanadier der Richtige, um einen Umbruch anzuführen. Entscheidend ist allerdings, dass bei Neuzugängen keine Fehler gemacht werden. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Benedikt Paetzholdt

Nach dieser so enttäuschenden Spielzeit, die eines aktuellen Meisters unwürdig war, gibt es nicht allzu viele Argumente, die auf den ersten Blick dafür sprechen, auch weiterhin an Serge Aubin als Übungsleiter festzuhalten. Zumal er selbst auf der abschließenden Pressekonferenz sagte: „Als Cheftrainer trage ich die Verantwortung für diese Saison.“

Dennoch wären die Eisbären gut beraten, auch in der kommenden Spielzeit auf den Kanadier zu setzen. In drei der vier Spielzeiten, die Aubin mittlerweile zu verantworten hatte, präsentierte seine Mannschaft das druckvolle Eishockey, das die Berliner auch in früheren Jahren ausgezeichnet hatte. Selbst wenn ein Spiel mal verloren ging, standen die Eisbären-Auftritte für großes Spektakel.

2007
kam es zu einer Entfremdung zwischen den Eisbären und Trainer Pierre Pagé

Dass es bei den Eisbären nach zwei Titel in Serie hakt, kennt man aus früheren Jahren. 2007 sowie 2010 mussten sich die Eisbären frühzeitig aus dem Rennen um den Titel verabschieden. Anders als im Falle von Pierre Pagé im ersten Fall hat es nicht den Anschein, dass sich Trainer und Mannschaft entzweit haben. Sonst wäre die Leistungssteigerung in der Endphase kaum noch möglich gewesen.

Zudem ist es noch gar nicht so lange her, dass verschiedene Spieler unabhängig voneinander von Aubins Art der Mannschaftsführung geschwärmt haben. Kapitän Frank Hördler, der schon viele verschiedene Trainertypen bei den Eisbären erlebt hat, sprach immer wieder vom „größten Glücksfall für den Verein“.

Als Aubin die Eisbären 2019 übernommen hatte, bestand eine große Aufgabe, ein neues Gerüst zu formen, was dank geglückter Transfers und einem kollektiven Entwicklungsprozess auch gelang. Insofern würde es nicht wundern, wenn ein ähnlicher Aufschwung erneut gelänge. Insofern sich Spieler den Eisbären anschließen, die das Team auch wirklich verstärken. Das war in dieser Saison bei den Zugängen nur bedingt der Fall war. Marcel Barinka und Jan Nijenhuis spielten gar keine Rolle, Peter Regins Rolle blieb bis zum Schluss ungeklärt, Torwart Juho Markkanen war zu unerfahren, um der Mannschaft Stabilität zu geben.

Zudem gab Stürmer Marcel Noebels nach dem Saisonende zu, dass es hier und da an der Arbeitsmoral gefehlt habe. Nach den düsteren Erfahrungen dieser Saison dürfte der Ehrgeiz geweckt worden sein, die Berliner wieder ins richtige Licht zu rücken. Am besten mit einem Stil, der in den vergangenen Jahren die Konkurrenz regelrecht entzaubert hat.

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