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Fanprotest: Ein Ordner entfernt ein Fahrradschloss an einem Tor im Hamburger Volksparkstadion.

© Imago/Justus Stegemann

Update

Fadenkreuz-Plakat und Schlösser am Tor: Zweitliga-Spiel des HSV gegen Hannover 96 stand vor dem Abbruch – Kind kündigt Reaktionen an

Wieder einmal stand ein Spiel wegen der Proteste gegen den Investoreneinstieg bei der DFL vor dem Abbruch. Diesmal traf es die Zweitliga-Partie Hamburger SV gegen Hannover 96.

Erneut haben Proteste von Fans gegen den geplanten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) für Spielunterbrechungen gesorgt. Sogar ein Abbruch war möglich.

Vor Beginn der zweiten Halbzeit beim Zweitliga-Spiel des Hamburger SV gegen Hannover 96 am Freitagabend, das der HSV mit 3:4 verlor, gelang es einigen Anhängern aus der Nordkurve des HSV, schwere Fahrradschlösser an die Pfosten eines Tores zu schließen. Die Schlösser konnten erst unter Einsatz eines Trennschleifers entfernt werden. Außerdem flogen Gegenstände auf das Spielfeld.

Wenige Minuten nachdem Schiedsrichter Sören Storks die Partie zur zweiten Halbzeit angepfiffen hatte und Dennis Hadzikadunic (47. Minute) das Anschlusstor für den HSV zum 2:3 erzielte, musste das Spiel erneut unterbrochen werden. Die Partie stand in der zweiten Halbzeit mit einer mehr als 30-minütigen Unterbrechung vor dem Abbruch .

Im Block der 96-Anhänger waren Spruchbänder zu sehen mit den Aufschriften „CVC & Blackstone Marionetten des Sportwashings Saudi-Arabiens“, „Konsequentes Handeln bei personifizierten Gewaltandrohungen“ und „Spielunterbrechung jetzt“. Zudem wurden drei Porträts mit jeweils einem Fadenkreuz gezeigt, darunter der Kopf von 96-Chef Martin Kind.

Fußballfans bringen aus Protest Fahrradschlösser an einem Tor im Hamburger Volksparkstadion an.
Fußballfans bringen aus Protest Fahrradschlösser an einem Tor im Hamburger Volksparkstadion an.

© Imago/Eibner/Marcel von Fehrn

Nachdem weder 96-Kapitän Ron Robert Zieler, Trainer Stefan Leitl und die gesamte Mannschaft Hannovers etwas bei den Fans erreichten, bat Schiedsrichter Storks die Spieler in die Kabinen. Daraufhin entfernten die 96-Fans die Banner. Der Unparteiische ließ über den Stadionsprecher mitteilen, dass er das Spiel abbrechen würde, sollten weitere Aktionen folgen.

Geschäftsführer Martin Kind kündigte in einem ersten kurzen Statement Konsequenzen an. „Ich will das jetzt nicht kommentieren. Es wird Reaktionen geben. Ende“, sagte der Fußball-Funktionär der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. „Wichtig ist, dass man etwas entscheiden muss“, betonte der 79-Jährige, ohne zunächst auf Details einzugehen.

16 Minuten Nachspielzeit

Sportlich boten beide Mannschaften ein packendes Nordduell. Nicolo Tresoldi (11.), ein Eigentor von Guilherme Ramos (21.) und der Ex-Hamburger Louis Schaub (32.) brachten die Niedersachsen vor der Pause in Front. Laszlo Benes (24.) hatte mit seinem elften Saisontor kurzfristig den Anschlusstreffer erzielt.

Der eingewechselte HSV-Verteidiger Dennis Hadzikadunic (47.) verkürzte in Hälfte zwei. Robert Glatzel (86.) schaffte den zwischenzeitlichen Ausgleich.

In den letzten Minuten plus 16-minütiger Nachspielzeit mussten die Hamburger nach der Roten Karte für Benes (88.) in Unterzahl spielen. Das nutzte Sebastian Ernst zum umjubelten Siegtreffer der Gäste. Zu allem Überfluss für den HSV sah später noch Hadzikadunic die Gelb-Rote Karte. (dpa)

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