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Mach’s gut, Kollege. Urs Fischer vom 1. FC Union traf am Sonntag zum vorerst letzten Mal auf Pellegrino Matarazzo.

© Foto: IMAGO/Sportfoto Rudel

Trainerentlassungen in der Bundesliga: Man muss nicht jedem Trend hinterherhecheln

„Der VfB Stuttgart hat Pellegrino Matarazzo viel zu verdanken.“ Trotzdem wird er entlassen. Wie vor ihm schon andere Trainer in der Fußball-Bundesliga.

Ein Kommentar von Stefan Hermanns

An warmen Worten mangelte es nicht. Natürlich nicht. „Der VfB hat Pellegrino Matarazzo viel zu verdanken“, sagte Alexander Wehrle, der Vorstandschef des VfB Stuttgart.

Aber auch der tief empfundene Dank der Stuttgarter für den Aufstieg vor zwei Jahren bewahrte Matarazzo nun nicht vor der Entlassung, nachdem der Verein zu der Überzeugung gelangt war, „dass eine Veränderung auf der Trainerposition notwendig ist, um nach den negativen Ergebnissen der vergangenen Wochen eine Trendwende herbeizuführen“.

Das ist nur zu verständlich, wenn die Situation so ist wie in Stuttgart. Die Mannschaft ist nach neun Spieltagen in der Fußball-Bundesliga als einzige noch ohne Sieg, hat im gesamten Jahr 2022 von 26 Spielen gerade drei gewonnen und ist in der Tabelle auf den vorletzten Platz abgerutscht. Der Trend war schon länger nicht mehr Matarazzos Friend.

Der Trend aber wird für die Personalplanung in der Bundesliga offenbar immer bedeutsamer. Vor allem der negative. Vier Trainer sind nach einem Viertel der Saison ihren Job schon wieder los, und auch bei den anderen drei waren warme Worte zum Abschied durchaus angebracht.

Wenn die Gegenwart in Gefahr gerät

RB Leipzig hatte Domenico Tedesco den ersten Titel der Vereinsgeschichte zu verdanken, der VfL Bochum Thomas Reis den Aufstieg und den Klassenerhalt und Bayer Leverkusen Gerardo Seoane die Qualifikation für die Champions League und jede Menge aufregenden Fußball.

Die Vergangenheit aber zählt nichts, wenn die Gegenwart in Gefahr gerät. Und dieses Gefühl hatten die Verantwortlichen in Leipzig, Bochum, Leverkusen und jetzt auch in Stuttgart.

Dabei sollte ein Blick auf die Tabelle der Bundesliga schon reichen, um zu erkennen, dass man nun wirklich nicht jedem Trend hinterherhecheln musst. Ganz oben stehen zwei Klubs, die weder die besten Spieler in ihren Reihen haben noch über die höchste Finanzkraft verfügen.

Ganz oben in der Tabelle stehen der 1. FC Union und der SC Freiburg. Die beiden Klubs, deren Trainer am längsten im Amt sind.

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