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Amine Adli sorgte mit dem 4:1 für die endgültige Entscheidung.

© dpa/Marius Becker

Update

Siebte Auswärtsniederlage in Folge: Hertha BSC hat gegen Bayer Leverkusen keine Chance

Die Berliner haben dem Tempo der Leverkusener auf den Außenbahnen nichts entgegenzusetzen und verlieren verdient. In der Tabelle steht Hertha nur noch einen Punkt vor Platz 18.

Von Holger Schmidt

Die letzten Minuten des Spiels verfolgte Sandro Schwarz fast ohne Regung. Die Arme vor der Brust verschränkt, schaute der Trainer mit starrer Miene auf das Spielfeld und sah, wie sich Hertha BSC auswärts mal wieder in sein Schicksal ergab. „Das war heute ein gebrauchter Tag“, sagte Schwarz nach dem 1:4 (0:2) bei Bayer Leverkusen: „Das war über 90 Minuten keine gute Leistung. Wir haben völlig verdient verloren.“ 

Wieder einmal − denn auswärts bleibt die Hertha ein gern gesehener Gast. Die Niederlage in Leverkusen war die siebte Niederlage in Serie auf fremden Plätzen. Rang 14 nach 23 Spieltagen ist für das Team von Trainer Sandro Schwarz trügerisch, da die Hertha nur einen Punkt Vorsprung auf den Tabellenletzten VfL Bochum hat. Und die beiden direkt hinter ihr platzierten Teams auch noch eine bessere Tordifferenz aufweisen. 

Die beiden zwischenzeitlichen Heimsiege erwiesen sich nicht als die erhofften Wendepunkte. „Wir haben heute alles vermissen lassen, was wir in letzten Spielen gezeigt haben“, klagte Schwarz. Er begann, die Mängel aufzuzählen und hörte fast nicht mehr auf. „Wir hatten zu wenig Zugriff, zu wenig Intensität, zu wenig Mut, konsequent zu verteidigen. Wir haben Lücken gelassen, hatten große Abstände, einige Stellungsfehler, das Kettenverhalten war nicht kompakt.“ Mit alledem habe man Leverkusen „in die Karten gespielt“. 

Wir haben heute alles vermissen lassen, was wir in letzten Spielen gezeigt haben.

Trainer Sandro Schwarz zieht ein ernüchterndes Fazit

Auch Kapitän Marvin Plattenhardt war frustriert und stand nicht im Verdacht, irgendetwas schönzureden. „Wir haben in der Summe zu wenig Spielanteile kreiert und hatten fast keine Torchance. Das ist zu wenig von der ganzen Mannschaft, da müssen wir uns nächste Woche steigern“, sagte Plattenhardt: „Heute haben wir deutlich verloren, das war kein gutes Spiel von uns, das muss man deutlich so sagen.“ 

Leverkusen zeigte eines seiner besten Saisonspiele

Die Leverkusener hingegen zeigten eindrucksvoll, dass sie den Kampf um Europa trotz des völlig verkorksten ersten Saisondrittels noch nicht abgehakt haben. Mit einer der besten Leistungen unter Trainer Xabi Alonso legte die Werkself auch eine gelungene Generalprobe für das Achtelfinal-Hinspiel der Europa League am Donnerstag gegen Ferencvaros Budapest hin. 

„Das war eines unserer besseren Spiele, wenn nicht sogar das beste Spiel der Saison“, lobte der weitgehend beschäftigungslose Torhüter Lukas Hradecky. „Das war eine komplette Leistung von uns“, sagte Alonso: „Ich hoffe, dass wir das bestätigen können.“ Stürmer Sardar Azmoun (12. Minute), der beim 1:1 in Freiburg in der Vorwoche sein erstes Saisontor erzielt hatte, brachte Bayer in Führung. Der zunächst überragende Jeremie Frimpong, der das 1:0 vorbereitet hatte, legte schnell nach (21.).

Seine Auswechslung nach knapp einer halben Stunde wegen einer Muskelverletzung im rechten Oberschenkel schien zunächst der Wermutstropfen zu sein. Da er sich keine schwere Verletzung zuzog, wird er gegen Budapest aber wohl spielen können. Moussa Diaby (60.) und der kurz zuvor eingewechselte Amine Adli (73.) legten in der zweiten Halbzeit nach.

Herthas Anschlusstreffer durch das zehnte Saisontor von Dodi Lukebakio (67., Foulelfmeter) sorgte nicht mehr für eine Wende. Bayer war von Beginn an präsent, aktiv − und wurde dafür früh belohnt. Wieder einmal war es das Hochgeschwindigkeits-Duo auf der rechten Seite, das den Sieg einleitete. Danach gab es nur noch wenig Gegenwehr von Hertha. (dpa)

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