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In der Mercedes-Benz-Arena wird es ab Freitag sehr voll werden.

© imago images/nordphoto /Engler

Start in die neue DEL-Spielzeit : Die Eisbären sind Feuer und Flamme für die neue Saison

Am Montag fand in der Mercedes-Benz-Arena die Pressekonferenz zur Saisoneröffnung statt. 5500 verkaufte Dauerkarten offenbaren die Überzeugung der Fans, dass ihr Herzensverein wieder Freude bereitet.

Die Eisbären haben allen Anwesenden der Eröffnungs-Pressekonferenz zur kommenden Saison mächtig eingeheizt. Das Podium, auf dem die sportliche Führung und der neue Kapitän Kai Wissmann gemeinsam mit dem Gasag-Vorstandsvorsitzenden Georg Friedrichs Platz genommen hatte, war mitten auf der Spielfläche aufgebaut, wo in der ersten Partie der neuen Saison gegen den ERC Ingolstadt am Freitag (19.30 Uhr, Magentasport) wieder die Pucks fliegen. Allerdings war es keineswegs frostig kühl in der Mercedes-Benz-Arena, weil das Eis abgedeckt war. Stattdessen schossen in hoher Frequenz Flammen aus den Feuertonnen, die neben dem Podest aufgebaut waren.

„Wir freuen uns unfassbar, dass es wieder losgeht“, sagte Geschäftsführer Thomas Bothstede, „wir haben in dieser Arena fast sechs Monate nicht mehr gespielt“. Am 5. März hatten die Berliner gegen die Schwenninger Wild Wings verloren und die Play-offs verpasst. Allerdings ist es beim DEL-Rekordmeister verpönt, noch allzu viel über die vergangene Spielzeit zu sprechen. In der Geschäftsstelle steht ein Sparschwein, in das eingezahlt werden muss, wenn der Blick zu sehr zurückgeht.

Eine Rückschau ist aktuell nur noch zulässig, wenn es darum geht, die Treue der Fans zu betonen, die nicht nur zahlreich auch in schweren Zeiten gekommen waren, sondern jetzt ihrem Herzensverein regelrecht die Bude einrennen. Bei der Saisoneröffnung an gleicher Stelle vor gut zwei Wochen waren sage und schreibe 9.877 Fans vor Ort, um den Kader erstmals zu sehen und der Mannschaft zu signalisieren: Wir stehen auch nach einer völlig verkorksten Saison fest an eurer Seite. „Ich habe das in meinen neun Jahren bei den Eisbären noch nicht erlebt“, schwärmte Wissmann.

Über 5500 Dauerkarten konnte der Klub verkaufen, für das Heimspiel am Freitag sind bereits 13.000 Tickets vergeben. „Das ist auch eine Aufforderung, dass wir eine Saison wie die vergangene nicht noch mal haben“, sagte Bothstede. Insgesamt 14 Spieler, die in der vergangenen Saison in Pflichtspielen das Berliner Trikot übergestreift hatten, sind nicht mehr dabei, darunter bekanntermaßen auch Vereinslegende Frank Hördler, den es nach Selb in die DEL 2 zog, um auch die Karriere nach dem Profisport einzuleiten. Zwölf Spieler haben sich zur neuen Spielzeit dem Verein angeschlossen.

Siege gegen Wolfsburg und Bremerhaven

Die jüngsten Testspiele haben gezeigt, dass in den fünf Wochen des gesamten Eistrainings einiges zusammengewachsen ist. Am Sonntag vor einer Woche hatten sich die Eisbären bereits mit 4:2 bei den Grizzlys Wolfsburg durchgesetzt. Am vergangenen Wochenende legte die Mannschaft von Serge Aubin nach, indem sie ein Vorbereitungsturnier in Bremerhaven gewann. Beim 3:2 gegen den Gastgeber gelang also erneut ein Prestigeerfolg gegen einen Ligakonkurrenten. Im Finale gegen Oslo (5:1) war der Sieg eigentlich von Beginn an unangefochten.

„Das Training war anstrengend, aber es hat sich niemand beschwert“, fasste Trainer Serge Aubin die letzten Wochen zusammen. „Die Jungs sind schnell, haben Energie und sind überzeugt von unserem Weg.“ Sportdirektor Stéphane Richer verwies zudem darauf, „dass wir die zweitjüngste Mannschaft in der DEL haben“.

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Tore erzielte Leo Pföderl im Test gegen Oslo

In der Vorbereitung hat sich bereits gezeigt, dass die Spieler mit deutschem Pass deutlich mehr zur Torgefahr beitragen. Allein Leo Pföderl ist jetzt, wo er alle Verletzungen auskuriert hat, ein ganz anderer Spieler als im Vorjahr. Gegen Oslo erzielte er zuletzt einen Hattrick.

Und auch was die bisherigen Torwartleistungen angeht, ist ein klarer Aufwärtstrend im Vergleich zum Vorjahr absehbar. Jake Hildebrand bringt als neue Nummer eins einiges an Erfahrung mit. Aber auch seine Herausforderer Nikita Quapp und Jonas Stettmer geben bislang eine gute Figur ab.

Marcel Noebels will den zehnten Titel

Im Gegensatz zu Marcel Noebels, der bei einem Empfang zum Start der 30. DEL-Saison vergangenen Woche klar formuliert hatte, dass er mit den Eisbären den zehnten Titel anstrebt, hielten sich seine Vorgesetzten vornehm zurück. „Wir wollen eine gute und attraktive Vorrunde spielen“, sagte Richer. „In den Play-offs geht es dann wieder bei null los.“

Red Bull München und die Mannheimer Adler benannte er als die Topfavoriten, zudem erwähnte er die Kölner Haie explizit, die sich im Sommer ebenfalls umfassend verstärkt haben. „Und die letzten Jahre haben gezeigt, dass es auch immer ein bis zwei Überraschungen gibt.“

Die WM-Überraschung der deutschen Basketballer, die am Sonntag gegen Serbien den Titel gewinnen konnten, blieb natürlich auch nicht unerwähnt. „Das ist unglaublich geil“, sagte Bothstede. Und weil ja bekanntlich auch die Eishockey-Nationalmannschaft im Mai mit WM-Silber Großes geleistet hatte, aber genauso unsanft wie jetzt die Basketballer von den Fußballern weggegrätscht wurden, sollen in Erinnerung an diese Zeit nach und nach die Medaillengewinner aller Vereine geehrt werden. Am Freitag sind mit sechs Eisbären und drei Ingolstädtern gleich neun an der Reihe. Der Augsburger Samuel Soramies soll Ende Dezember den Abschluss dieser Aktion machen.

Passend zu diesem Tag ist der Plan, dass Deutschland Feuer und Flamme für seine Sportler ist, auch wenn diese nicht einem Fußball hinterherjagen.

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