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Die schon wieder. Wenn es um Titel geht, sind Albas Johannes Thiemann (rechts) und Münchens Augustine Rubit nicht weit.

© dpa/Lena Lachnit

Top Four im Pokal in Oldenburg: Beim Duell Alba gegen Bayern gibt es keine Ausreden

Schon im Pokalhalbfinale kommt es zum Duell der besten Teams. Alba Berlin und Bayern München sind nicht in Topform, aber heiß auf den ersten Titel der Saison.

Der Anhang von Alba Berlin ist optimistisch. Samstag in Gelb, Sonntag in Blau – so lautet die Kleiderordnung des Fanklubs „Block 212“ für das Pokalwochenende in Oldenburg. Im Halbfinale am Samstag (19.30 Uhr, kostenfreier Livestream bei Magentasport) trifft der Titelverteidiger auf den großen Rivalen Bayern München, nur bei einem Sieg würden die dann in Blau gekleideten Anhänger ihr Team auch am Folgetag im Einsatz sehen.

Das Endspiel gegen den Gewinner des ersten Halbfinals zwischen Gastgeber Oldenburg und den Riesen Ludwigsburg findet am Sonntag um 15 Uhr statt. „Wir kommen mit 1000 Leuten zum Top Four und wissen, worum es geht: Wir wollen ins Finale“, sagt Albas Manager Marco Baldi. Nach zwei Pokalendrunden mit pandemiebedingten Beschränkungen ist die große Weser-Ems-Halle mit 6200 Zuschauern ausverkauft.

2020 und 2022 haben die Berliner den Pokal gewonnen, allerdings jeweils in eigener Halle. Um den letzten Triumph in fremder Halle zu finden, muss man bis ins Jahr 2016 zurückschauen. Damals setzte sich Alba gegen die Bayern durch, in München. Die Rivalität der beiden Klubs war noch relativ jung, aber sehr hitzig.

Jetzt kommt ein absolutes Highlight. Es wird voll zur Sache gehen.

Marco Baldi, Albas Manager

Mittlerweile hat sich das Verhältnis etwas entspannt. Seit Alba in der Euroleague spielt, treffen die dominierenden Teams des deutschen Basketballs jedes Jahr noch häufiger aufeinander. In der vergangenen Saison waren es wettbewerbsübergreifend acht Duelle, in der Spielzeit davor sogar neun. Abseits des Feldes sind abgesehen von kleinen Spitzen hier und da kaum noch Misstöne zu vernehmen.

So etwas wie Normalität seien die Aufeinandertreffen aber trotzdem nicht, sagt Baldi – vor allem wenn es um einen Titel geht. „Da nutzt sich nichts ab“, sagt Albas Manager. „Jetzt kommt ein absolutes Highlight. Es wird voll zur Sache gehen.“

Von seinem ehemaligen Weggefährten Marko Pesic, der seit Jahren in München sportlich die Fäden in der Hand hält, erntet er in einer virtuellen Medienrunde nichts als Zustimmung. „Ich kann nur jedes Wort von Marco unterschreiben“, sagt Bayerns Manager.

Für beide Mannschaften läuft die Saison bisher alles andere als rund. In der Euroleague ist Alba abgeschlagen Letzter und die Münchner dürften die Play-offs im Gegensatz zu den vergangenen zwei Jahren verpassen. Auch national tun sich die Bayern sehr schwer. Mit bereits sechs Niederlagen wird München wohl bestenfalls als Dritter in die Play-offs gehen.

Bei Alba sieht es als Tabellenführer und mit zwölf BBL-Siegen in Folge zumindest national exzellent aus. „Ich bin selbst überrascht, wie wir immer wieder aus Löchern herauskommen, die wir uns selbst gegraben haben“, sagt Baldi.

„Der Pokalsieg könnte ein Katalysator auf dem Weg zu mehr Überzeugung sein.“ Ob die angeschlagenen oder zuletzt erkrankten Leistungsträger Maodo Lo, Luke Sikma und Tamir Blatt mitwirken können, entscheidet sich kurzfristig. Doch auch die Münchner haben personell große Probleme. Zuletzt musste Trainer Andrea Trinchieri mit Vladimir Lucic, Elias Harris, Corey Walden und Cassius Winston verzichten, zumindest der Kapitän fällt im Pokal definitiv aus.

Am Dienstag kassierten die Bayern gegen Hamburg eine deftige Heimniederlage. „Da kann man nicht zu viel reinlesen“, warnt Albas Nationalspieler Johannes Thiemann. Baldi sieht trotz der negativen Münchner Ergebnisse beim Gegner eine Stabilität, die seiner Mannschaft fehle.

Dieser Einschätzung schließt sich Pesic allerdings nicht an. Die vergangenen Spiele mit einem klaren Sieg gegen Chemnitz und der Niederlage gegen Hamburg hätten erneut den eklatanten Mangel an Konstanz gezeigt. „Wir haben keinen guten Februar gespielt bisher, aber am Samstag gibt es keine Ausreden. Das ist ein Do-or-die-Spiel gegen Alba“, sagt Pesic.

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