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Oberbürgermeister Mike Schubert im Gespräch auf dem Wochenmarkt

© Andreas Klaer

Von Blühstreifen bis Müllabfuhr: Oberbürgermeister Mike Schubert lud zur öffentlichen Sprechstunde

Zahlreiche Potsdamer nutzten die Gelegenheit, mit Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) ins Gespräch zu kommen. Sie waren gnädig mit ihm.

Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) steht in einem blauen Pavillon auf dem Bassinplatz. Zwei junge Männer nähern sich, schauern zuerst etwas verwundert und einer fragt: „Wie läuft das hier, kann man dem Chef Fragen stellen?“ So in etwa: Am Sonnabend hat Schubert eine öffentliche Bürgersprechstunde auf dem Wochenmarkt angeboten, wie er es seit Oktober regelmäßig tut. Potsdamerinnen und Potsdamer bekamen hier die Gelegenheit, direkt und unvermittelt mit dem Oberbürgermeister ins Gespräch zu kommen.

Von Blühstreifen bis Müllabfuhr kamen unterschiedlichste Themen zur Sprache. Manche Gäste suchten die Debatte mit dem Oberbürgermeister, andere kamen mit lebenspraktischen Anliegen wie Schwierigkeiten mit dem Sozialamt.

Eine super Möglichkeit, mal ganz niedrigschwellig ins Gespräch zu kommen.

Christian Rosen, Potsdamer, über die offene Bürgersprechstunde

„Das Format ist eine super Möglichkeit, mal ganz niedrigschwellig ins Gespräch zu kommen“, sagt Christian Rosen. Den Potsdamer treibt die Frage um, wie der öffentliche Nahverkehr in Potsdam besser und nachhaltiger gestaltet werden könnte. Da gebe es in anderen Städten, zum Beispiel Hamburg, spannende Ansätze, erzählt er. Zum Beispiel Carpooling, eine Art moderne Form von Anrufsammeltaxis. Wäre das nicht auch etwas für Potsdam?

Schubert hört zu, sein Mitarbeiter Hendrik Hartung gibt einen Papierbogen heraus, um die Anliegen der Bürger schriftlich aufzunehmen. „Hier mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, das ist der schöne Teil des Oberbürgermeister-Seins”, sagt Schubert. Was ihn an diesen offenen Sprechstunden reize, sei das „Überraschungseffekt“, so Schubert. „Dabei geht es nicht nur darum, dass man mir hier auf die Schulter klopft“, sagt er. Für Kritik und Debatte sei gerade bei solchen Formaten Raum.

An diesem Tag waren die Potsdamer allerdings gnädig mit ihrem Oberbürgermeister: Viele kamen mit ganz praktischen Ideen und Vorschlägen zu ihm, nicht wenige wollten auch einfach nur Hallo sagen. Zwei Architekten wollten Schubert für ein Bauprojekt begeistern. Andere wiederum erhofften sich direkte Unterstützung von Schubert bei Problemen mit Ämtern.

Von Sozialamt bis Müllabfuhr

Eine ältere Dame im Rollstuhl berichtete, dass sie seit Wochen auf Bescheide vom Sozialamt wartet, um ihre Grundsicherung zu erhalten. Bei solchen Problemen, sagt Schubert, könne er als Verwaltungschef direkt tätig werden. „In den persönlichen Bürgersprechstunden, die ich auch anbiete, geht es häufig um solche Fragen“, sagt er.

Schuberts Bürgersprechstunde auf dem Wochenmarkt wurde gut angenommen.

© Andreas Klaer

Andere kamen mit weniger existentiellen, aber auf ihre Art dann doch drängenden Problemen zur Bürgersprechstunde: Rund um den Bassinplatz würden die Mülltonnen der Anwohner oft schon übers ganze Wochenende draußen stehen, damit sie Montagfrüh abgeholt werden, sagt der Potsdamer Unternehmer Abris Lelbach. Das sei doch nicht schön, aber man könne doch etwas machen, zum Beispiel die Müllabfuhr auf den Dienstag verlegen, schlägt er vor. “Das sind natürlich nur kleine Punkte, aber die sorgen für eine Verbesserung”, sagt Lelbach. Das Gesprächsformat auf dem Marktplatz gefällt ihm: Formate wie dieses “machen den Bürgermeister gegenständlicher”, findet Lelbach.

Angesetzt war die offene Bürgersprechstunde für eine Stunde. Am Ende waren es anderthalb Stunden, die Schubert auf dem Marktplatz verbrachte. Noch beim Abbau des Pavillons kam eine ältere Dame zu Schubert, sie wolle noch ganz dringend mit ihm über die Garnisonkirche sprechen.

Die nächste öffentliche Bürgersprechstunde findet am 20. April von 10 bis 11 Uhr auf dem Wochenmarkt beim Nauener Tor statt. Die nächsten Termine für eine persönliche Sprechstunde werden für den 29. Februar vergeben. Eine Anmeldung ist möglich per Mail an OBMdialog@rathaus.potsdam.de oder unter Tel. 0331 289 1380.

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