Deutschland droht die digitale Spaltung. Die Zahl der Internet-Nutzer soll zwar bis 2003 von gegenwärtig 16 Millionen auf 30 Millionen steigen.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 24.08.2000
Aus Hühnermist wird Strom gewonnen, aus Kunststoffabfällen werden Parkbänke gemacht - und aus alten Geldscheinen werden Ziegel gebrannt. Warum auch nicht?
Der ostdeutsche Stromversorger Veag war Jahre lang ein ungeliebtes Kind. Als sich die großen Stromversorger des Westens Anfang der neunziger Jahre mit der letzten DDR-Regierung und der Bundesregierung darauf einließen, gemeinsam eine Stromerzeugungsunternehmen im Osten zu tragen, spekulierten sie auf ein rasantes Wirtschaftswachstum in den neuen Bundesländern - und damit auf einen satten Gewinn.
Der Kampf um die Vorherrschaft in den Stromversorgern Bewag und Veag hat sich am Donnerstag weiter verschärft. Während Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) dem Übernahmekonzept der schwedischen und norddeutschen Interessenten Vattenfall und Hamburgische Electricitätswerke HEW den Vorrang vor einer amerikanisch dominierten Lösung gibt, sicherte sich der US-Konkurrent Southern Energy vor dem Landgericht in Berlin einen Etappensieg im Eigentümerstreit bei der Bewag.
Wer die Wahl hat, hat die Qual: Im Schnitt kommt jeden Werktag ein neuer Fonds auf den Markt. Mehr als 4000 verschiedene Produkte sind in Deutschland mittlerweile zugelassen.
Bundesländer und Industrie wollen gemeinsam gegen Sicherheitsrisiken bei elektronischen Billigprodukten mobil machen. "Es tauchen immer wieder gefährliche Produkte auf dem deutschen Markt auf", sagte der Geschäftsführer des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), Gotthard Graß, in Frankfurt.
Die Deutsche Telekom wird wie zuvor schon ihre Wettbewerber für Telefonverbindungen in ausländische Mobilfunknetze von September an die Preise erhöhen. Ein Sprecher der Telekom begründete am Donnerstag in Bonn den Aufschlag von 29 Pfennig pro Minute auf die Verbindungspreise in 34 europäische Länder damit, dass die europäischen Telekomunternehmen für die Einwahl in die eigenen Mobilfunknetze Zuschläge verlangten.
Zum ersten Mal seit hundert Jahren kann man vom kommenden Montag an wieder private Briefmarken kaufen und damit Briefe oder Karten frankieren. Die PIN AG bietet nach Angaben ihres Sprechers Günter Buntemann vier Marken mit einem Motiv zu verschiedenen Werten an, die sich in der Farbe unterscheiden.
Mit seiner Beteiligung an der Formel 1 befindet sich EM-TV weiter auf der Überholspur. Wie das Medienunternehmen am Donnerstag in München mitteilte, konnte das Ergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr 2000 gegenüber dem Vorjahr um rund zwei Fünftel auf knapp 160 Millionen Mark (rund 81 Millionen Euro) gesteigert werden.
Dem Online-Broker Comdirect droht eine Sonderprüfung durch das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BaW). Die Commerzbank-Tochter hat ihren Kunden untersagt, Bonus berechtigte Aktien aus dem dritten Börsengang der Telekom per Internet am ersten Handelstag zu verkaufen.
Wenn im Herbst die UMTS-Mobilfunklizenzen in Italien unter den Hammer kommen, fehlt unter Europas führenden Mobilfunkkonzernen die Deutsche Telekom. Acht Unternehmen und Konsortien haben am Donnerstag ihre Bewerbung eingereicht.
Was kann den Berlinern besseres passieren als ein engagierter Finanzsenator, der sich kompromisslos für ein starkes und erfolgreiches Unternehmen in der Stadt und für den Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen in demselben einsetzt? Noch dazu, wenn es wie bei der Bewag um eines der größten Unternehmen geht, das die Landesregierung gerade erst aus der unternehmerischen Verantwortung in die Privatwirtschaft entlassen hat.
Der Wiesbadener Mischkonzern Linde AG hat auf Grund der erstmaligen Konsolidierung der schwedischen Aga im ersten Halbjahr einen Umsatzsprung verzeichnet. Wie der Anlagenbaukonzern mitteilte, stiegen die Erlöse um 40,5 Prozent auf rund 3,89 Milliarden Euro.
Der Euro hat sich am Donnerstag leicht erholt und die Schwelle von 90 US-Cent wieder überschritten. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzwert am Nachmittag mit 0,9012 (Vortag 0,8918) Dollar für einen Euro fest; ein Dollar war dabei rund 2,17 Mark wert.
Dank der Liberalisierung der Strommärkte und vor allem auch dank der beiden Strombörsen kommt der Stromhandel in Deutschland allmählich auf Touren. Mit bislang positiven Effekten für die Abnehmer: Die Preise für Industriekunden sind nach Angaben von Eberhard Meller, Haugeschäftsführer der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW), seit 1998 um rund 40 Prozent gesunken, in Einzelfällen sogar um 50 Prozent.
Der Brillenhersteller Fielmann erwartet für dieses Jahr das beste Geschäftsergebnis seit der Firmengründung. Das Vorsteuerergebnis werde voraussichtlich 137 Millionen Mark betragen, teilte die Fielmann AG am Donnerstag in Hamburg mit.
Dachfonds sind Investmentfonds, die selbst nicht direkt in Aktien und Rentenpapiere, sondern nur in andere Fonds investieren. Das Geld wird dadurch doppelt gestreut, das Risiko gegenüber dem Kauf eines einzelnen Fonds vermindert.
Aus dem einst von der Pharmabranche mit Argusaugen beobachteten Standort Deutschland ist für die Biotechnologie in nur wenigen Jahren ein hochinteressantes Pflaster geworden. "Deutschland kommt dem Ziel, der führende Biotechnologie-Standort in Europa zu werden, immer näher.
Der größte deutsche Einzelhandelskonzern, die Metro AG, hat im ersten Halbjahr 2000 durch ein kräftiges Wachstum im Ausland ihr Ergebnis zweistellig gesteigert. Für 2000 erwartet das Unternehmen ein Umsatzplus von sieben Prozent auf über 91 Milliarden Mark.
Die Barmer Ersatzkasse will die Verweildauer ihrer Patienten in Krankenhäusern reduzieren. In Zusammenarbeit mit Ärzten lasse sich die Zahl der Tage, die ein Patient im Hospital verbringt, mittelfristig auf sechs bis sieben Tage verkürzen, sagte Eckart Fiedler, Vorstandsvorsitzender der Barmer, am Mittwoch in Berlin.