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(FILES) In this file photo taken on November 21, 2019 Tesla co-founder and CEO Elon Musk introduces the newly unveiled all-electric battery-powered Tesla Cybertruck at Tesla Design Center in Hawthorne, California. - Elon Musk took control of Twitter and fired its top executives, US media reported late October 27, 2022, in a deal that puts one of the top platforms for global discourse in the hands of the world's richest man. Musk sacked chief executive Parag Agrawal, as well as the company's chief financial officer and its head of legal policy, trust and safety, the Washington Post and CNBC reported citing unnamed sources. (Photo by Frederic J. BROWN / AFP)

© AFP / Foto: AFP/ Frederic J. Brown

Update

Gesamter Verwaltungsrat aufgelöst: Musk ist nach Übernahme alleiniger Twitter-Chef 

Alle neun Mitglieder des Direktoriums haben ihre Posten aufgegeben. Zum bislang einzigen neuen Direktor ernannte Musk sich selbst.

Nach der Übernahme von Twitter hat Elon Musk die alleinige Macht bei dem Online-Netzwerk übernommen. Nachdem der Starunternehmer unmittelbar nach Abschluss des 44 Milliarden US-Dollar schweren Kaufs vergangene Woche bereits das Top-Management feuerte, löste Twitter auch den Verwaltungsrat auf. Das gab der Konzern am Montag in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht bekannt.

Alle neun Mitglieder des Direktoriums, das in US-Unternehmen ähnlich eines Aufsichtsrats dem Vorstand übergeordnet ist, haben ihre Posten demnach aufgegeben. Zum bislang einzigen neuen Direktor ernannte Musk sich selbst. Der Tech-Milliardär hatte Twitter am Donnerstag nach monatelangem Hin und Her gekauft und in seinen Privatbesitz überführt. Am Freitag wurde das Unternehmen von der Börse genommen.

Am Wochenende arbeitete der innere Kreis von Elon Musk, angeführt von seinem Anwalt Alex Spiro, mit den verbliebenen Führungskräften von Twitter an den Zukunftsplänen des Unternehmens. Wie „The Washington Post“ berichtet, diskutierten sie über Ansätze zur Moderation der Plattform und Pläne zur Entlassung von zunächst 25 Prozent der Belegschaft.

Vier Personen, die mit den internen Gesprächen vertraut sein sollen und anonym bleiben wollen, sprachen mit der „Washington Post“ und enthüllten Details über die am Wochenende stattgefundenen Verhandlungen.

Das neue Führungsteam soll Fragen zur Moderation von Inhalten, Handhabung von Spam und den Risiken der bevorstehenden Wahlen diskutiert haben. Die besprochenen Entlassungen sollen fast alle Abteilungen betreffen. Insgesamt arbeiten derzeit etwa 7000 Personen bei Twitter.

In den nächsten Tagen seien insbesondere Veränderungen in den Bereichen Vertrieb, Produktion, Technik, Recht sowie Datenschutz und Sicherheit zu erwarten. Nach den Ingenieur:innen arbeiteten einige der bestbezahlten Mitarbeiter:innen von Twitter im Vertrieb. Die Jahresgehälter lägen im Bereich von 300.000 Dollar (303.000 Euro).

Mitarbeiter:innen von Twitter sollen noch immer nicht über die Pläne des Unternehmens informiert worden sein, so die „Washington Post“. Das Unternehmen soll noch keine offizielle Ankündigung der Übernahme veröffentlicht haben, die Kommunikationsabteilung schweige. Lediglich Gerüchte über Kündigungen kursierten unter den Mitarbeiter:innen.

Entlassungen sollen noch vor dem 1. November beginnen. Musk bezeichnete diese Aussage in einem Tweet am Sonntag als falsch.

Vor Kurzem hatte die Information die Runde gemacht, Musk wolle 75 Prozent der Angestellten entlassen. Vergangene Woche teilte er den Mitarbeiter:innen bei einem Besuch in der Twitter-Zentrale mit, dass dies nicht der Fall sei. Ein Informant der „Washington Post“ vermutet, die Zahl der Entlassungen liege eher bei 50 Prozent.

Musks Vertraute übernehmen Stellen bei Twitter

Bereits am Donnerstag entließ Musk vier leitende Angestellte. Er selbst übernahm dabei die Chef-Position und bezeichnet sich als „Chief Twit“. Laut dem Firmenverzeichnis sei seine offizielle Position CEO, so die Washington Post.

Vertraute und Mitarbeiter von Musk werden an vielen Stellen bei Twitter eingebracht. Tesla-Ingenieure sollen den Software-Code von Twitter prüfen und laut eines Tweets von Musk soll künftig ein „Expertenrat“ für die Moderation der Inhalte verantwortlich sein.

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Alex Spiro vertritt Musk bereits seit vielen Jahren und soll laut „Washington Post“ die Leitung mehrerer Teams bei Twitter übernehmen, einschließlich Recht, Regierungsbeziehungen, Politik und Marketing. Auch die langjährigen Musk-Mitarbeiter David Sacks und Jason Calacanis tauchen im Firmenverzeichnis als Software-Ingenieure auf.

David Sacks leitete gemeinsam mit Musk PayPal und äußerte sich auf Twitter häufig zum Thema Moderation von Online-Inhalten. Jason Calacanis ist ein langjähriger Freund von Musk, der in Calacanis Suchmaschine Mahalo.com investierte. Calacanis soll Musk per SMS zur Rechtslage des Geschäfts und zum Stellenabbau beraten haben, wie laut „Washington Post“ aus Gerichtsunterlagen hervorgeht.

Kritik an Musks Tweet zu Pelosi

Ein weiterer Musk-Mitarbeiter, Sriram Krishnan, soll bei dem Twitter-Geschäft geholfen haben. Krishnan ist Partner bei der Risikokapitalfirma Andreessen Horowitz, die 400 Millionen Dollar in den Deal investiert haben soll.

Am Sonntag verbreitete Musk Verschwörungstheorien zum Angriff auf den Ehemann der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi auf Twitter. Er antwortete mit seinem Tweet auf einen Post der demokratischen Ex-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Wenige Stunden später war der Tweet kommentarlos gelöscht.

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Am Montagmorgen (Ortszeit) setzte er einen weiteren Tweet ab, in dem er sich auf einen Artikel der „New York Times“ bezieht mit dem Titel „Elon Musk teilt in einem Tweet einen Link von einer Website, die dafür bekannt ist, falsche Nachrichten zu veröffentlichen“. Musk erwiderte darauf: „Das ist gefälscht – ich habe keinen Link zur New York Times getwittert!“

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