zum Hauptinhalt
Wem von beiden geht es besser?

© Getty Images/Westend61 / Westend61

Heilsame Hunde: Streicheln könnte bei Aufmerksamkeitsstörungen helfen

Einige Kliniken und Psychotherapeuten setzen bereits auf Hunde, etwa zur Behandlung von Demenzpatienten. Eine Schweizer Studie zeigt, wozu sie noch gut sein könnten.

Warum streicheln viele Menschen gerne Hunde? Ein Forscherteam der Universität Basel bat 21 Männer und Frauen, entweder einen Hund oder ein hundeähnliches Plüschtier zu streicheln.

Die echten Vierbeiner rekrutierten sich aus einem Golden Retriever, einem Jack Russel und einem Golden Doodle, während die Attrappe mit einer Wärmeflasche gefüllt war, um zumindest temperaturmäßig einem echten Säugetier zu ähneln. Die Hirnaktivitäten der streichelnden Probanden wurden per Infrarot-Spektroskopie gemessen.

In allen Fällen führte das Streicheln zu einer intensiveren Durchblutung im präfrontalen Cortex, also im Stirnbereich des Gehirns. Am stärksten und nachhaltigsten war dieser Effekt jedoch bei einem echten Hund. Wenn der gestreichelt wurde, zeigte sich das Frontalhirn selbst dann noch aktiv, wenn das Tier schon den Raum verlassen hatte. Bei den Plüschtieren war das nicht der Fall.

Konzentrierte Aufmerksamkeit

Der präfrontale Cortex spielt eine zentrale Rolle bei Impulskontrolle, Handlungsplanung und konzentrierter Aufmerksamkeit. Laut Studienleiterin und Psychologin Karin Hediger könnte es daher sinnvoll sein, „Patienten mit Defiziten in den Bereichen Motivation, Aufmerksamkeit und sozioemotionalen Funktionen“ einen Hund streicheln zu lassen. Das habe sich bereits in früheren Studien in der Therapie von hyperaktiven Aufmerksamkeitsstörungen (ADHS) bewährt.

Voraussetzung ist natürlich, dass der Hund sich streicheln lässt. In der Schweizer Studie klappte das, weil Herrchen oder Frauchen dabei waren. In der therapeutischen Praxis bedeutet das jedoch meistens einen zusätzlichen Aufwand, mit zusätzlichen Kosten. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false