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Alle schauten auf sie: Katharina Günther-Wünsch und Kai Wegner.

© imago/Photopress Müller/IMAGO/Ralf Mueller

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Wegner und Günther-Wünsch erstmals als Paar: 2200 Gäste feiern in Berlin den „Ball der Wirtschaft“

Der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller hat seinen 72. „Ball der Wirtschaft“ veranstaltet. Trotz gestiegener Ticketpreise kamen rund 2200 Gäste. Zwei standen im Mittelpunkt.

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Ein etwas verkrampftes Lächeln, eine Berührung, einen Kuss gab es aber nicht für die Kameras. Darauf waren Wetten abgeschlossen worden. So haben sich Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und Bildungs- und Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch (beide CDU) am späten Sonnabend erstmals öffentlich als Liebespaar präsentiert. Es geschah vor einer Stellwand mit dem Logo des Gastgebers, dem Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI).

Gastgeber Markus Voigt, VBKI-Präsident, und Gattin Mirijam empfingen am späten Abend den Regerienden Bürgermeister Kai Wegner und Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (beide CDU).

© imago/Photopress Müller/IMAGO/Ralf Mueller

2200 Gäste konnten sich damit beim 72. „Ball der Wirtschaft“ des VBKI im Hotel Intercontinental selbst ein Bild machen von Berlins politischster Liebesbeziehung. Beide hatten Ende vergangenen Jahres bekannt gegeben, dass sie sich „entschieden haben“ ein Paar zu sein, was nicht nur wegen des Abhängigkeitsverhältnisses der beiden für Gesprächsstoff gesorgt hatte und weiter sorgt.

Das Liebespaar aus dem Senat war besonders umlagert.

© VBKI/Bernd Brundert

Wegner und Günther-Wünsch hatten es bisher vermieden, sich gemeinsam in der Öffentlichkeit zu zeigen. Mit ihrem Besuch des Balls brachen sie diesen Bann.

VBKI-Chef an die Bundesregierung: „Das Zögern muss ein Ende haben“

Gastgeber Markus Voigt, Präsident des VBKI, hatte sich bei seinem Grußwort drei Stunden zuvor jeder Anspielung auf die Romanze enthalten und gestand, dass ihm die Vorbereitung auf diese Rede in diesem Jahr besonders schwergefallen sei. Er erinnerte in seiner Begrüßungsrede an den zweiten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine. „Schöne Grüße an die Bundesregierung. Das Zögern muss ein Ende haben“, sagte Voigt und erhielt dafür Applaus im Saal.

Er kündigte an, das VBKI-Engagement zugunsten von aus der Ukraine geflohenen Menschen auszuweiten – sowohl im Rahmen der VBKI-Geflüchtetenhilfe „Einstieg zum Aufstieg“ als auch mit einem Spendendinner, dessen Erlös an eine Prothesenwerkstatt in Kiew geht.

Wirtschaft zum neuen Senat: Noch nichts „Zählbares“ produziert

Die versammelten Spitzen aus Wirtschaft und Gesellschaft lud er ein, in Zeiten der Krise nicht nur die Politik in die Pflicht zu nehmen, sondern selbst gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen – gern unter dem Dach des VBKI. Beim Stichwort Engagement wies Voigt auf die Gefahren hin, die derzeit von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus ausgehen – sowohl für Freiheit und Demokratie als auch für den Wohlstand in der Region. „Jetzt ist die Zivilgesellschaft gefragt, Haltung zu zeigen“, sagte der VBKI-Präsident.

Direkt an die Führungskräfte unter seinen Gästen gerichtet, sagte er: „Ich würde mir lautere Wirtschaftsführer wünschen.“ Voigt lobte zugleich den neuen Senat unter der Führung von Kai Wegner, der noch nicht im Saal war, da er noch bei der Verleihung der „Bären“ auf der Berlinale-Abschlussgala war. „Ich freue mich über die neue Regierung, die weg ist von der Ideologie.“ Allerdings habe der noch nicht „Zählbares“ produziert, vor allem nicht bei der geplanten Verwaltungsreform, dem drängendsten Thema, meinte Voigt.

Giffey verweist auf Berlins wirtschaftliche Erfolge

Anstelle von Wegner hielt seine Amtsvorgängerin und heutige Stellvertreterin, Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD), das Grußwort im Namen des Senats und sagte, sie wolle „ein bisschen dagegenhalten“. „Der Messekalender ist voll und wir haben auch bei der Unternehmensansiedlung wirklich tolle Werte“, argumentierte Giffey. Sie verwies auf wirtschaftliche Erfolge Berlins, wie eine Erholung der Tourismuszahlen und „fast einer Milliarde Euro Investitionskapital“, das im vergangenen Jahr nach Berlin geflossen sei. Ob wegen oder trotz der Politik, sagte sie nicht.

Sie sprach für die Landesregierung, als Wegner noch bei der Berlinale weilte: Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD).

© imago/Photopress Müller/IMAGO/Ralf Mueller

Giffey erinnerte auch daran, dass Berlin vor wenigen Wochen vom britischen „Time-Out“-Magazin nach New York und Kapstadt unter die Top drei der Städte der Welt gewählt worden war. „Das ist ein Riesenerfolg. Darauf können wir aufbauen.“

Größtes Netzwerk-Event der Berliner Wirtschaft

Der VBKI blickt auf eine fast 150-jährige Geschichte zurück und hat den Ball, der erstmals seit vier Jahren wieder an seinem traditionellen Termin Ende Februar veranstaltet wurde, als größte Netzwerk-Veranstaltung der lokalen Wirtschaft etabliert. Führende Köpfe aus Wirtschaft, Politik, Kultur tauschen sich hier aus.

Unter den Gästen waren in diesem Jahr neben Wegner und den genannten Senatorinnen auch Finanzsenator Stefan Evers (CDU), Felor Badenberg (Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz, parteilos), Joe Chialo (Kultur, CDU), Manja Schreiner (Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, CDU), Christian Gaebler (Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, SPD) und Ina Czyborra (Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, SPD). Sebastian Czaja vertrat die Berliner FDP, für Brandenburg war Jan Redmann, Fraktionsvorsitzender der CDU im Potsdamer Landtag und Chef der CDU Brandenburg, dabei, auch Carsten Schneider, Ostbeauftragter der Bundesregierung, gab sich die Ehre.

Demonstrierten Taktgefühl in der Landesregierung. Kultursenator Joe Chialo (CDU) und Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos, für CDU).

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Musste noch was zurechtrücken. Bruno Eyron („Balko“) zuppelt Schauspieler und Bodybuilder Ralf Moeller an der Fliege.

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Stammgäste beim VBKI: Bahn-Vorständin Sigrid Nikutta führte schon als BVG-Chefin Ehemann Christoph Mönnikes öfters zum Ball der Wirtschaft aus.

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Aus der Wirtschaft waren unter anderem zu Gast Bayer-Vorstand Stefan Oelrich, Sigrid Nikutta, Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn und Vorstandsvorsitzende der DB Cargo, Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender Charité Universitätsmedizin, sowie Miriam Wohlfarth (Gründerin und Geschäftsführerin RatePAY und Banxware), Jochen Ziervogel (Mitgründer des Solaranlagen-Startups Enpal) und Verena und Philipp A. Pausder (sie: Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands, Expertin für Digitale Bildung und Co-Gründerin des FC Viktoria Berlin; er: Gründer und Vorstandschef von Thermondo).

Zur anwesenden Wissenschaftsprominenz zählten unter anderem Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, und Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Ebenfalls mit von der Partie: die Schauspielerinnen Taneshia Abt und Anne Kasprik sowie die Schauspieler Hassan Akkouch und Daniel Sträßer.

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