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Bettina Jarasch bei der Kundgebung vor der UdK.

© Tagesspiegel/Frank Bachner

„Fridays for Israel“ in Berlin: Berliner Grünen-Politikerin beklagt Antisemitismus bei Migranten und Linken

„Fridays for Israel“ kämpft gegen Antisemitismus an Hochschulen. Ihre Kundgebung vor der UdK hatte einen besonderen Bezug zur Universität.

Israel-Flaggen wehten im Wind, eine Frau hatte eine Israel-Fahne um Schultern und Rücken gewickelt und auf einem Podest vor der Universität der Künste (UdK) sagte Bettina Jarasch (Grüne) in ein Mikrofon: „Staatliche Aufgabe ist es, für das Existenzrecht Israels einzutreten. Es macht mich traurig, wenn ich höre, dass Juden lieber nach Israel reisen, als hier zu leben.“

Rund 100 Menschen hörten der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Abgeordnetenhaus zu. Sie waren zur Kundgebung von „Fridays for Israel“ gekommen, eine Organisation, die vor verschiedenen Universitäten für die Sicherheit jüdischer Studenten und gegen den Antisemitismus an den Hochschulen demonstriert.

Jarasch kritisiert Antisemitismus

Bettina Jarasch war eine der beiden prominenten Politikerinnen, die sprachen. „Der hausgemachte rechte Antisemitismus war nie weg“, sagte sie, „aber es gibt auch einen israelbezogenen Antisemitimus in der eingewanderten arabischen Community.“ Und es gebe eine „linke Strömung, die eine falsch verstandene Form des Kampfs“ für Dekolonialisierung führe, der zu Antisemitismus führe.

Zweite prominente Politikerin war Karin Prien (CDU). Die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein sagte, „das eigentliche Gift für diese Gesellschaft ist die Gleichgültigkeit“. Man müsse ganz klar akzeptieren, „dass die Hamas einen Zivilisationsbruch begangen hat“.

Pro-palästinensische Aktionen vor der UdK

Die Kundgebung besaß auch einen besonderen Bezug zur Universität der Künste. Dort hatte es aggressive, pro-palästinensische Demonstrationen und Aktionen gegeben. Jüdische Studenten haben Angst, die Uni zu betreten. Ido Moran, ein jüdischer Student der UdK, erklärte als Redner, eine Dozentin habe ihren Studenten erklärt, Juden könnten gar nicht diskriminiert werden, weil sie weiß seien. Jüdische Studenten sprächen in bestimmten Vierteln aus Angst nicht mehr hebräisch.

Anna Staroselski, Sprecherin der Organistation „Werteinitiative“, sagte, sie halte „diese entsetzliche Doppelmoral nicht mehr aus“. Aktivisten seien leise, wenn es um die Verurteilung des Terrors der Hamas gegen Israel gehe, aber sehr laut, wenn sich Israel wehre. Sie kämpften gegen Sexismus, sagten aber nichts zu den Vergewaltigungen durch die Hamas.

Und wenn Aktivisten „Queers for Gaza“ brüllten, seien „sie zu blöd, zu begreifen, dass sie als queere Personen in Gaza aufgehängt würden“. Der einzige sichere Platz für queere Personen sei Israel. Plörtzlich hielt ein Auto auf der Hardenbergstraße, unmittelbar neben der Kundgunung. Aus dem Auto brüllte jemand „Free Palestine“. Sekunden später brüllte ein Chor aus 100 Menschen zurück: „Free Gaza from Hamas.“

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