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© dpa/Michael Kappeler

Für alle, die keine Ausbildung beginnen: Elftes Pflichtschuljahr für Berlin kommt schon 2024

Die Koalitionsvereinbarung soll rasch umgesetzt werden: Jugendliche, die nach der zehnten Klasse weder das Abitur anpeilen noch eine reguläre Berufsausbildung beginnen, müssen in die Berufsschulen wechseln.

Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) will zum Schuljahr 2024/25 ein elftes Pflichtschuljahr verankern. Damit solle absichert werden, dass Jugendliche, die nach dem zehnten Schuljahr keine reguläre Berufsausbildung beginnen, weiter schulisch gefördert werden, begründete die Senatorin am Donnerstag die Neuerung. Bisher gilt in Berlin die zehnjährige Schulpflicht.

Schulabgänger verschwinden aus den Statistiken

Das Vorhaben ist eine Reaktion darauf, dass jedes Jahr Tausende Jugendliche nach der Schule aus allen Bildungsstatistiken verschwinden und langfristig mangels Ausbildung überwiegend zu Sozialfällen werden, während überall Fachkräfte fehlen. Trotz der Einrichtung der Jugendberufsagenturen ließ sich dieses Problem nicht eindämmen. CDU und SPD hatten daher im Koalitionsvertrag verabredet, die rechtlichen Grundlagen für ein elftes Pflichtschuljahr zu schaffen. Auch 2016 war das schon Thema gewesen.

Die Vereinigung der Berufsschulleitungen begrüßte das Vorhaben. Der Vorsitzende Ronald Rahmig betonte aber, dass „neben der Frage der Versorgung mit Lehrkräften auch abgesichert werden müsse, dass die Oberschulen ihre Jugendlichen mit den geforderten Qualitätsstandards abgeben“, damit die Berufsschulen die zusätzliche Lernzeit auch für die berufliche Qualifizierung nutzen könnten.

Ein elftes Pflichtschuljahr gab es in Berlin schon einmal. Es wurde aber im Zuge verschiedener Reformen abgeschafft. Anlass der Ankündigung der Senatorin war am Donnerstag das 20-jährige Bestehen der Initiative „Partner Schule Wirtschaft“, das ebenfalls dazu dient, die Übergänge zu verbessern. Eine weitere Stellschraube für eine bessere berufliche Orientierung soll der ebenfalls für 2024/25 geplante Ausbau des Fachs „Wirtschaft-Arbeit-Technik“ in den Schulen sein.

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