
© dpa/Jens Kalaene
Nach Anschlag auf Energieversorgung: Stromprobleme halten an – Vollversorgung wohl erst am Donnerstagabend
Zehntausende sind von einem Blackout im Berliner Südosten betroffen. Die mutmaßlichen Täter hatten den Technologiepark Adlershof im Visier. Hilfsorganisationen stellen sich auf einen mehrtägigen Einsatz ein.
Stand:
Ein Brandanschlag auf zwei Strommasten im Berliner Südosten hat seit dem frühen Dienstagmorgen zu erheblichen Einschränkungen geführt. Etwa 43.000 Haushalte, 3000 Firmen und auch zwei Pflegeheime hatten am frühen Morgen keinen Strom mehr. Aktuell seien noch 70.000 Menschen betroffen, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bei einer Pressekonferenz um 16.30 Uhr.
Der beschädigte Strommast sei nach ihren Informationen schon repariert, sagte Spranger. Dennoch könne es noch länger dauern, bis alle Haushalte wieder Strom haben. „Die Nacht wird noch etwas schwierig sein“, so die Innensenatorin. Dem RBB sagte Erik Landeck, Geschäftsführer von Stromnetz Berlin, am Dienstagabend, die Notreparaturen zur Wiederherstellung der Stromversorgung könnten bis zum Donnerstagabend andauern. Erst dann gäbe es wieder für alle Strom.

© dpa/Britta Pedersen
In einem auf dem linksextremistischen Portal Indymedia veröffentlichten Bekennerschreiben bekannte sich am Nachmittag eine Gruppe zu dem Anschlag. Unterzeichnet ist das überaus lange Pamphlet mit „einige Anarchist:innen“. Demnach habe der Sabotageakt dem militärisch-industriellen Komplex in Europas größtem Technologiepark in Adlershof gegolten.
Spranger zu Tätern: „Wir kriegen euch“
Das Bekennerschreiben zum Anschlag auf die Strommasten werde derzeit überprüft, sagte Innensenatorin Spranger. Das Schreiben und die Tat selbst zeugten von einer „hohen kriminellen Energie“, so Spranger. „Man hat in keinster Weise Respekt vor Menschen, die hier leben. Ich verurteile das aufs Schärfste. Wir kriegen euch“, sagte sie.
Wegen des Stromausfalls fielen zeitweise auch die Notruf-Nummern 112 und 110 aus. Die Behörden meldeten über Warnapps: „Aufgrund eines flächendeckenden Stromausfalls im Bereich Berlin – Treptow/Köpenick ist in gewissen Bereichen der Notruf 110 und 112 auch über Mobilfunk nicht erreichbar.“
Laut Berliner Feuerwehr betrifft dies Bereiche in Niederschöneweide, Treptow, Adlershof, Johannisthal, Altglienicke und in Teilen von Rudow, Köpenick und Grünau. Notrufe können in den Gebieten über das Personal der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) abgesetzt werden. Außerdem richtete die Feuerwehr Notrufannahmestellen ein, von denen aus Einsatzkräfte Notrufe per Funk absetzen können.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte, der gefährliche Anschlag habe sich „unmittelbar gegen die Berlinerinnen und Berliner“ gerichtet. „Mit diesem Angriff auf unsere Strominfrastruktur wurden bewusst Menschenleben und die Sicherheit unserer Stadt gefährdet“, erklärte Wegner.
Was ist passiert?
Gegen 3.30 Uhr wurde ein Brand an zwei Strommasten im Königsheider Weg in Johannisthal gemeldet. Es handelt sich um sogenannte Endmasten, an denen oberirdische Leitungen in die Erde gehen. Wie die Berliner Polizei mitteilte, waren Teile von Altglienicke, Grünau, Adlershof, Spindlersfeld, Alt-Johannisthal und Oberschöneweide betroffen.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Nach ersten Erkenntnissen sollen die Täter einen sogenannten Brandbeschleuniger, also etwa Benzin, eingesetzt haben. Außerdem wurde eine Metallkette an einem der Strommasten sichergestellt. Die Kette war um ein in Brand gesetztes Kabel gelegt und mit dem Strommast verbunden. Laut Ermittlern ist das eine übliche Methode bei solchen Anschlägen von Linksextremisten: Wenn der Kabelmantel abgebrannt ist, entsteht durch die Metallkette ein Kurzschluss.
Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen. Das Gebiet rund um den Tatort wurde am Dienstagmorgen abgesperrt, in dem Waldgebiet rund um die Strommasten hat die Polizei „umfangreiche Beweissicherungsmaßnahmen“ eingeleitet.
Wer steckt mutmaßlich hinter dem Brandanschlag?
Der Anschlag habe sich gegen Firmen und Forschungsinstitute aus den Bereichen IT, Robotik, Bio- und Nanotech, Raumfahrt, KI, Sicherheits- und Rüstungsindustrie gerichtet, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Bekennerschreiben. Zwei Strommasten sei „durch Brandstiftung der Saft abgedreht und damit ein Blackout im Technologiepark verursacht“ worden.
Die Gruppe bat die betroffenen Anwohner um Nachsicht, „dies war keinesfalls unsere Intention“, heißt es in dem Schreiben. „Trotzdem sehen wir diesen Kollateralschaden als vertretbar an.“ Jedes Geschäftsmodell aus den Bereichen der Hightech-Industrie, das im Technologiepark Adlershof angesiedelt sei, fungiere systemstabilisierend und sei ein Produkt militärischer Interessen. Ihre Machenschaften seien der Garant für das Fortbestehen „der kapitalistischen Todesmaschine“.

© dpa/Jens Kalaene
Als Beispiele, „die exemplarisch für die unsägliche Verstrickung von Forschung, Wissenschaft und Technologie mit Krieg, Umweltzerstörung und sozialer Kontrolle stehen“, werden im Schreiben neun Firmen und Institute genannt. Darunter sind Siemens, Cyberunternehmen wie Atos, Jenoptik, auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
Kritische Infrastruktur anzugreifen bedeute, eine „der Hauptadern der Unterwerfung des Menschen über den Menschen und der Natur anzugreifen“, ist weiter zu lesen. Das Schreiben endet mit den Worten: „Den technologischen Angriff sabotieren – dem militärisch-industriellen Komplex den Saft abdrehen! Immer angriffslustig – Niemals kriegstüchtig!“ Die Polizei erklärte, dass sie das Bekennerschreiben prüfe.
Wann wird der Strom wiederhergestellt?
Seit etwa 11 Uhr konnten 14.000 Haushalte im Gebiet wieder mit Energie versorgt werden, teilte ein Sprecher von Stromnetz Berlin mit. Man habe Leitungen umgeschaltet, sodass die Versorgung bestimmter Gegenden ab dem späten Vormittag wieder möglich gewesen sei.
Gegen 16.30 Uhr kamen weitere 3.000 Kunden wieder ans Netz. Mit einer Zwischenlösung sollten in den frühen Abendstunden weitere 2.000 Kunden wieder ans Netz kommen. Derzeit seien rund 25.000 Haushalte noch vom Stromausfall betroffen, sagte Erik Landeck, Geschäftsführer von Stromnetz Berlin, dem RBB am Dienstagabend.
Welche Gebiete genau als erste wieder ans Netz gegangen sind, konnte Stromnetz Berlin nicht beantworten. Anwohner in Adlershof berichteten gegen 12 Uhr, die Versorgung sei wieder hergestellt.

© dpa/Julius-Christian Schreiner
Bei den verbleibenden Kunden ohne Strom steht der Netzbetreiber allerdings vor Herausforderungen. „Es wird lange dauern“, sagte der Geschäftsführer von Stromnetz Berlin auf einer Pressekonferenz am Vormittag. Einen genauen Zeitraum wollte er noch nicht nennen. „Wir gehen davon aus, dass im Laufe des Donnerstags, Donnerstagabend die Stromversorgung wieder hergestellt ist“, sagte Landeck am Abend dem RBB.
Die Feuerwehr erklärt, es sei nicht davon auszugehen, dass der Strom am Dienstag wieder vollständig eingeschaltet werden könne. Hilfsorganisationen richten sich nach Tagesspiegel-Informationen darauf ein, dass sie mehrere Tage im Einsatz sein müssen.
Auch intern heißt es, dass der Stromausfall und damit der Einsatz bis Donnerstag anhalten könnten. Diese Prognose wurde den Hilfsorganisationen genannt. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und Oliver Igel (SPD) nannten auf Nachfrage am Nachmittag keinen Zeitraum.
Brandstiftung mit politischem Motiv
vermutet die Polizei
Um die Stromversorgung wiederherzustellen, sind Tiefbauarbeiten angelaufen: Die Bodenkabel, welche Haushalte versorgen, sollen über eine provisorische Umschaltung wieder mit den Freikabeln am Mast verbunden werden. Unklar bleibt, wie stark die Masten selbst beschädigt wurden. Durch den Brand könnte auch deren Statik beeinträchtigt worden sein, sagte Stromnetz-Geschäftsführer Landeck. In diesem Fall müssten eventuell neue Masten aufgestellt werde.
„Im Laufe des Mittwochs werden die Voraussetzungen für die Kabelmontagearbeiten geschaffen“, teilte das Unternehmen am Dienstagnachmittag mit. „Wir bitten die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten, sich auf eine längere Versorgungsunterbrechung einzustellen.“ Eine Komplettversorgung des Gebietes werde erst in den nächsten Tagen erfolgen. „Wir werden die ganze Nacht durcharbeiten, um die Baugruben herzustellen“, sagte Landeck. Am Mittwoch sollen dann die Kabelarbeiten beginnen
Schulen, Pflege, Mobilfunk: Welche Bereiche sind betroffen?
Die Berliner Feuerwehr war seit dem Morgen in einem Pflegeheim in Alt-Glienicke im Einsatz, um beatmete Patienten zu versorgen. Vier Patienten mussten in ein nahegelegenes Krankenhaus verlegt werden, teilte ein Feuerwehrsprecher mit. Eine Überbrückung mit Geräten in den Rettungswagen sei demnach nur kurzfristig möglich.
Ebenfalls musste ein beatmeter Patient aus einem Pflegeheim in Niederschöneweide in eine Klinik gebracht werden. Wegen der umfangreichen Lage hat die Feuerwehr ihren Leitungsstab einberufen, der alle Einsätze im Gebiet koordiniert.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Laut einem Referenten des Schulstadtrats Marco Brauchmann (CDU) liegen rund ein Dutzend Schulen in der Stromausfall-Zone. Einer Absprache mit der Schulaufsicht zufolge hätten betroffene Schulleitungen heute selbst entscheiden dürfen, ob der Unterricht fortgesetzt wird oder die Kinder abgeholt oder nach Hause geschickt werden.
Wie das Bezirksamt Treptow-Köpenick am Dienstagnachmittag mitteilte, findet an folgenden Schulen auch am Mittwoch kein Unterricht statt:
- Schule am Ginkobaum
- Heide-Schule
- Schule am Berg
- Schule am Pegasuseck
- Schule am Mohnweg
- Schule am Altglienicker Wasserturm
- Schule in der Köllnischen Vorstadt
- Hans-Grade-Schule
- Schule an der Dahme
- Anna-Seghers-Schule
- Alexander-von-Humboldt-Gymnasium
- Anne-Frank-Gymnasium
Ab Donnerstag soll an allen genannten Schulen aber wieder regulär unterrichtet werden.
Wie reagieren Polizei und Rettungskräfte?
Auf X warnte die Berliner Polizei davor, dass das Mobilfunk- und Festnetz eingeschränkt sein könnten. „Bleiben Sie aufmerksam, helfen Sie ggf. Nachbarinnen bzw. Nachbarn und wählen Sie den direkten Weg zur nächsten Wache, falls ein Notruf nicht möglich ist“, riet die Polizei.
Außerdem richtete die Polizei mobile Wachen an den S-Bahnhöfen Schöneweide (12-18 Uhr), sowie Grünau und Adlershof (14-20 Uhr) ein. Einsatzkräfte seien im vom Stromausfall betroffenen Bereich verstärkt präsent. Innensenatorin Iris Spranger sagte in der RBB-„Abendschau“ mit Blick auf den Abend: „Wir sind jetzt schon großflächig mit Polizei und Feuerwehr hier vor Ort. Das wird auch noch mal vom Einsatz her zunehmen, weil wir die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger absichern müssen.“

© Paul Klopp
Am Groß-Berliner Damm baute die Berliner Feuerwehr eine Sammelstelle für Einsatzkräfte von Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk und Arbeiter-Samariter-Bund auf. „Wir halten uns bereit für alles, was kommen könnte“, sagt ein Feuerwehrmann.
Zu einem großen Teil sind laut Feuerwehr Ehrenamtliche im Einsatz, teils wurden sie aus dem ganzen Stadtgebiet herbeigerufen. „Die Priorität liegt auf der Versorgung von Menschen in Pflegeheimen“, sagt ein Sprecher der Feuerwehr vor Ort.
In der Merlitzhalle in Adlershof, die schon als Impfzentrum gedient hat, wurde nach dem letzten Stromausfall im Bezirk 2019 der Katastrophen-Leuchtturm eingerichtet. Nun kommt er erstmalig zum Einsatz. Mit Strom versorgt wird das Gebäude über ein Notaggregat.
Fürs Erste könne das 72 Stunden laufen, sagte Bezirksbürgermeister Igel. Danach sei es aber möglich nachzutanken, Treibstoff müsste dann aus anderen Bezirken besorgt werden. „Aber wir hoffen natürlich, dass das nicht nötig sein wird“, so Igel. WLAN und Handylademöglichkeit gibt es in den Katastrophenleuchttürmen nur in dringenden Fällen. Der Strom aus dem Aggregator muss nämlich rationiert werden
Neben dem Standort in der Merlitzhalle wurden vier weitere Katastrophen-Leuchttürme im Bezirk eingerichtet:
- Das Gesundheitsamt in der Karl-Schmidt-Straße 16
- Das Rathaus Johannisthal am Sterndamm 102
- Die Grundschule Mohnweg im Mohnweg 20
- Die Schule an der Dahme in der Glienicker Straße 24-30

© Dominik Lenze
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) kündigte zudem an, Lautsprecherwagen in die vom Stromausfall betroffenen Ortsteile zu schicken. Seit 13.30 Uhr seien diese bereits unterwegs gewesen. Sie sollen „die Bevölkerung unter anderem über Anlaufpunkte informieren“.
Wie läuft der Verkehr?
Auch der Verkehr im Berliner Südosten war seit dem frühen Dienstagmorgen stark eingeschränkt: Trams im betroffenen Gebiet fuhren nicht mehr, auch die Berliner S-Bahn mussten den Betrieb auf mehreren Linien kurzzeitig einschränken. Gegen 13 Uhr meldete die Verkehrsinformationszentrale, dass die Störungen auf den Linien S45, S46, S47, S8, S85 und S9 aufgehoben seien.

© dpa/Jens Kalaene
Vom Stromausfall betroffen waren am Vormittag auch die Bahnhöfe auf der Strecke zwischen den Bahnhöfen Schöneweide und dem Flughafen BER. Weil diese vom öffentlichen Stromnetz versorgt werden, funktionierten Beleuchtungen und Anzeigen nicht, teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn mit. Auch zahlreiche Ampeln waren außer Betrieb, Polizeikräfte mussten eingreifen und den Verkehr händisch regeln.
Welche Reaktionen gibt es?
Roland Sillmann, Chef der landeseigenen Betreibergesellschaft Wista des Technologieparks, sagte: „Wir verurteilen den Anschlag auf die Energieinfrastruktur im Bezirk Treptow-Köpenick auf das Schärfste. Anschläge wie diese richten sich nicht nur gegen die Infrastruktur, sondern auch gegen Menschen, denn sie gefährden Menschenleben.“
Der Technologiepark mit 1300 Unternehmen und Forschungseinrichtungen sei seit den frühen Morgenstunden vom Stromausfall betroffen. Die einzelnen Unternehmen hätten Maßnahmen ergriffen, um die Arbeitsfähigkeit unter den gegebenen Umständen sicherzustellen.
Besonders sensibel für Stromschwankungen ist der Elektronenspeicherring Bessy II des Berliner Helmholtz-Zentrums, der für physikalische und chemische Experimente genutzt wird. Zum Zeitpunkt des Anschlags war der Ring allerdings für Wartungsarbeiten außer Betrieb.
„Es ist nicht nur ein Angriff auf den größten Technologiepark in Deutschland am Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Adlershof und damit auch auf Tausende Forscherinnen und Forscher, Studierende, Unternehmen und Start-ups“, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD).
Vielmehr hätten die Täter auch billigend in Kauf genommen, dass zigtausende Menschen in ihrem Zuhause, im Krankenbett, in der Kita und Schule oder am Arbeitsplatz getroffen werden. „Keine politische Überzeugung kann so etwas rechtfertigen und ich verurteile diesen Brandanschlag aufs Schärfste“, sagte Giffey.
Alexander Schirp, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg, sagte: „Der mutmaßliche Anschlag auf das Berliner Stromnetz ist äußerst besorgniserregend. Sollte sich eine extremistische Motivation dahinter bestätigen, bedeutet das eine neue Bedrohungslage für unsere Gesellschaft und für unsere Wirtschaft.“
Auf eine Panne im Berliner Katastrophenschutz wiesen die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Bettina Jarasch und Werner Graf, am Dienstag hin. „Dass ein gezielter Anschlag auf unsere Infrastruktur ein ganzes Stadtgebiet über Stunden lahmlegt, ist alarmierend. Der Blackout offenbart Berlins unzureichende Krisenvorsorge und eine lückenhafte Sicherheitsarchitektur“, teilten Jarasch und Graf mit.

© dpa/Julius-Christian Schreiner
Anfällige Stellen in der Infrastruktur würden ohne ausreichende Absicherung zu leichten Angriffszielen. „Berlin muss sich besser vor Blackout-Situationen wie dieser schützen“, forderten die Grünen-Politiker.
Das Katastrophenschutzportal „DiDaKat“ (Digitale Daten im Katastrophenschutz) war am Dienstagvormittag nicht aufrufbar. „Das bezeichnet leider relativ treffend den Zustand des Berliner Katastrophenschutzes“, schrieb Vasili Franco, innenpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, am Dienstag auf Bluesky.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
„Dieser sinnfreie Brandanschlag ist kein Kinderspaß, sondern eine schwerwiegende Straftat mit massiven Auswirkungen auf zigtausende Menschen in unserer Stadt“, sagte Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP), am Dienstagvormittag.
Die kritische Infrastruktur sei nicht auf derartige Angriffe vorbereitet, es sei über Jahre geschlafen worden. „Das wird die Landespolitik mit einzelnen Haushalten nicht aufholen können. Wir brauchen endlich auch auf Landesebene ein Sondervermögen für Polizei, Justiz und Bevölkerungsschutz“, sagte Jendro weiter.
- CDU
- Deutsche Bahn
- Fahrrad und Verkehr in Berlin
- Feuerwehr
- Hilfsorganisationen
- Iris Spranger
- Kai Wegner
- Polizei
- RBB
- S-Bahn
- Schule
- SPD
- Strom
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: