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© picture alliance/dpa/Fabian Sommer

Neue Pläne und Finanzzusagen: Schwarz-Rot macht Ernst beim U-Bahn-Ausbau in Berlin

CDU und SPD wollen Berlins U-Bahnnetz langfristig überall am Stadtrand verlängern. Einen weiteren Schritt nach vorn macht nun der Ausbau der U3 zum Mexikoplatz.

Die schwarz-rote Koalition will den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin und dabei insbesondere den U-Bahnbau vorantreiben. Das bekräftigten Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) am Mittwoch bei einem Rundgang mit den Spitzen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) über mehrere Betriebshöfe des Unternehmens.

„Wir müssen sternförmig alle U-Bahnlinien verlängern“, sagte Giffey. Es gehe darum, bei den Vorhaben endlich konkreter zu werden. „Wir müssen den Berlinern eine Perspektive geben, welche Strecken als nächstes von uns angegangen werden.“ Verkehrssenatorin Schreiner erklärte, Ziel ihres Hauses sein ein ganzheitliches Konzept für den Nahverkehrsausbau. „Die BVG hat mit ihrem Vorschlag einer Expressmetropole dazu einen wichtigen Beitrag geleistet“, sagte Schreiner.

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Die Verkehrsbetriebe hatten im Frühjahr eine Skizze zum Ausbau der Verbindungen in Berlin in den kommenden Jahrzehnten erarbeitet. Im Zentrum der Pläne steht eine Verlängerung aller U-Bahnlinien in den Außenbezirken, sowie langfristig auch der Bau einer neuen Ring-U-Bahnlinie am Stadtrand. Abgesehen von dieser Ringlinie sieht auch Giffey das Konzept als Grundlage für den von ihr forcierten Ausbau der Untergrundverbindungen.

Verlängerung der U3 bis Mexikoplatz

Die nächsten konkreten Schritte dazu geht das Land aktuell bei der Verlängerung der U3 zum Mexikoplatz. Der Senat hat der BVG dazu nun eine Finanzierungszusage für alle Planungsphasen in Höhe von 9,5 Millionen Euro übergeben, teilte Schreiner am Mittwoch mit. Im Dezember sei demnach mit dem Abschluss der Nutzen-Kosten-Untersuchung für den Bau zu rechnen. Bis Anfang 2026 sollen alle Planungen und Genehmigungen vorliegen. Anschließend könnte der Bau beginnen.

Die Verkehrssenatorin will allerdings auch hier aufs Tempo drücken. Ziel sei, schon parallel die Bauleistungen auszuschreiben. „Nur so bekommen wir das beschleunigt“, sagte Schreiner. Auch um sicherzustellen, dass der Spatenstich 2026 wie geplant noch vor dem Ende der Legislaturperiode erfolgt. Fertig soll die kurze Streckenverlängerung im Südwesten 2030 sein.

„Wir müssen sternförmig alle U-Bahnlinien verlängern“, sagte Giffey.
„Wir müssen sternförmig alle U-Bahnlinien verlängern“, sagte Giffey.

© dpa/Monika Skolimowska

Es ist das konkreteste, aber längst nicht das einzige U-Bahnprojekt, das CDU und SPD vorantreiben. Bei der Verlängerung der U7 zur Heerstraße läuft seit kurzem die Ausschreibung der Grundlagenuntersuchung. Für den Ausbau am anderen Ende der Linie zum Flughafen BER, wird derzeit die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ausgeschrieben.

Doch auch bei der U8 ins Märkische Viertel soll es weitergehen. „Wir gucken uns das an und werden versuchen, die Strecke so schnell wie möglich voranzutreiben“, sagte Schreiner. Um einfacher – und kostengünstiger – voranzukommen, findet die Verkehrssenatorin insbesondere jene Streckenvariante spannend, die bereits am unteren Ende des Märkischen Viertels ende. „Da hat man nur eine gerade Trassenführung und spart sich die aufwendige Kurve unter dem Viertel“, sagte sie.

Auch die U10 nach Weißensee wird geprüft

Daneben soll auch für den Bau der U10 nach Weißensee, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, die Machbarkeitsuntersuchung eingeleitet werden, erklärte Schreiner. Gleiches gelte für die Verlängerung der U2 in Pankow.

BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt zeigte sich angesichts dieser Bekenntnisse zufrieden. „Wir sehen aktuell einen großen Rückenwind aus der Berliner Landespolitik“, sagte er. Gerade die U-Bahn habe in Berlin lange ein Schattendasein geführt. „Da versuchen wir voranzukommen, um Berlin in Bewegung zu halten.“ Neue Untergrundlinien seien allerdings längst nicht der einzige Baustein, sagte Erfurt. Es gelte, auch Tramstrecken auszubauen und mehr Platz für Busse in der Stadt und auf den Straßen zu schaffen.

Was die konkrete Zukunft der drei geplanten Straßenbahnverbindungen zum Potsdamer Platz, zum Hermannplatz und in den Blankenburger Süden angeht, blieb Senatorin Schreiner auch am Mittwoch eine Antwort schuldig. Die Frage, ob es ihn störe, dass die Senatsverkehrsverwaltung diese Linien grundsätzlich überprüfen will, verneinte BVG-Vorstand Erfurt. „Das lässt mich nicht unruhig schlafen. Wir haben drei Strecken, die alle sehr sinnvoll sind.“

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