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Die SPD-Politikerin Ina Czyborra ist Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in Berlin.

© Imago/Emmanuele Contini

Update

Reformpläne der Bundesregierung: Gesundheitssenatorin hält Krankenhausschließungen auch in Berlin für möglich

Senatorin Ina Czyborra geht davon aus, dass die Reform auch die Kliniklandschaft in Berlin verändert. Neben Schließungen seien Fusionierungen und Einschränkungen denkbar.

| Update:

Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra rechnet damit, dass die geplante Krankenhausreform auch die Versorgung in Berlin verändert. Die SPD-Politikerin sagte dem RBB-Inforadio, es sei nicht auszuschließen, dass Krankenhäuser schließen werden, fusionieren oder nicht mehr die gewohnten Dienste anbieten.

Was die Reform für Berlin konkret bedeute, werde derzeit noch durchgerechnet – vieles sei noch offen, räumte Czyborra ein. Ziel sei es, dass die Krankenhäuser auf einer guten finanziellen Grundlage weiterarbeiten können.

Denn gerade nach der Corona-Zeit und wegen der gestiegenen Energiekosten gebe es finanzielle Herausforderungen für die Krankenhäuser. Daher sei die Reform nötig, erklärte Czyborra. Es sei klar, dass sich etwas ändern müsse, damit die Versicherten die bestmögliche Versorgung für ihre Beiträge erhalten.

Berliner Charité rechnet mit Millionendefizit

Erst am Donnerstag hatte der Tagesspiegel exklusiv vermeldet, dass auch die Berliner Charité, Europas größte Universitätsklinik, in diesem Jahr auf ein Millionendefizit zusteuert. Ranghohe Ärzte gehen von einem Minus von 70 Millionen Euro aus. Steigende Preise und hohe Außenstände belasten die Bilanz. Nun ist ein Sparkurs geplant.

„Wir erwarten für dieses Jahr im Gegensatz zu 2022 kein ausgeglichenes Ergebnis mehr“, sagte Charité-Chef Heyo Kroemer dem Tagesspiegel. „Genaue Prognosen gibt es aktuell noch nicht, da wir zahlreiche Effekte bislang nicht abschätzen können. Hochrechnungen für das Gesamtjahr wären nicht verlässlich.“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) möchte die Kliniken nach Versorgungsstufen, letztlich nach Diagnosen und Schweregraden organisieren. Die Rolle der Fallpauschalen soll begrenzt, zudem Vorhaltemittel eingeführt werden – ähnlich wie bei der Feuerwehr, die auch nicht pro Einsatz bezahlt wird. Noch steht nicht fest, nach welchen Kriterien genau die Kliniken bezahlt werden sollen. (Tsp)

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