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Jedes Jahr am 27. Januar wird international der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

© imago images/Christian Spicker/imago stock

Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag: Berlin erinnert an die Befreiung von Auschwitz vor 79 Jahren

Rund um den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz 1945 finden in der ganzen Stadt Aktionen, Kranzniederlegungen und Veranstaltungen statt. Ein Überblick.

Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust finden in Berlin rund um den 27. Januar zahlreiche Gedenkveranstaltungen, Aktionen und Kranzniederlegungen statt. Der Tag erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945. Da der Gedenktag in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, den für Jüd:innen heiligen Ruhetag Schabbat, finden einige Veranstaltungen erst am 31. Januar statt. Ein Überblick.


Veranstaltungen an Gedenkorten

An mehreren Berliner Mahnmalen, Gedenkstätten und Erinnerungsorten wird am Sonnabend der NS-Opfer gedacht wird. Am Mahnmal Gleis 17 am S-Bahnhof Grunewald legt ab 10 Uhr ein Bündnis Kränze nieder, an dem das schwule Anti-Gewaltprojekt Maneo, der Berliner Fußballverband und der Fußballclub Hertha BSC beteiligt sind.

Das Mahnmal Gleis 17 am Bahnhof Grunewald erinnert an die Tausenden Jüd:innen, die von diesem Gleis aus Berlin deportiert wurden.
Das Mahnmal Gleis 17 am Bahnhof Grunewald erinnert an die Tausenden Jüd:innen, die von diesem Gleis aus Berlin deportiert wurden.

© dpa/Jörg Carstensen

An der Gedenktafel vor dem Rathaus Reinickendorf legen Mitglieder des örtlichen Bezirksamtes und der BVV um 11 Uhr Kränze nieder, es spricht Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner.

Am Mahnmal des ehemaligen Außenlagers des Konzentrationslagers Sachsenhausen an der Eugen-Kleine-Brücke laden die BVV und das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf ab 11 Uhr zu einem stillen Gedenken mit Kranzniederlegung. Anschließend sollen um 12 Uhr ebenfalls Kränze an der Spiegelwand auf dem Hermann-Ehlers-Platz niedergelegt werden. Das Mahnmal erinnert an 2000 deportierte Jüdinnen und Juden und die Synagoge, die sich bis zu den Novemberpogromen in der Düppelner Straße 41 befand.

Das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen befindet sich am Berliner Stadtrand in Oranienburg.
Das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen befindet sich am Berliner Stadtrand in Oranienburg.

© imago images/Jürgen Ritter

In Marzahn-Hellersdorf veranstaltet das örtliche Bündnis für Demokratie und Toleranz an verschiedenen Orten im Bezirk (Übersicht hier) stille Gedenken, etwa um 10 Uhr an der Poelchaustele in der gleichnamigen Straße. Um 13 Uhr folgt eine Gedenkstunde am ehemaligen Zwangslager Marzahn am Otto-Rosenberg-Platz 1 gemeinsam mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma. Reden wird unter anderem Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic. Im Anschluss zeigt das angrenzende Don-Bosco-Zentrum den Film „Schatten der Vergangenheit – lautes Schweigen, leises Erzählen“.

In Friedrichshain-Kreuzberg veranstaltet die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) ab 14 Uhr eine Gedenkkundgebung an der Stele Koppenstraße/Singerstraße, bei der unter anderem Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann reden wird. Anschließend findet ein Stadtspaziergang zur Informationstafel über NS-Zwangsarbeit auf dem RAW-Gelände statt.

Um 17 Uhr startet am Lichtenberger Stadthaus in der Türrschmidtstraße eine Lichtaktion, bei der die Namen von mehr als 300 aus Lichtenberg und Hohenschönhausen vertriebenen und ermordeten Jüd:innen an die Giebelwand des Hauses projiziert werden. Um 17.30 Uhr wird im Haus auch die Ausstellung „Je pense à toi Charlotte“ mit Fotografien aus der Umgebung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau eröffnet.

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Zentrum der Stadt erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus.
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Zentrum der Stadt erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus.

© Doris Spiekermann-Klaas/Tagesspiegel

Um 18 Uhr findet in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz ein Gedenkgottesdienst statt. Es sprechen die Pfarrerinnen Kathrin Oxen und Marion Gardei. Im Anschluss folgt ein Konzert mit dem Synagogal Ensemble Berlin.

Ebenfalls um 18 Uhr startet in Pankow eine „Lichterkette für ein solidarisches und gewaltfreies Miteinander, gegen Antisemitismus und Rassismus“. Der Start ist am ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in der Berliner Straße 121. Im Anschluss hält die Alte Pfarrkirche Pankow eine Andacht ab.

Ein weiterer Gedenkgottesdienst findet ab 19 Uhr in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt statt. Im Anschluss soll es eine Gesprächsrunde geben.


Einige Gedenkaktionen bereits am Freitag

Bereits am Freitag fanden zwei parallele Lichteraktionen statt. Am Denkmal für die ermordeten Juden Europas in der Cora-Berliner-Straße 1 zündete ein Bündnis aus Organisationen Kerzen für die Opfer des Nationalsozialismus an. Die Aktion sollte gleichzeitig Solidarität mit den in Deutschland lebenden Jüd:innen zeigen. Zu dem Bündnis gehören unter anderem das Anne Frank Zentrum, der Bundesverband der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias), die Amadeu-Antonio-Stiftung und die Synagoge Fraenkelufer.

Parallel rief das Bündnis #Zusammengegenrechts, zu dem etwa die Klimaschutzbewegung Fridays for Future zählt, zu einer Lichteraktion am Brandenburger Tor auf. Mit einem 25 Meter breiten Banner mit dem Schriftzug „Nie wieder ist jetzt“ und Tausenden Kerzen wollte das Bündnis ein Zeichen gegen Faschismus setzen.

„Nie wieder ist jetzt“ steht während einer Lichteraktion von Fridays for Future Berlin gegen Rechtsextremismus vor dem Brandenburger Tor. Am 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
„Nie wieder ist jetzt“ steht während einer Lichteraktion von Fridays for Future Berlin gegen Rechtsextremismus vor dem Brandenburger Tor. Am 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.

© dpa/Sebastian Gollnow

Bereits am Freitag um 11 Uhr hatten das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Mitte ein zentrales Gedenken am Güterbahnhof Moabit abgehalten.


Weitere Veranstaltungen am 31. Januar

Der Bundestag gedenkt am Mittwoch, 31. Januar, der Opfer des Nationalsozialismus ab 10 Uhr mit einer Gedenkstunde. Dabei ist neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz unter anderem auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) anwesend. Bei der Gedenkstunde sprechen die Holocaust-Überlebende Eva Szepesi und der Sportjournalist Marcel Reif. Die Gedenkstunde wird live im Parlamentsfernsehen und auf bundestag.de übertragen.

Am Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde in der Tiergartenstraße 4 wird um 12 Uhr mit einer Kranzniederlegung und einer musikalischen Performance durch taube und hörende Künstler:innen gedacht.

Am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in der Ebertstraße findet kurz darauf um 13 Uhr ein stilles Gedenken mit einer Kranzniederlegung statt, bei der vor allem an queere Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden soll. An der Veranstaltung, die vom Lesben- und Schwulenverband und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas organisiert wird, nimmt auch Finanzsenator Stefan Evers teil.

Im Anschluss findet um 14 Uhr das Gedenken des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas im Simsonweg statt.

Ab 15.30 Uhr startet ein gemeinsames Gedenken des Antiziganismusbeauftragten der Bundesregierung und des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland am Denkmal für die ermordeten Juden Europas in der Cora-Berliner-Straße 1.

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