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Im dichten Schneetreiben fahren Autos und Lkw über die A4 bei Köln in Richtung Aachen.

© dpa/Rolf Vennenbernd

Update

Warnung vor „großer Lebensgefahr“ durch Winterwetter: Tief „Gertrud“ sorgt mit Eisregen und Schnee für Verkehrsunfälle – wo es heute glatt wird

Wegen kräftiger Schneefälle und Glatteis rät der Wetterdienst von Aufenthalten im Freien und von Fahrten ab. Am Flughafen Frankfurt ging zunächst nichts mehr, die A5 ist im Südwesten gesperrt.

| Update:

Das angekündigte Unwetter mit extremer Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen sowie massiven Schneefällen hat Straßen und Gehwege in vielen deutschen Regionen in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. Vor allem im Süden und Südwesten gab es am Mittwoch viele Unfälle. Der Flugbetrieb kommt vielerorts zum Erliegen.

Starke Schneefälle und extremes Glatteis werden vor allem in der Mitte und im Süden des Landes erwartet, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwochmorgen mit Blick auf Tief „Gertrud“ mitteilte. Demnach ist die Gefahr längst nicht vorbei. 

Es gelten Unwetterwarnungen für Baden-Württemberg und Bayern, Rheinland-Pfalz, das Saarland, weite Teile Hessens sowie Teile von Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen.

Im Westen und Südwesten Deutschlands hat am Mittwochmorgen Regen eingesetzt und für rutschige Fahrbahnen gesorgt. Viele Unfälle meldeten die Polizeien in Baden-Württemberg, Bayern und im Saarland.

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Auf der Autobahn 5 gab es der baden-württembergischen Polizei zufolge aufgrund einer bestehenden Eisschicht eine „Unfallhäufung“ in den Bereichen Rastatt und Baden-Baden. Wegen einer nicht kalkulierbaren Gefährlichkeit der Strecke wurde der Abschnitt in beide Fahrtrichtungen bis auf Weiteres gesperrt.

In Konstanz gab es laut Polizei etwa 30 Unfälle. In Freiburg wurde die Polizei ebenfalls häufiger zu Verkehrsunfällen gerufen. Vereinzelt gab es Verletzte, meist endeten die Zwischenfälle mit Sachschäden.

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Bereits am Dienstagabend wurde in Mecklenburg-Vorpommern ein 86-Jähriger beim Schneeräumen von einem Auto erfasst und getötet. Nach Angaben der Polizei in Neubrandenburg hatte sich der Unfall an einer Bundesstraße bei Ziethen im Landkreis Vorpommern-Greifswald ereignet.

Der Mann trat demnach beim Schneeräumen plötzlich vom Fahrbahnrand auf die Straße und wurde vom Auto einer 63-Jährigen erfasst. Der 86-Jährige erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen, die Autofahrerin wurde leicht verletzt.

Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen zum Unfallhergang auf, die Staatsanwaltschaft zog darüber hinaus noch einen Gutachter hinzu.

Wetterchaos: Wo wird es heute besonders glatt?

Für den Westen und die Mitte Deutschlands sagten die Meteorologen starken Schneefall voraus. Auch in den mittleren Landesteilen sowie im Osten soll es im Laufe des Mittwochs schneien, wie es im Warnlagebericht hieß.

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Am Mittwochmorgen warnte der DWD vor einer sehr hohen Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen in einem Streifen von Trier und bis nach Frankfurt am Main. In den betroffenen Regionen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg sei die Glättegefahr sehr hoch.

In der Warnmeldung hieß es: „Große Gefahr für Leib und Leben durch gefrierenden Regen mit starkem Eisansatz; verbreiteten Eisbruch.“ Aufenthalte im Freien und Fahrten sollten unbedingt vermieden werden.

Ein Streufahrzeug der Gemeinde Trierweiler ist in Rheinland-Pfalz unterwegs.
Ein Streufahrzeug der Gemeinde Trierweiler ist in Rheinland-Pfalz unterwegs.

© dpa/Harald Tittel

Dem DWD zufolge werden in einem breiten Streifen von der Eifel und dem Raum Köln bis nach Thüringen anhaltende und teilweise sogar unwetterartige Schneefälle von bis zu 30 Zentimetern innerhalb von 24 Stunden erwartet.

Schneefälle sorgen für Unterrichtsausfälle

In Nordrhein-Westfalen sollte der Schnee am Vormittag einsetzen. Ab 11.00 Uhr gilt südlich von Aachen, Köln, Olpe und Winterberg eine Unwetterwarnung. Schulen in der Region blieben vorsorglich geschlossen.

Auch in einigen Landkreisen in Bayern fällt wegen der Wetterverhältnisse der Unterricht aus oder findet von zu Hause statt. Dem Kultusministerium zufolge, betrifft dies beispielsweise den Raum Nürnberg, Altötting, Tirschenreuth, Würzburg, Regensburg und Ansbach.

In Nürnberg wird zunächst kein Müll mehr abgeholt. Wegen der extremen Glätte wurde die Müllabfuhr ab 10 Uhr eingestellt, wie die Abfallwirtschaft der Stadt Nürnberg mitteilte. „Die Gefahr für die Beschäftigten und die Verkehrsteilnehmer ist zu hoch.“ In den kommenden Tagen soll die Leerung nachgeholt werden.

Bus- und Bahnunternehmen informierten ihre Kunden, dass es ab dem Mittag massive Verspätungen und Ausfälle geben könne. Beim Aufwachen am Morgen sahen viele Menschen in den betroffenen Kreisen auf ihren Mobiltelefonen eine amtliche Warnung. 

Im hessischen Kreis Groß-Gerau wurden alle im Auftrag des Kreises fahrenden Buslinien wegen Glatteises eingestellt.

Zugbindung im Bahnverkehr aufgehoben

Auch im Fernverkehr müssen sich Bahnreisende bundesweit auf Einschränkungen einstellen. Der Wintereinbruch werde die Bahn in den Mittagsstunden am meisten treffen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. „Dann rechnen wir im Laufe des Tages auch mit Zugausfällen und Verspätungen.“

Eine Anzeige weist im Stuttgarter Hauptbahnhof auf den Wintereinbruch hin.
Eine Anzeige weist im Stuttgarter Hauptbahnhof auf den Wintereinbruch hin.

© dpa/Marijan Murat

Bis Mittwochmittag lief der Bahnverkehr auf Deutschlands Schienen allerdings weitgehend regulär. Die Lage sei beherrschbar, teilte die Bahn mit.

Vorsorglich sei die Höchstgeschwindigkeit der ICE auf 200 Kilometer pro Stunde begrenzt worden. Nach Angaben einer Sprecherin vom Dienstag hat sich die Deutsche Bahn „intensiv“ auf die angekündigte Wetterlage vorbereitet.

Ein Streufahrzeug vom Winterdienst ist auf der Autobahn 6 bei Bad Rappenau in Baden-Württemberg unterwegs.
Ein Streufahrzeug vom Winterdienst ist auf der Autobahn 6 bei Bad Rappenau in Baden-Württemberg unterwegs.

© dpa/Jason Tschepljakow

Laut Bahn hielten sich Mitarbeiter in den betroffenen Regionen bereit, um beispielsweise Weichen zu räumen oder die Verkehrssicherung an Bahnübergängen zu gewährleisten.

An strategisch wichtigen Punkten im Schienennetz stünden Räumfahrzeuge und schwere Loks zur Verfügung. Zudem wurde die Zugbindung für Fahrten im Fernverkehr am Mittwoch aufgehoben.

Zwischen Paris und Frankfurt sowie Paris und Stuttgart fielen zahlreiche ICE-Züge aus. Die französischen TGV-Züge fahren auf diesen Verbindungen allerdings. Der Grund ist, dass die deutschen Züge anfälliger sind für Beschädigungen durch herabfallende Eisklumpen und aufwirbelnde Schottersteine auf der französischen Schnellfahrstrecke nach Paris.

Airports annullieren Flüge wegen Wetterlage

Wie erwartet hat die Wetterlage auch erhebliche Auswirkungen auf die Infrastruktur. Mehrere Flughäfen haben bereits ihre Flugpläne zusammengestrichen.

Am Frankfurter Flughafen waren seit dem Mittag keine Flugzeugstarts mehr möglich. Die Flugzeuge könnten wegen des anhaltenden Eisregens vor dem Start nicht mehr sicher enteist werden, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport.

Ein Flugzeug wird kurz vor dem Start nahe der Startbahn auf dem Taxiway am Münchner Flughafen enteist.
Ein Flugzeug wird kurz vor dem Start nahe der Startbahn auf dem Taxiway am Münchner Flughafen enteist.

© dpa/Matthias Balk

Weiterhin landeten aber noch Flugzeuge, sodass die Parkpositionen langsam vollliefen. Es sei daher geplant, ab 15.00 Uhr auch keine Landungen mehr zu erlauben.

Angesichts nachlassender Niederschläge können vom Frankfurter Flughafen seit Mittwochnachmittag wieder einzelne Maschinen abheben. Dadurch dürfte sich die Situation bei den verfügbaren Parkpositionen voraussichtlich etwas entschärfen, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport der Deutschen Presse-Agentur. Die weitere Wetterentwicklung müsse abgewartet werden. 

Am Hauptstadtflughafen BER wurden aufgrund des Winterwetters in der Region Berlin-Brandenburg für Mittwochmorgen mehrere Inlandsflüge gestrichen, vor allem nach Frankfurt und München.

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Auch der Flughafen München hat von rund 650 geplanten Starts und Landungen mehr als 250 Flüge annulliert, sagte eine Sprecherin am Morgen. Demnach soll der Winterdienst dafür sorgen, dass eine Start- und Landebahn immer geöffnet ist.

Bereits am Dienstagabend hatte der Flughafen Saarbrücken angekündigt, dass er seinen Flugbetrieb komplett einstellt. Die Lufthansa hatte mitgeteilt, am Mittwoch bundesweit nur einen Rumpfflugplan anzubieten.

Neuschnee freut Wintersportler – aber nicht Fußballerinnen

Unterdessen hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die DFB-Pokalspiele der Frauen zwischen den Kickers Offenbach und dem FC Bayern sowie zwischen der SG Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg verlegt.

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Die ursprünglich für kommenden Sonntag angesetzte Achtelfinal-Partie zwischen dem Regionalligisten und dem deutschen Meister aus München findet nun am 14. Februar (19.00 Uhr) statt, wie der DFB mitteilte.

Die Frankfurterinnen hätten eigentlich am nächsten Montag gegen den Bundesliga-Rivalen aus dem Breisgau antreten sollen, spielen nun aber am 8. Februar (18.30 Uhr/Sky).

Wintersportler freuten sich aber in einigen Landesteilen über die weiße Pracht - zum Beispiel in den Wintersportgebieten im Sauerland. In den vergangenen kalten Tagen hätten die Schneekanonen etwa in Winterberg schon viel technischen Schnee produzieren können.

Wenn jetzt noch Naturschnee dazukomme, sei das optimal für die Pisten, teilte das Skiliftkarussell Winterberg mit. „Die Bedingungen könnten kaum besser sein.“ Am Wochenende rechnen Meteorologen zudem mit einigen Sonnenstunden im Sauerland.

Der DWD erwartete bis zum Mittwochabend übergreifend langanhaltenden gefrierenden Regen mit Glatteis bis zur Eifel, zum Hunsrück und Taunus sowie Spessart, nach Südthüringen sowie im Vogtland, Ostbayern und im Erzgebirge. In der zweiten Nachthälfte zum Donnerstag sei mit einer allgemeinen Entspannung zu rechnen. (cst, dpa, AFP)

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