zum Hauptinhalt
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.

© dpa/Philipp von Ditfurth

Mangelnde Unterstützung durch US-Republikaner: Selenskyj lädt Trump nach Kiew ein

Selenskyj will Trump überzeugen, sein Land zu unterstützen, indem dieser sich das Ausmaß des Kriegs selbst ansehen soll. Mit Putin hingegen will er erst reden, wenn dessen Truppen abgezogen sind.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lädt den früheren US-Präsidenten Donald Trump in die Ukraine ein. Dann könne sich Trump vom Ausmaß des Krieges überzeugen, erklärt Selenskyj dem Sender NBC.

Der ehemalige US-Präsident versprach mehrmals öffentlich, dass er den Krieg zwischen Russland und der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden könnte, falls er 2024 wiedergewählt würde. Selenskyj sagt dazu: „Trump sagte, dass er den Krieg in 24 Stunden beenden könne. Ich lade ihn herzlich ein. Wenn er kommt, brauche ich 24 Minuten, um Trump zu erklären, dass er diesen Krieg nicht in diesem Zeitrahmen beenden kann”, betonte Selenskyj.

Selenskyj sagt im Interview mit dem Sender, er sei „nicht bereit“ zu Gesprächen mit Moskau, solange die russischen Truppen nicht aus seinem Land abziehen. Die USA wüssten, dass er nicht bereit sei, „mit den Terroristen zu sprechen“. Ihr Wort zähle nicht. Erst, wenn die russischen Besetzer die Ukraine verlassen, „kann die Welt die Diplomatie einschalten.“

Wenn Russland die Ukraine besiege, werde es Nato-Länder angreifen und dann müssten amerikanische Soldaten in den Kampf ziehen. Selenskyj bekräftigt, sein Land sei auf amerikanische Hilfen angewiesen. Trump und viele der oppositionellen Republikaner sind Gegner der US-Hilfen für die Ukraine.

Zum Stand des Krieges in der Ukraine sagte Selenskyj, sein Land sei in einer „schwierigen Situation“. Es sei „kein Geheimnis, dass wir an der Frontlinie keine Luftabwehr haben“. Deshalb kontrolliere Russland den Luftraum, sagte er. „Wenn sie den gesamten Luftraum kontrollieren, können wir nicht schnell vorankommen.“

Selenskyj erneuerte im Interview seine Forderung nach Kampfflugzeugen aus westlicher Produktion. Daneben benötige die Ukraine noch Drohnen und Waffen zur Abwehr von Drohnen.

Die mehr als tausend Kilometer lange Frontlinie zwischen den beiden Kriegsparteien hat sich seit fast einem Jahr kaum bewegt, obwohl die Ukraine im Juni eine Gegenoffensive gestartet hat, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Selenskyj trifft sich regelmäßig mit westlichen Staats- und Regierungschefs, um eine bessere Luftabwehr zu erhalten.

Sobald am Himmel eine Art Gleichgewicht hergestellt sei, könnten die ukrainischen Bodenstreitkräfte vorrücken. „Wir können nicht einfach angreifen wie die russischen Streitkräfte“, sagte der ukrainisches Präsident und verwies auf die russische Taktik, Soldaten ohne Rücksicht auf eigene Verluste in den Kampf zu werfen. „Wir brauchen unsere Soldaten.“ (mit Agenturen)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false