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6. Mai 2023, Nowa Deba in Polen: Eine multinationale Militärübung mit Abrams-Panzern.

© IMAGO/NurPhoto/Artur Widak

Wartungspflicht zweimal pro Tag: Ukrainische Soldaten haben Filter-Probleme mit US-Abrams-Panzern

Die Panzer aus den USA gelten als große Hilfe für die ukrainischen Soldaten. Doch die tägliche Handhabe ist offenbar nicht ohne Tücken.

Nach langer Debatte haben die USA der Ukraine dieses Jahr 31 Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams zur Verfügung gestellt. „Die beste Panzerung der Welt“ und eine große Reichweite von mehr als drei Kilometern Entfernung – das versprach der ehemalige Befehlshaber der US-Armee in Europa, Ben Hodges, den Ukrainern.

Zusammen etwa mit den Leoparden aus Deutschland gelten die Abrams als wichtige Waffen aufseiten der Ukraine, die sich in einem zunehmend zermürbenden und statischen Krieg gegen die russische Armee verteidigt. Die Vorteile der Abrams sind offensichtlich. Gleichwohl liegt der Teufel bei Technik oft im Detail – und das gilt offenbar auch für Panzer.

Forbes“ macht auf ein Problem bei der täglichen Nutzung der Abrams aufmerksam. Es geht um die Filter im Ansaugtrakt der Motoren. Ähnlich wie die Filter in Staubsaugern haben sie den Zweck, Dreck aufzuhalten. Sie sollen die Motoren schützen.

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Das Problem mit den Filtern

Doch die Filter selbst machen Arbeit. Zweimal pro Tag müsse die jeweilige Abrams-Crew eine Wartung durchführen, schreibt „Forbes“. Alle zwölf Stunden. Dabei werde der Panzermotor auf eine hohe Drehzahl gebracht und somit ein Düsensystem ausgelöst: Die Luft wird aus dem Panzer herausgeblasen und mit ihr fliegen Staub und Schmutz von dem Filter.

Theoretisch mag das ein simpler Prozess sein, zumal die ukrainischen Crews für den Umgang mit Abrams geschult wurden. Praktisch aber erscheint es ausgeschlossen, dass in einer Kriegssituation keine Fehler passieren und der strenge Zeitplan mit der Wartung zweimal am Tag immer eingehalten wird – insbesondere dann nicht, wenn man unter Beschuss steht.

„All diese Dinge können der Besatzung beigebracht werden, aber wenn sie jemals einen Fehler macht – und das wird sie –, wird ein millionenschweres Triebwerk in die Luft gejagt, das nicht vor Ort repariert werden kann“, sagte Mark Hertling, ein pensionierter General der US-Armee, dem „Kyiv Independent“ bereits im Mai 2023.

Zur Reparatur müssten die Panzer nach Polen

General Hertling hat es angesprochen: Die Reparatur der Abrams-Panzer kann nicht in der Ukraine erfolgen, jedes der Fahrzeuge mit Motorschaden müsste stattdessen nach Polen in entsprechende Werkstätten geschickt werden und fehlt in der Zwischenzeit auf dem Schlachtfeld.

Ob es bisher Motorschäden an den Panzern gegeben hat, ist nicht bekannt. Es scheint so, dass alle der gelieferten Abrams noch funktionstüchtig sind, was auf eine gute Wartungsdisziplin der ukrainischen Soldaten hindeutet. Wie lange das unter den zunehmend schwierigen Kriegsbedingungen mit ausbleibenden militärischen Erfolgen für die Ukraine so sein wird, bleibt abzuwarten.

Übrigens ist die Reinigungsmöglichkeit der Filter in den Panzern schon eine technische Verbesserung. Wie „Forbes“ schreibt, hatten frühere Abrams-Modelle kein solches System. Entsprechend groß seien die Probleme gewesen, die amerikanische Soldaten mit den Panzern in der Wüste hatten, wo jede Menge Sand ins Innere der Maschinen geraten sei.

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