Die Romanze zwischen der Schauspielerin Jenny Elvers und dem Rapsänger Thomas D.entwickelt sich immer mehr zur Klamotte: Der Rapper ist sauer auf Elvers, weil er aus dem Fersehen erfahren mußte, daß sie zu ihrem Exfreund Heiner Lauterbach zurückgekehrt ist.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 29.06.1998
Nach 14jährigen Restaurierungsarbeiten öffnete am Sonnabend das neue römische Antikenmuseum seine Pforten.Das archäologische Nationalmuseum Palazzo Massimo beherbergt Skulpturen und Fresken, die zu den spektakulärsten Fundstücken der vergangenen Jahrhunderte gehören.
Ein Satz Jean Pauls präludiert die große Ausstellung: "Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können." Das Wissen darum hält den Besucher einen Ausstellungsrundgang lang in dieser schönen Schwebe: Wird er nun endlich auf den Garten Eden, diesen imaginären Sehnsuchtsort, im Essener Folkwang-Museum stoßen oder doch wieder nur seine Enttäuschung finden?
Große Gefühle auf der Leinwand und ein eher verhaltener Andrang der Leinwandstars bestimmten den Auftakt der 16.Münchner Filmfestspiele.
Theater ist live.Und schon deswegen mehr mit Fußball als mit Kino wesensverwandt.
"Sicher bin ich nervös, Berlin ist eben doch ein big fish - aber auch eine große Herausforderung." Richard Wherlock, derzeit Ballettdirektor in Luzern, wird ab der Spielzeit 1999 und 2000 künstlerischer Leiter und Chefchoreograph des Tanztheaters der Komischen Oper Berlin.
Zu den interessantesten Berliner Komponisten gehört zweifellos Orm Finnendahl, der, nachdem er eine für die Stadt typische Kariere als Mitarbeiter am Elektronischen Studio der TU und langjähriger Kurator der Kreuzberger Klangwerkstatt durchlaufen hat, nun das Institut für Neue Musik der HdK leitet und mit durchdachten Veranstaltungen den Diskurs über Zeitgenössische Musik belebt.Sein Komponieren ist geprägt von der intimen Kenntnis von Reihentheorie und fraktaler Mathematik, deren Anwendung in algorithmischer Partitursynthese Finnendahl mit individuell-künstlerischen Eingriffen konfrontiert.
Wenigstens die Kinder wissen, daß es noch eine andere als die reale Welt gibt.Deshalb sind sie auch nimmersatte Bücherwürmer und nehmen so viele Gutenacht-Geschichten wie nur irgend möglich mit in ihre Träume.
Schon das Programm garantierte den Erfolg: Zigeuner- und Liebeslieder von Brahms, danach der "Carneval der Tiere" von Camille Saint-Saens, was kann da schon schiefgehen? Bei unzulänglichen Ausführenden alles.
Für Liebhaber der Nazizeit waren die New Yorker Theater von jeher eine Fundgrube.Aber es kommt nicht alle Tage vor, daß am Broadway - also da, wo scharf kalkulierende Investoren ein Massenpublikum anzulocken suchen - gleichzeitig drei Schlachtrösser, die schon viele braune Jahre auf dem Buckel haben, ihre Runden drehen.
Der Deutsche Kulturrat hat erneut die Berufung eines Kulturbeauftragten auf Bundesebene und der Einsetzung eines Kulturausschusses im Bundestag gefordert."Keiner will die Kulturhoheit der Länder antasten und ihnen die Zuständigekit und Verantwortung für ihre Kultureinrichtungen nehmen", betonte der Geschäftsführer des Kulturrates, Olaf Zimmermann, am Sonntag in einer Presseerklärung.
Die Berliner Schulbaupolitik hat sich nach der Wiedervereinigung dramatisch verändert.Der aufsehenerregende Schulneubau, den die Architekten Tim Heide, Peter Sassenroth und Andrew Alberts in Lichterfelde entworfen haben, markiert diesen Wendepunkt.
Das Programm der Berliner Singakademie im Kammermusiksaal hatte es tatsächlich in sich.Sein metaphorischer Leitgedanke wurde durch kluge Konfrontation sichtbar: "Das neue Lied", das Psalmenvertonungen von Schütz, Bach und Distler in aller Unschuld und positiven kompositorischen Anstrengung fordern, und das in Eislers "Vier Stücken für gemischten Chor" von 1928 zum Thema des Singens selbst wird.
Nachdem die omnipräsente Debatte um den "armen B.B.
Ludwig Tiecks Erzählung "Der blonde Eckbert" ist ein tragisches Märchen: der Held findet nicht mit Hilfe geheimnisvoller Mächte sein Glück, sondern wird von seinen eigenen Ängsten, dem eigenen Dämon zu Tode gequält.Es ist ein zentraler Text der deutschen Romantik, und man wundert sich, wie eine schottische Komponistin der Gegenwart gerade auf dieses Märchen als Vorlage für eine Oper gekommen ist.
Erinnerungen sind immer individuell und daher denkbar verschieden.Woran denkt man, wenn von der Berliner Gemäldegalerie die Rede ist?
Mittlerweile hat sich die Entscheidung als richtig erwiesen, das Museum für Gegenwart im Hamburger Bahnhof zu einem Forum für Kunst und Gestaltung zu machen.Wenn sogar jüngere Künstler wie Jorge Pardo und Tobias Rehberger Lampen, Vasen, Möbel für die neuen Bundestagsbauten entwerfen und in die Domäne der Architekten einbrechen, dann war es hohe Zeit zu zeigen, daß Architekten - wie unlängst Hans Kollhoff mit Gerhard Merz bei Max Hetzler - hier Geschichte gemacht und deren Fortgang wohl auch zu verteidigen haben.
Man glaubt, den Wind am Gipfel des Vulkans Colima pfeifen zu hören, den Johann Moritz Rugendas auf seiner Reise durch Mexiko (1831 - 1834) malte.Die menschenfeindliche Kargheit erstarrter Lavahänge, rauchende Krater, charaktervolle Bäume, Wolkenmeere zwischen Bergketten, jähe Einschnitte tiefer Canyons und die trockene Hitze über sandigen Ebenen: All das schlägt uns aus den kleinen Ölskizzen entgegen, für die Rugendas Farben und Karton ins Gebirge und über alte Paßstraßen mitschleppte.