Über 300 000 Besucher hat die Sammlung Berggruen in den vergangenen zwei Jahren seit ihrer Präsentation im Charlottenburger Stülerbau angezogen: ein wahrer Publikumsmagnet, der, an Schätzen so reich, weitere Lockungen kaum nötig hat.Seit gestern jedoch ist, einem Sahnehäubchen gleich, im obersten Geschoß des klassizistischen Schatzkästleins eine weitere Attraktion hinzugekommen.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 05.06.1998
"Ausgeliehen" ist dabei nicht das rechte Wort.Das Gemälde zierte die Ausstellung "Sternstunden", mit der die Kulturstiftung der Länder Rechenschaft über ihre zehnjährige Ankaufstätigkeit ablegte, und zwar in Stuttgart, der Hauptstadt desjenigen Landes, das zuletzt den Vorsitz im Bundesrat geführt hatte und damit gleichzeitig den im Vorsitz des Kuratoriums dieser Bund-Länder-Einrichtung.
Viele schöne große Worte sind im letzten Jahr gefallen.Von Mediendialog war die Rede, von Standbeinen und -orten, Marketing und Opening und natürlich dürfte auch der Synergieeffekt nicht fehlen.
Mit Pfeilen aus Blei und Feuer haben sie dich getötet wie diesen heiligen Sebastian, den du mit Kragen und Krawatte gezeichnet hast für Dali - jene, die mit dem Tod die Stimme des Volkes zum Schweigen bringen wollen, aber das Leben wird hundert, tausend Jahre alt und zerbirst vor Farben in den Stimmen, die die Steine oder die Geschütze irgendeines hurrapatriotischen Fundamentalismus nicht erreichen.Von dir kommt nicht Schweigen, sondern Verse wie Vögel, die nachtwandlerisch die Bilder von Blut und Erde besingen und mit schneckenartigen Purzelbäumen aus dem goldenen Stall deiner Lippen flattern, flatterten und flattern werden, deiner totgesagten Lippen.
Auf der Wolge von Legenden schwebt er dahin, unberührbar in seinem Ruhm.Die Nachwelt errichtete ihm das "Denkmal aus Stein und Traum", das sein Altersgefährte Antonio Machado in einem zornbebenden Gedicht unmittelbar nach der Todesnachricht eingefordert hat.
Die Zahl der gelungenen Agentenfilmparodien ist unüberschaubar, in diesem Genre kann offenbar nichts schiefgehen.Aber jetzt hat Bill Murray eine Rolle übernommen, die früher Danny Kaye und Bob Hope gespielt haben, und alles geht schief.
Das Gemeine an Qualität ist, daß sie einen für künftige Mittelmäßigkeiten hoffnungslos verdirbt.Wer könnte sich etwa nach diesem "Saul" noch unvoreingenommen anderen ehrenwerten Händel-Versuche aussetzen?
Das könnte Ärger geben.Nicht im Ausland, aber unter uns.
Prophetisches Talent ist Martin Walser nicht abzusprechen.1978, elf Jahre vor dem November der Wende, sagte er: "Ich halte es für unerträglich, die deutsche Geschichte, so schlimm sie zuletzt verlief, in einem Katastrophenprodukt auslaufen zu lassen".
Weibliche Workaholics werden mit Vorliebe aufs Korn genommen.Bis vor kurzem noch wurden sie als alte Jungfern verlacht, die sich im Beruf ausleben, weil sie keinen Mann abbekommen haben.
Noch verschläft Eddies Genius seine Tage.Aber immer wenn man ihn weckt, er geradewegs zum Himmel aufsteigt, weiß er, daß er berufen ist.