Ist schon ein seltsamer Zufall, dass ausgerechnet der Rentner am letzten Tag des Jahres mit dieser Kolumne an der Reihe ist. Was machen wir heute?
Alle Artikel in „Kultur“ vom 30.12.2010
Nachdem Ediths Glocken zum Jahresende hin gleich an mehreren Abenden ordentlich geläutet haben, ist klar, dass es danach ein Katerfrühstück geben muss. Das fällt natürlich als glanzvoll-humoristische Neujahrsrevue aus, die Urneuköllnerin Edith Schröder ist und bleibt ja schließlich immer noch Edith Schröder.
Bachs musikalische „Expressivität“, Händels orchestrale „Monumentalität“ sowie altitalienischer Belcanto, all das findet sich in potenzierter Form in Mendelssohns Frühwerk „Paulus“. In diesem großen Oratorium, einem Werk mit fanatischen Volksmengen und ihrem ariosen Gesang, schlagen die an Bach und Händel geschulten Chöre Funken, dass es eine Freude ist.

Endlich: alle Schriften von Alfred Flechtheim
Ich kehre heim von der Arbeit. Unsere Villa am Wannsee ist hell erleuchtet, aus den Fenstern strömt warmes Licht und glitzert im Schnee, der den Vorgarten bedeckt.
Mit einem Überraschungsgast wartet die Topgruppe des Berliner Improvisationstheaters, Theatersport, zur Silvestershow auf. Wie schon in den letzten Jahren geht es auch zu diesem Jahresende wieder heiß her am Kurfürstendamm.

Zum berlinerischsten aller Musicals, dem „Cabaret“, muss man nicht mehr allzu viel sagen. Seit über fünf Jahren ist Vincent Patersons sensibel-nostalgische Inszenierung ein Dauerbrenner.
Künstlerin Ruth Tesmar hat sich im „Menzel-Dach“ der Humboldt-Universität eingenistet. Ein Atelierbesuch
Wuchtig: Fazil Say im Konzerthaus
In seinem „Konzert für Städtebewohner“ im Maxim Gorki Theater singt Rainald Grebe über Großstädter, die sich zwischen den Jahren mühsam ein paar Tage freigeschaufelt haben und nun auf ihren Brandenburger Landsitzen um den Ofen sitzen. Sie reden über „Carsharing“, führen Selbstgespräche mit ihren Konten und fordern lethargisch, „der Peymann sollte endlich in Rente gehen“.
Die Galerie Koch Oberhuber Wolff packt die musealisierten Arbeiten Franz Erhard Walthers wieder aus
Die Art Cologne ändert ihre Strukturen
Die Lottumstraße in Prenzlauer Berg ist mit 34 Häusern auf 300 Metern eine eher kleine Hauptstraße. Nach der Wende wohnten viele Hausbesetzer in den gut erhaltenen Altbauten, doch inzwischen greift die Gentrifizierung auch hier um sich.
Getreidemühlen gaben der Müllerstraße in Wedding einst ihren Namen. Heute prägen Spielhallen das Bild des Boulevards, als böte das Glücksspiel den Einheimischen eine reiche und sichere Einnahmequelle.
Offiziell tritt er sein Amt erst im August 2012 an. Doch bereits an Silvester 2010 will Christian Thielemann nun beweisen, dass er der deutsch-romantische Traumkapellmeister für die Sächsische Staatskapelle ist.
Andreas Schäfer beobachtet ein Ehepaar im Skiurlaub.