zum Hauptinhalt

Rund 47 Millionen Kinder in den Industrieländern leben nach Schätzungen der UN-Kinderhilfsorganisation Unicef unter der Armutsgrenze. Jedes sechste Kind wachse in einer Familie auf, die weniger als 50 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung habe, heißt es in einer Studie zu Kinderarmut in 23 Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Rudolf Scharping - der Mann der nächsten Stunden. Der Wehrminister im permanenten Verteidigungsfall: Immerzu muss er sich verteidigen, zur Wehr setzen gegen falsche Urteile über ihn als Person und über ihn als Politiker.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Eine strukturelle Rücksichtslosigkeit gegenüber Familien führt nach Ansicht des Bochumer Sozialwissenschaftlers Peter Strohmeier besonders in der Mittel- und Oberschicht zur Erosion der Familie. Gleichzeitig seien Kinder in einkommensschwachen Familien das Armutsrisiko Nummer Eins, betonte Strohmeier beim ersten Familienpolitischen Kongress der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) in Haltern, der am Pfingstmontag zu Ende ging.

In den Büros mit den Zimmernummern 3326 und 3327 des amerikanischen Finanzministeriums ist am Montag Geschichte gemacht worden. In zähen Verhandlungen über den ganzen Tag haben die Unterhändler Stuart Eizenstat für die USA und Otto Graf Lambsdorff für Deutschland hier schließlich den Durchbruch erzielt, der ein Debakel für die Zwangsarbeiterentschädigung und wohl auch nachhaltigen Schaden für die deutsch-amerikanischen Beziehungen verhindert hat.

Nach dem Durchbruch in der Frage der Rechtssicherheit wächst der Druck auf die deutsche Wirtschaft, die Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter nicht an mangelnder Zahlungsbereitschaft scheitern zu lassen. Politiker aller Parteien appellierten am Dienstag an zahlungsunwillige Unternehmen, dem Entschädigungsfonds beizutreten, um erste Geldzahlungen an die Opfer noch in diesem Jahr zu ermöglichen.

Von Christian Böhme

Bei einem Besuch des chinesischen Parlamentspräsidenten Li Peng in Belgrad hat sich China der Forderung Jugoslawiens nach einem Abzug der internationalen Friedenstruppe für das Kosovo (Kfor) angeschlossen. In einer gemeinsamen Erklärung, die nach einer Unterredung Lis mit dem jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic veröffentlicht wurde, wird darüber hinaus der UN-Mission im Kosovo vorgeworfen, Völkermord gegen die nichtalbanische Bevölkerung in der südserbischen Provinz zu tolerieren.

Im Streit um die geplante Rentenreform will Finanzminister Hans Eichel (SPD) die private Altersvorsorge nun doch deutlich stärker fördern als bisher bekannt. Er will bis zum Jahr 2008 etwa 19 Milliarden Mark für die steuerliche Freistellung der Beiträge zur privaten Altersvorsorge locker machen.

Im Prozess um den Terroranschlag auf die Berliner Discothek "La Belle" im Jahre 1986 sollen zwei der Berufsrichter nach dem Willen der Staatsanwaltschaft nach Tripolis reisen. Dort sollen sie persönlich Zeugen vernehmen, verlangte die Staatsanwaltschaft am Dienstag vor dem Berliner Landgericht.

Lange Zeit war Nordkoreas Führer Kim Jong Il für den Westen vor allem ein Stereotyp: ein öffentlichkeitsscheuer Diktator, der Nordkorea im Steinzeitkommunismus verhungern lässt. Ein Tyrann, der Tausende politische Gefangene verschleppen und ermorden lässt.

Im amerikanisch-russischen Streit über das von den USA geplante Nationale Raketenabwehrsystem (NMD) ist weiterhin keine Einigung in Sicht. Nach Gesprächen von US-Verteidigungsminister William Cohen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Verteidigungsminister Igor Sergejew am Dienstag in Moskau sagte Sergejew, Differenzen bestünden in den Fragen nach der Art und dem Zeitpunkt der von den USA befürchteten Bedrohung durch sogenannte Schurkenstaaten.

Das Verschwinden zweier Computer-Festplatten mit geheimen Unterlagen aus der Atomanlage Los Alamos im Staat New Mexico hat in den USA für helle Aufregung gesorgt. Die Behörden leiteten eine Untersuchung auf höchster Ebene ein, wie das Energieministerium und die Atomanlage am Montag erklärten.

Die radikal-jüdische Schas-Partei hat am Dienstag ihren Austritt aus der Regierungskoalition in Israel beschlossen und Ministerpräsident Ehud Barak damit die Mehrheit genommen. Die Entscheidung der Schas-Partei fiel knapp eine Woche nach ihrem Ausscheren aus der Koalitionsdisziplin bei einer Abstimmung im Parlament.

Im Koalitionsstreit um die Reform der Bundeswehr gibt es jetzt auch inhaltliche Kritik am Kabinettsentwurf von Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD). Das Auswärtige Amt hat nach Informationen des Tagesspiegel moniert, in Scharpings Vorlage werde ein Automatismus vorgegeben, nach dem Deutschland sich an Nato-Aktionen in jedem Fall beteiligen müsste.

Von Robert Birnbaum

Das französische Außenministerium hat die Entscheidung von Staatspräsident Chirac verteidigt, als einziger westlicher Staatschef an der Beisetzung Assads teilzunehmen. Seit der Nahost-Konferenz in Madrid 1991 habe Syrien strategisch den Frieden gewählt, teilte das Ministerium in Paris mit.

Mit der Lösung des Streitpunkts "Rechtssicherheit für deutsche Firmen" ist in den Verhandlungen über die Entschädigung früherer NS-Zwangsarbeiter ein Durchbruch gelungen. Die Kernpunkte der EinigungRechtssicherheit: Die deutsche Wirtschaft erhofft sich als Gegenleistung für den von ihr zugesagten Beitrag von fünf Milliarden Mark für die geplante Entschädigungsstiftung Schutz gegen Sammelklagen ehemaliger Zwangsarbeiter in den USA.

US-Außenministerin Madeleine Albright hat sich nach einem zehnminütigen Treffen mit dem designierten syrischen Staatschef Bachar el Assad optimistisch über die Nahost-Friedensaussichten geäußert. "Ich bin sehr ermutigt von seinem Willen, den Weg seines Vaters fortzusetzen, der sich für den Frieden entschieden hatte", sagte die amerikanische Außenministerin, die zu den Trauerfeiern für Bachar el Assads Vater Hafis el Assad nach Damaskus gereist war, nach der Begegnung.

console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })