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Der Kanzlerkandidat der Union: Armin Laschet (CDU).

© Annegret Hilse/Reuters

Update

Endspurt im Wahlkampf: Das ist Armin Laschets Kernteam für die Bundestagswahl

Vier Frauen und vier Männer für Armin Laschet: Der Kanzlerkandidat der Union hat am Morgen sein Team vorgestellt. Das sind die Mitglieder.

Von Robert Birnbaum

Die Union und ihr Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) stehen angesichts schlechter Umfragewerte unter Druck. Nun soll ein sogenanntes „Zukunftsteam“ helfen. Die Mitglieder sollen in den verbleibenden Wochen bis zur Bundestagswahl am 26. September verstärkt auftreten.

Laschet hatte mehrfach in den vergangenen Wochen gesagt, dass er kein Schattenkabinett aufstellen wolle. Zuletzt war aber der innerparteiliche Druck gewachsen, dass Laschet sich mit einem Team präsentieren soll, um die Breite der Union deutlich zu machen. Laschet sagte am Freitag, das Team spiegle die Vielfalt des Landes und der Partei wider.

Der CDU-Chef betonte, das Team solle alle Parteiflügel zusammenhalten und gleichzeitig neue Ideen für die Zukunft liefern. Es handle sich um Experten, die etwas anderes machen als „Experimente ideologischer Art“.

Mit Blick auf die Bundestagswahl in drei Wochen sprach er von einer „Richtungsentscheidung“. Gemeinsam wolle man dafür kämpfen, „dass es am 26. September nicht zu einem linken Bündnis in Deutschland kommt“. In Richtung der Sozialdemokraten sagte Laschet: „Ich freue mich zu sehen, welche weiteren Persönlichkeiten denn die SPD aufzubieten hat“, sagte Laschet. Die SPD verstecke ihr Personal.

Das sind die Mitglieder des Teams:

Friedrich Merz: Den Konkurrenten um den CDU-Vorsitz einzubinden hatte sich Laschet von Anfang an vorgenommen. Jetzt, wo sogar treue Wähler wegzubrechen scheinen, ist der 65-jährige für den Kanzlerkandidaten vollends unentbehrlich geworden.

Merz könnte die Traditionstruppen mobilisieren und wirtschaftsnahe Anhänger zurücklocken, die sich der FDP zugewandt haben. Dass er im liberalen CDU-Lager eher Abwehrreflexe auslöst, muss Laschet wohl in Kauf nehmen.

Peter R. Neumann: Der Professor am Londoner Kings College war schon einmal Laschets Teamgefährte. 2017 half er dem CDU-Kandidaten im NRW-Wahlkampf. Er wäre damals auch nicht abgeneigt werden, den Lehrstuhl gegen einen Ministersessel zu tauschen.

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In Würzburg geboren, zählt der 46-jährige zu den renommiertesten Kennern des islamistischen Terrorismus. Sein Spezialgebiet ist die Beobachtung der europäischen Terror-Szene und ihrer Rekrutierungsstrategien.

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Dorothee Bär: Die Staatsministerin im Kanzleramt ist nicht nur von Amts wegen seit langem das Gesicht der CSU fürs Digitale. Doch die 43-jährigen Bambergerin gilt in ihrer Partei auch darüber hinaus als Frau mit Zukunft.

Bär kann bestens mit Markus Söder und genauso gut mit dessen Berliner Statthalter Alexander Dobrindt. Beide gehören zu dem 2007 gegründeten „Zugspitzkreis“, einer Runde junger CSUler, die zwar gerne als „bekanntester Geheimbund Bayerns“ verspottet wird, aber schon bei mancher Karriere behilflich war.

Armin Laschet mit seinem Team.
Armin Laschet mit seinem Team.

© Annegret Hilse/Reuters

Joe Chialo: Wenn ihn jemand einen Schwarzen nennt, hat er nichts dagegen – politisch sowieso nicht, aber auch nicht korrektheitshalber. Der Sohn einer tansanischen Diplomatenfamilie kandidiert im Wahlbezirk Spandau/Charlottenburg Nord für den Bundestag, den bisher der Berliner CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner vertrat.

Für den 51-jährigen Musikunternehmer ist die aktive Politik Neuland. In den 90er Jahren war er kurz Grünen-Mitglied, trat aber wieder aus, als sich die Partei über die Balkan-Einsätze zerstritt. 2016 entschied sich der einstige Internatsschüler des Salesianer-Ordens für die CDU.

Die wichtigsten Tagesspiegel-Artikel zur Bundestagswahl 2021:

Karin Prien: Die Bildungsministerin in Schleswig-Holstein wurde als Frontfrau der „Union der Mitte“ bundesweit bekannt, der liberalen Gegenbewegung zur erzkonservativen „Werteunion“. Die 55-jährige zog sich zurück, als klar wurde, dass der Flügel-Dauerkampf per Twitter eher Schaden anrichtete.

Ihre Ambitionen enden aber nicht an der Kieler Förde. Seit Anfang des Jahres ist sie Mitglied im CDU-Bundesvorstand. Die in Amsterdam geborene Juristin leitet seit seiner Gründung 2018 das Jüdische Forum der CDU.

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Silvia Breher: Die CDU-Vizevorsitzende mit dem breiten Lächeln und dem markanten Haarschopf stammt vom Bauernhof. Neben der Frauenpolitik sind die Agrarpolitik und die Zukunft der ländlichen Räume ihr Fach.

Das ergibt sich fast zwangsläufig in ihrem Wahlkreis Cloppenburg, genauso bekannt für seine großen Mastbetriebe wie als katholische CDU-Hochburg im protestantischen Niedersachsen. Die 48-jährige Juristin holte ihr Direktmandat 2017 mit Bundesrekord: Mehr als ihre 57,7 Prozent erreichte niemand in der ganzen Republik.

[Lesen Sie auch: Schaulaufen im Promi-Wahlkreis: Für Scholz und Baerbock ist Gewinnen ist Potsdam Pflicht (T+)]

Barbara Klepsch: Die Sächsin aus dem Erzgebirge kam über die Kommunalpolitik ins Dresdner Kabinett. Die 56-jährige Betriebswirtin war erst Finanzchefin und dann Oberbürgermeisterin ihrer Heimatstadt Annaberg-Buchholz, bevor Ministerpräsident Stanislaw Tillich sie 2014 als Sozialministerin in das Landeskabinett holte.

Dort blieb sie, zeitweise als einzige Frau, heute zuständig für Kultur und Tourismus. Eins hat sie übrigens mit der Kanzlerin gemeinsam: Beide wollten in der DDR Lehrerin werden. Die Protestantin Merkel wie die Katholikin Klepsch durften nicht.

Andreas Jung: Der Freiburger war Finanzpolitiker, bevor er die Umwelt- und Energiepolitik zu seiner Domäne machte. Kalkulieren zu können erwies sich aber dort genauso als Vorteil. Der 46-jährige hat sich auch bei politischen Konkurrenten den Ruf eines ebenso faktensicheren wie unaufgeregten Sachpolitikers erarbeitet. Als Landesgruppenchef der baden-württembergischen CDU-Abgeordneten verfügt er in der Bundestagsfraktion zugleich über eine recht beachtliche Hausmacht. (mit dpa)

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