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Sind sich einig: der Ministerpräsident von Sachsen, Michael Kretschmer (CDU), und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (links) im Jahr 2018.

© picture alliance / Andreas Gebert/dpa

K-Frage in der Union: Für Kretschmer und Dobrindt ist CDU-Chef Merz klarer Favorit

Regulär findet die nächste Bundestagswahl im Herbst 2025 statt. Doch in der Union wird längst darüber diskutiert, wer sich für CDU/CSU um das Kanzleramt bewerben soll.

Ist Friedrich Merz als Kanzlerkandidat der Union gesetzt? Zumindest aus Sicht des sächsischen Regierungschefs Michael Kretschmer ist diese Frage bereits zugunsten des CDU-Chefs geklärt. Auf die Frage, ob dies schon entschieden sei, sagte der CDU-Politiker der Funke Mediengruppe: „Ja, das denke ich.“

Kretschmer sagte weiter: „Friedrich Merz ist Vorsitzender der CDU und der Unionsfraktion im Bundestag – und wird von Markus Söder, Alexander Dobrindt und mir sehr unterstützt bei einer Kandidatur.“ Auch CSU-Landesgruppenchef Dobrindt bescheinigte Merz eine klare Favoritenrolle im Rennen um die Kanzlerkandidatur.

Die offizielle Entscheidung falle im Herbst, sagte Kretschmer. „Und der beginnt eindeutig nach den Landtagswahlen.“ Im September werden in Sachsen, Thüringen und Brandenburg die Landtage neu gewählt.

Ich wünsche mir, dass wir als Union es der Chaos-Ampel nicht zu leicht machen, indem wir selbst Personaldebatten zur Unzeit führen.

Hendrik Wüst, Ministerpräsident von NRW

Erst am Wochenende hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ein Bekenntnis zu Merz vermieden und die Union vor verfrühten Debatten über die Kanzlerkandidatur gewarnt. Auf die Frage, ob er sich nicht Merz als Kanzlerkandidaten wünsche, sagte Wüst der „Bild am Sonntag“: „Ich wünsche mir, dass wir als Union es der Chaos-Ampel nicht zu leicht machen, indem wir selbst Personaldebatten zur Unzeit führen.“

Deshalb leiste er selbst keinen Beitrag zur Debatte. „CDU und CSU werden die Frage wie verabredet gemeinsam im Jahr vor der Bundestagswahl im Miteinander klären.“

Dobrindt sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, er rechne nicht mit einem neuerlichen unionsinternen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur bei der nächsten Bundestagswahl. „Der Zusammenhalt zwischen CDU und CSU steht für uns im Vordergrund und das wird sich auch bei der Entscheidung über den Kanzlerkandidaten zeigen“, so der Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im Bundestag. 

Die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union werde „zur rechten Zeit getroffen, auch im Lichte dessen, wie man die größten Erfolgschancen für die Union organisieren kann, sagte Dobrindt. Aber der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz ist der Favorit.

„Ich hoffe nicht, dass wir erst 2025 Bundestagswahl haben“, sagte Dobrindt weiter. CDU/CSU hätten „den Willen, die Bundestagswahl bestmöglich zu gewinnen. Dazu gehört eine klare Analyse, wie der Politikwechsel in Deutschland organisiert werden kann.“

Mit Blick auf die jüngsten Umfragen, bei denen die Union zwischen 31 und 34 Prozent liegt (Wahlergebnis 2021: 24,1 Prozent) sagte Dobrindt: „Das ist ein großer Erfolg. Das reicht uns aber noch nicht aus. Das Potenzial für die Union in Deutschland ist deutlich größer.“

Die nächste Bundestagswahl findet regulär im Herbst 2025 statt. 2021 hatte Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) die Kanzlerkandidatur der Union nach einem erbitterten Machtkampf dem damaligen CDU-Chef Armin Laschet überlassen.

Bei den Christdemokraten hat Wüst offene Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur bisher nicht geäußert, aber auch nicht dementiert. Söder hatte sich im August dafür ausgesprochen, den Unionskanzlerkandidaten erst nach den Ost-Wahlen 2024 zu küren. (lem)

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