Tschechien hat mit dem Jahreswechsel die Ratspräsidentschaft der EU übernommen - und muss sich gleich zu Beginn zwei Herausforderungen stellen: Der Gewalteskalation im Nahen Osten und dem Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine.
Die EU
Tschechien übernimmt ab Januar den EU-Vorsitz. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes und mitten in einer der größten Finanzkrisen. Doch das Staatsoberhaupt mag Europa nicht.
Die Frage einer möglichen Aufnahme von Insassen des US-Gefangenenlagers Guantanamo spaltet die EU. Während die Niederlande eine Aufnahme von Häftlingen nach der geplanten Schließung des Lagers kategorisch ablehnen, senden Staaten wie Deutschland und Portugal positive Signale.
EU und Brasilien wollen bei der Finanzkrise "mit einer Stimme" sprechen. Auf dem Gipfel in Rio wurde am Montag ein Fahrplan für eine strategische Partnerschaft vereinbart. EU-Ratspräsident Sarkozy sprach sich für eine gemeinsame Vorbereitung auf den Weltfinanzgipfel aus.
Giftige Stoffe in Spielzeug, wie gesundheitsschädliche Schwermetalle oder krebserregende Inhalte sind in der EU künftig verboten.
Europa denkt ans Klima: Mit überwältigender Mehrheit hat das EU-Parlament dem Kompromiss der Regierungen zugestimmt. Die Mitgliedsstaaten sind jetzt verpflichtet, bis 2020 ihren Ausstoß an Treibhausgasen um 20 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.
Nun können Bürger aus allen Mitgliedstaaten der EU mit der Nummer 112 Hilfe anfordern. Doch in einem Drittel der Länder erfolgt die Antwort nur in der gängigen Landessprache.
Die Bilanz ist verheerend: Fast drei Viertel aller Fischbestände werden bis an ihre Grenzen - und darüber hinaus - ausgebeutet. Zu hohe Fangquoten und fehlende Schutzgebiete stellen eine große Gefahr für die Fortpflanzungsfähigkeit der Meerestierpopulationen dar.
Die 27 EU-Chefs feilschen um jedes Komma: So sollen die Beiträge der EU-Mitgliedstaaten zum geplanten Konjunkturpaket geringer ausfallen als ursprünglich geplant. Weitgehende Einigkeit herrscht in Bezug auf die Klimaregelungen - anders als über das weitere Vorgehen in Sachen Lissaboner Vertrag.
Tschechien übernimmt die Ratspräsidentschaft – und streitet über die EU. Präsident Vaclav Klaus lehnt den Vertrag von Lissabon kategorisch ab.
EU-Kommissar Almunia: Deutschlands Beitrag zur Bewältigung der Konjunkturkrise sollte den Unterschied ausmachen.
Die EU schafft die Glühbirne ab. Ab 2012 soll es europaweit nur noch Energiesparlampen zu kaufen geben. Damit steht eine 130 Jahre alte Erfindung vor dem Aus.
Die tschechischen Zeitungen haben ihren Skandal: Von einer „nicht da gewesenen Auseinandersetzung“ schreiben sie und von einer „Provokation auf der Prager Burg“. Die Hauptakteure in der hochdiplomatischen Causa sind der tschechische Präsident Vaclav Klaus und der grüne Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit, die sich in die Haare gerieten.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat den Zorn der Chinesen auf sich gezogen. Der Grund: Er trifft den Dalai Lama am Rande einer Konferenz in Polen. China warnte vor Spannungen mit der EU, da Frankreich derzeit die Ratspräsidentschaft innehat.
Die EU-Kommission hat mehrere Änderungen des europäischen Asylrechts vorgeschlagen. Beispielsweise sollen Asylbewerber künftig schneller eine Arbeitserlaubnis bekommen.
Die Piraten vor der Küste Somalias haben bald nichts mehr zu Lachen: Kommende Woche will die EU mit der Jagd auf die Seeräuber beginnen. Außenminister Steinmeier begrüßt die schnelle Offensive.
Die EU will die Abgasobergrenzen für Neuwagen nun doch später einführen als geplant. Welche Folgen hat das?
Nach der Beinahe-Pleite Ungarns und den anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten weiterer Mitgliedsstaaten reagieren nun die EU-Finanzminister. In Zukunft soll die Kreditobergrenze für einzelne Staaten von zwölf Milliarden Euro auf 25 Milliarden Euro heraufgesetzt werden.
Im Streit um EU-Klimaauflagen für Neuwagen haben sich Vertreter von Europaparlament, EU-Staaten und Europäischer Kommission am Montag in Brüssel auf einen Kompromiss geeinigt. Die geplanten Obergrenzen für Treibhausgase sollen nur stufenweise eingeführt werden.
Eigentlich waren sich die EU-Staaten über ihre gemeinsamen Klimaziele bis 2020 einig. Doch in der Finanz- und Wirtschaftskrise wollen viele ihre Industrie nicht zu sehr mit Vorgaben gängeln. Umweltminister Gabriel hingegen blieb hart - bis jetzt.
Unmittelbar vor der Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein EU-Russland-Abkommen hat Georgiens Präsident Michail Saakaschwili Europa und Deutschland vor zuviel Entgegenkommen gegenüber Russland gewarnt. Altkanzler Schröder kritisierte er indirekt für dessen russische Energieinteressen.
Noch sind es mehr als vier Jahre bis zum Ablauf des derzeitigen EU-Subventionierungsmodells für die Landwirtschaft. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy drängt jedoch schon jetzt auf eine Neugestaltung der Agrarhilfen. Besonders die Briten sind darüber "not amused“.
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat mitgeteilt, dass die Europäische Union bis zu 10.000 Irak-Flüchtlinge in Europa dauerhaft ansiedeln will. Deutschland wird ein Viertel davon aufnehmen.
Margot Wallström diskutierte an der Humboldt-Universität mit Studenten über die Schwierigkeit, den Bürgern die EU näaherzubringen.
Der größte deutsche Strom- und Gaskonzern Eon und die EU-Kommission haben ihren langjährigen Kartellstreit beendet. Eon verkauft sein Hochspannungsnetz, dafür wird das milliardenschwere Kartellverfahren eingestellt.
China hat überraschend den Gipfel mit der Europäischen Union platzen lassen. Hintergrund ist das geplante Treffen des EU-Ratspräsidenten Nicolas Sarkozy mit dem Dalai Lama.
Erstmals büßt ein EU-Mitgliedstaat wegen Korruption Fördergelder ein. Die EU-Kommission streicht Bulgarien 220 Millionen Euro. Die Regierung in Sofia fühlt sich ungleich behandelt.
Es klingt wie Lafontaine, stammt aber von der EU: Die Forderung nach einem großzügigen Konjunkturprogramm, das vor allem den armen Europäern zugute kommen und die Nachfrage ankurbeln soll.
Kompromiss beim EU-Haushalt 2009: In Zusammenarbeit mit dem EU-Parlament vereinbarten die verantwortlichen Minister der Staatengemeinschaft ein Hilfsprogramm für die Landwirtschaft in armen Nicht-EU-Ländern. Vom EU-Budget von 116 Milliarden Euro soll eine Milliarde vorrangig nach Afrika gehen.
Die Schweden wollen Europa: Mit mehr als drei Viertel aller Stimmen hat das schwedische Parlament den Lissaboner Reformvertrag ratifiziert.
Milliardenschwere Konjunkturspritze: Die EU entscheidet nach Aussage von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos kommende Woche über ein Paket von 130 Milliarden Euro. Der Großteil der Mittel soll aus den Mitgliedstaaten kommen.
Rund dreieinhalb Monate nach Beginn der Georgien-Krise sind noch immer russische Truppen in Georgien stationiert. Auch die Situation der Flüchtlinge hat sich kaum verbessert. In Genf sollen die Kontrahenten jetzt eine Lösung finden.
Niedersachsen soll seine starke Stellung bei VW behalten: Das will die Bundesregierung, stößt damit aber auf Widerstand bei der EU und Porsche. Am Donnerstag entscheidet der Bundestag über eine Neuauflage des Gesetzes.
Weiter Kritik an Moskaus Militärschlag in Georgien. Dennoch hat die EU die Verhandlungen mit Russland wieder aufgenommen. Ziel ist ein neues Partnerschaftsabkommen.
Dem Kaukasus-Krieg folgt keine neue politische Eiszeit: Die EU nimmt die Verhandlungen mit Russland über ein neues Partnerschaftsabkommen wieder auf. Die härtesten Kritiker des russischen Vorgehens im Kaukasus-Konflikt gaben ihre Zustimmung zu neuen Gesprächen mit Moskau.
Die Europäische Union demonstriert Geschlossenheit: Wenn auf dem kommenden Weltfinanzgipfel über den Umbau und die Zukunft des globalen Finanzsystems beraten wird, will die EU mit einer Stimme sprechen.
Aufputschmittel und Cannabis sind längst nicht mehr die populärsten Rauschmittel. Vermehrt greifen die Europäer auf Kokain, Heroin und synthetische Opiate zurück. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht ist besorgt.
Ein neuer US-Präsident öffne für die getrübten Beziehungen zwischen USA und EU „ein neues Fenster der Chancen“, hofft Ronald D. Asmus, Direktor der Brüsseler Denkfabrik Transatlantic Centre. Auch in der EU-Kommission ist man überzeugt, dass die Finanzkrise die beiden Kontinente zwinge, wieder näher zusammenzurücken.
2002 beschloss die EU die Verordnung zum "finanziellen Beistand" - jedes EU-Land ohne Euro-Währung soll in Krisenzeiten finanzielle Hilfe erhalten. Bislang wurde sie kaum genutzt - die Finanzkrise verhilft der Verordnung nun aber zu strahlender Prominenz. Aktuell profitiert Ungarn von ihr.
Hilfe gegen einen Staatsbankrott: Der Internationale Währungsfonds, die Europäische Union und die Weltbank gewähren Ungarn zur Bewältigung der Finanzkrise einen Kredit in Höhe von 20 Milliarden Euro. Das Land leidet unter hohen Schulden.