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Angler an der Alten Fahrt in Potsdam. (Symbolbild)

© PNN / Ottmar Winter

Nach Vorwürfen von Tierschützern: Potsdamer Stadtverwaltung gegen Angelverbot an der Alten Fahrt

Die Tierschutzorganisation Peta hat Strafanzeige gestellt. Allerdings findet das Potsdamer Ordnungsamt ein Angelverbot nicht verhältnismäßig.

Das Potsdamer Ordnungsamt lehnt ein von der Tierschutzinitiative Peta gefordertes Angelverbot an der Alten Fahrt ab. „Wir haben das schon mehrfach geprüft, aber als unverhältnismäßig betrachtet“, sagte Stadtsprecherin Juliane Güldner jetzt auf PNN-Anfrage. Mit Kontrollen vor Ort leiste die Behörde schon einen Beitrag zum Tierwohl. Ferner verhalte sich die „überwiegende Zahl der kontrollierten Anglerinnen und Angler regelkonform“, stellte die Sprecherin fest.

In dieser Woche hatte die für provokante Aktionen bekannte Tierrechtsorganisation erklärt, an der Alten Fahrt würden Angler „wuchtige Blei- und Hakenmontagen“ nutzen – und so Fische gewaltsam vom Gewässerboden wegreißen, obwohl diese sich gerade in der Winterruhe befänden. „Das Hochziehen mit übermäßig großen Haken führt dazu, dass viele Fische qualvoll an den erlittenen Verletzungen sterben, wenn sie ins Wasser zurückfallen.“

Deswegen habe man gegen sämtliche Angler vor Ort eine Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz bei der Staatsanwaltschaft Potsdam gestellt, teilte Peta mit – und ferner beim Veterinär- und Ordnungsamt ein Angelverbot an der Alten Fahrt gefordert. Dieser Abschnitt müsse zum ganzjährigen Schutzgebiet erklärt werden, um „damit das Tierleid zu beenden“. So seien Fangmethoden und Geräte zum „Reißen“ von Fischen laut Paragraf 4 der Fischereiordnung des Landes Brandenburg verboten.

Beschwerden von Anglern über das Reißen von Fischen hatten im vergangenen Winter auch den Landesanglerverband aktiv werden lassen. Dieser hatte an der Alten Fahrt ein Schild angebracht, dass im Winter das Angeln mit Drillingshaken und schweren Ködern verboten sei. Allerdings hieß es damals auch, Kontrollen des Verbands und des Ordnungsamtes hätten das illegale Reißen eingedämmt.

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