
In der Zeit des Umbruchs etablierte Ute Samtleben eine private Galerie in der Brandenburger Straße. Sie wurde Sozialstation für Künstler, Begegnungsort - und eine Schule des Sehens.

© Manfred Thomas
Viele Bühnen, Kinos oder Ausstellungsorte, die Potsdam prägten, sind mittlerweile aus dem Stadtbild verschwunden. Die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) machen sich auf die Suche nach diesen verlorenen Kulturorten und erzählen ihre Geschichten.

In der Zeit des Umbruchs etablierte Ute Samtleben eine private Galerie in der Brandenburger Straße. Sie wurde Sozialstation für Künstler, Begegnungsort - und eine Schule des Sehens.

Die Zeit vor dem Umzug ins Alte Rathaus war für das Potsdam Museum voller Provisorien. Darunter auch eines mit viel Raum für die Geschichte der Stadt.

Das ehemalige Waldschloss in Babelsberg war Keglerheim, Kneipe und Kulturort. Für Musiker Michael „Bodenski“ Boden war es sein zweites Wohnzimmer.

Früher wurde in dem Kulturhaus des Instituts für Landtechnik gefeiert und getagt. Heute werden dort Alltagsgegenstände verkauft. Ein Fries von Werner Nerlich aber ist geblieben.

Im Staudenhof in Potsdams Mitte hatte die städtische Sammlung von Kunst ab 1945 für kurze Zeit ein eigenes Zuhause. Die Idee überstand die Neunziger Jahre nicht.

Gegenüber dem Bahnhof Charlottenhof gab es kurz nach der Jahrhundertwende das erste Kino. Es zeigte auch mal unzensierte Filme und war Karl Liebknechts erster Auftrittsort in Potsdam. Ein Spaziergang.

Wo heute das Humboldt-Gymnasium steht, planten einst die Nazis ihre Verbrechen. Später spielte das Hans Otto Theater dort Stücke für Kinder. Über die bewegte Geschichte des Areals in Potsdam-Süd.

Im Studiokino in Babelsberg musste die Defa ihre Filme offiziell abnehmen lassen. Es war auch der Ort, in dem die DDR von eigenen Breitbildfilmen träumte – wie die aus Hollywood. Das ist immerhin heute zu Gast.

In der Schloßstraße 13 lernte die Potsdamer Subkultur das Laufen. Noch heute ziehen sich die Spuren des ehemaligen Spartakus durch die gesamte Kulturlandschaft.

Dreißig Jahre lang plante die Stadt Potsdam ihr neues Theater im Zentrum, bevor der erste Spatenstich 1989 erfolgte. 17 Millionen Mark wurden verbaut. Doch 1991 wurde der Betonklotz wieder abgerissen.

Der Claudius-Club begeisterte die Menschen durch seine stilvoll-heitere Atmosphäre. Über Jahrzehnte trafen sich Komponisten, Schriftsteller und Künstler zu Tee und Tanz.

HO-Gaststätte, Schulkantine und Mekka für Discogänger. Das Gebäude am Keplerplatz zog in den 1980ern Scharen von Jugendlichen an – darunter auch Bürger Lars Dietrich.

Auf Anweisung von Friedrich Wilhelm II. wurde das Königliche Schauspielhaus gebaut und 1795 eröffnet. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es schwer beschädigt.

Drei Jahre sollte der Bau am Potsdamer Alten Markt bleiben – es wurden 14. Rita Feldmeier ging in dem „Thermoskannentheater“ ein und aus.

Die Geschichte des Gebäudes reicht bis 1865 zurück. Dort gab es Theater, Musik, Feste und bis 2004 auch eine Statue, die dann auf mysteriöse Weise verschwand.

Bis 2004 gab es das kleine Traditionskino in der Innenstadt. Julia Schoch arbeitete dort als Filmvorführerin – und verewigte den Ort in ihrer Literatur.

1955 kam die heute preisgekrönte Autorin an die Arbeiter- und Bauernfakultät nach Potsdam. Sie wohnte Wand an Wand mit einem Kino, das heute kaum mehr einer kennt: die Obelisk-Lichtspiele.

Das Haus am Heiligen See steht für mehr als 100 Jahre deutscher und Potsdamer Geschichte. 1914 für den königlichen Zeremonienmeister erbaut, ist es heute ein Edel-Restaurant.

Im Jahr 1965 singt Eva-Marlies Opitz am Hans Otto Theater vor. Die Kammersängerin, die heute nur noch zu Gast an dem Theater ist, erinnert sich an prägende Zeiten – Teil 3 der Serie.

Heute ist die fabrik ein international agierender Tanzort in der Schiffbauergasse. Die Anfänge aber liegen in der Gutenbergstraße im Jahr 1990. Und im Punk – Teil 2 der Serie.

In dem Ende der 1940er-Jahre entstandenen Amphitheater mit rund 2000 Plätzen gab es sowjetische Propaganda, aber auch den „Der Freischütz“ und den Thomanerchor. 1974 war Schluss.
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