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Mit Präzision und Leichtigkeit ist der kleine, große Adam Malysz auch bei den Willinger Skisprung-Festspielen der Konkurrenz auf und davon geflogen: 24 Stunden nach Platz zwei und einem sagenhaften Schanzenrekord von 151,5 Metern segelte der Weltcup-Spitzenreiter gestern vor 50 000 Zuschauern wieder wie ein Adler durch die Lüfte und landete bereits zum achten Mal in dieser Saison auf Rang Nummer eins. Mit zweimal 142,5 Metern sprang der nervenstarke Malysz in einer für alle Mitstreiter unerreichbaren Dimension, sicherte sich eine Wochenendprämie von knapp 60 000 Mark und baute seine Führung im Weltcup massiv aus.

Als der Boxer Graciano Rocchigiani am zehnten Januar des neuen Jahres zur Pressekonferenz lud, um sein Comeback anzukündigen, zeichnete sich die Posse bereits ab. Eine halbe Stunde vor dem Treffen wurde ihm ein Videoband seines Gegners für den Kampf am zehnten Februar zugesteckt.

Fünf Sekunden fehlten Deutschlands Handballern zum Einzug ins Halbfinale und dem Griff nach der Medaille, am Ende herrschte große Ernüchterung. Mit einem Debakel, Platz acht und dem schlechtesten Abschneiden seit 1974 besiegelte das Team von Bundestrainer Heiner Brand eine am Ende völlig verkorkste Weltmeisterschaft.

Ein breites Siegerlächeln, die linke Hand am Weißbierglas und dazu bayrische Blasmusik: Christoph Langen fühlte sich nach dem Gewinn der doppelten Weltmeisterschaft in St. Moritz bestens.

Es soll vorkommen, dass einem so ein Fußballspiel als unwirkliches Stück Fantasie in Erinnerung bleibt, das mehr den virtuellen Errungenschaften moderner Computertechnik gleicht als einem wirklich erlebten Sportereignis in frischer Luft bei drei Grad plus und leichtem Nieselregen. Vielleicht waren es nur die kleinen Tröpfchen auf den Brillengläsern, die manchem Anhänger des VfB Stuttgart an diesem Abend verrieten, dass er tatsächlich bei diesem wundersamen 6:1-Sieg über den 1.

Von Oliver Trust

Frank Pagelsdorf bleibt das typische Trainerschicksal nach Mißerfolgen in Serie vorerst erspart. Seine Mannschaft, der Hamburger SV, verlor das Nordderby beim SV Werder Bremen zwar mit 1:3 (0:1) und blieb zum siebten Mal in Folge auswärts ohne Sieg.

Eine erfolgreiche Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit gelang am Sonntag Bayer Leverkusen. Beim 2:1-Sieg in Unterhaching, dem Ort, an dem vor einem halben Jahr die Meisterschaft verschenkt wurde, zeigten die Leverkusener die Tugenden, die man einst im Mai vermissen ließ: Cleverness und Ruhe in der Abwehr sowie beim Ausnutzen von Torchancen.

Triumph am Sonnabend, Enttäuschung am Sonntag: Kati Wilhelm und Uschi Disl hatten mit ihrem Doppel-Erfolg im Sprint für einen hervorragenden Start bei den Weltmeisterschaften in Pokljuka gesorgt, doch gestern vergaben sie in Slowenien durch zahlreiche Fehlschüsse eine Medaille. Im Gegesatz zu Sven Fischer, der im Verfolgungsrennen zu Bronze lief.

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