Der schwache Euro erweist sich neben der anziehenden Weltkonjunktur als wichtige Stütze für den deutschen Exportboom. Unter dem Strich lieferte die deutsche Exportwirtschaft im Januar Waren im Wert von 82,2 Milliarden Mark ins Ausland, 19,1 Prozent mehr als vor Jahresfrist, als das Exportvolumen noch von den Krisen in Südostasien, Russland und Südamerika gedrückt worden war.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 10.04.2000
Der Genfer Autosalon geriet in diesem Jahr unfreiwillig zu einer Reklamebühne für die bis dahin als Regionalschau angelegte Automobil International (AMI) in Leipzig: DaimlerChrysler hatte die erwartete Weltpremiere der C-Klasse kurzerhand auf die Enthüllung eines kleinen Pappmodells reduziert und die enttäuschte Fachpresse auf die Schau Anfang April in Leipzig verwiesen. Das freute die Macher in der westsächsischen Messe-Stadt.
Mit Trommelwirbeln und Pfeifkonzert begleiteten Montagmittag mehr als 1000 IG-Metall-Mitglieder die Tarifverhandlungen in Berlin. Trotz niedriger Temperaturen war die Stimmung unter Arbeitnehmern und Gewerkschaftssprechern vor dem Hotel Interconti aufgeheizt.
Die Tarifparteien der Metallindustrie haben sich am Montag in Berlin erneut um einen Abschluss für die rund 270 000 ostdeutschen Metallarbeitnehmer bemüht. Bis zum Abend war jedoch kein Ergebnis in Sicht.
Die deutsche Kreditwirtschaft bleibt auch nach Auffassung von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller unter Fusionsdruck. "Zusammenschlüsse werden zu Rationalisierungen und zum Abbau einer nicht unbedeutenden Zahl von Arbeitsplätzen auch in Deutschland führen", sagte Müller anlässlich der Standortverlegung des Deutschen Landkreistages (DLT) und des Bundesverbandes Öffentlicher Banken (VÖB) von Bonn nach Berlin.
Wenige Monate vor dem angestrebten Börsengang gerät die Deutsche Post AG verstärkt unter Druck. Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch bekräftigte am Montag in Wiesbaden seine Entschlossenheit, wegen der im Porto-Streit erfolgten Weisung von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos), das Porto bis 2002 einzufrieren, vor Gericht zu ziehen.
Das neue Ökostrom-Gesetz kostete die Stromversorger nach Angaben der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW) in diesem Jahr rund 2,4 Milliarden Mark. Diesen Betrag müssten die Stromversorger nach Angaben des Verbandes für Strom aus erneuerbaren Energien zahlen.
Das deutsche Rabattgesetz zählt zu den traditionsreichsten Regularien im Wettbewerbsrecht. Die Urfassung stammt aus dem Jahre 1933 und verbietet seitdem Händlern, ihren Kunden einen nennenswerten Preisnachlass auf Waren und Dienstleistungen zu gewähren.
Volvo und Renault stehen bei der Lkw-Produktion nach Medienangaben kurz vor einer Allianz. Nach Informationen der französischen Wirtschaftszeitung "La Tribune" und der "Financial Times" steht ein entsprechendes Abkommen unmittelbar bevor.
Anleger, die ihre erwarteten Zeichnungsgewinne bereits verplant hatten, mussten in der vergangenen Woche neu kalkulieren: Das Blatt hat sich gewendet, selbst Verluste sind bei Börsenneulingen wieder möglich. Fast 50 Neuemissionen gab es in Deutschland allein in den Monaten Februar und März, allein 40 davon am Neuen Markt.
Mitarbeiter der Arbeitsämter haben bei Betriebsbesuchen im März bundesweit Zusagen für rund 21 000 zusätzliche Lehrstellen bekommen. Insgesamt hätten die Arbeitsvermittler zu diesem Zweck 63 400 Betriebe besucht, teilte die Bundesanstalt für Arbeit (BA) am Montag in Nürnberg mit.
Mit dem Einstieg bei der Münchner Online-Versicherungs-Agentur E-Insurance ist Consors auf dem Weg zu einem umfassenden Finanzdienstleister einen Schritt vorangekommen. Der Nürnberger Internet-Wertpapierhändler beteilige sich vorerst mit 44,44 Prozent an dem virtuellen Versicherungs-Marktplatz, teilte die Consors Discount Broker AG am Montag in Nürnberg mit.
IT ist auch in Indien zum gebräuchlichen Kürzel für Informationstechnologie geworden und hat dabei den alten Verweis - es stand früher für "Income Tax" - verdrängt. In der vergangenen Woche allerdings war "IT" plötzlich wieder in seiner alten Bedeutung des Fiskus präsent -und dies in unmittelbarer Nähe zur Informationstechnologie.
Die Autohersteller DaimlerChrysler und Mazda wollen im kommenden Jahr in Japan Autos mit Brennstoffzellen-Antrieb testen. Beide Firmen steuerten je ein Fahrzeug zu dem Testlauf bei, für den der größte japanische Energielieferant Nippon Mitsubishi Oil den Kraftstoff bereitstellen werde, erklärten die beiden Firmen am Montag.
Die Münchner Viag AG will ihre Düsseldorfer Tochter Gerresheimer Glas AG bis Mitte Juni 2000 an die internationale Investmentgruppe Investcorp verkaufen. Das sei der erste wichtige Schritt zur angekündigten Trennung von umfangreichen Unternehmensteilen, teilte der vor seiner Fusion mit der Düsseldorfer Veba AG stehende Mischkonzern in München mit.
Der niederländische Telekomriese KPN hat jeden Kommentar zu Berichten über angebliches Interesse des US-Unternehmens BellSouth an einer Fusion abgelehnt. "Unser Ziel ist Wachstum", sagte am Montag ein KPN-Sprecher lediglich.
Japan als größter Geldgeber wird den ärmsten Ländern der Welt alle Schulden erlassen und der Weltbank überdies Sondermittel zur Armutsbekämpfung zur Verfügung stellen. Das kündigte Kabinettssekretär Mikio Aoki am Montag in Tokio an.
Der Prozess gegen den ehemaligen bayerischen CD-Fabrikanten Reiner Pilz wegen Subventionsbetruges ist erneut um mehrere Wochen verschoben worden. Grund sind überraschend aufgetauchte neue Verfahrensunterlagen.
Jetzt erntet Wolfgang Rupf die Früchte langer Jahre harter Arbeit an der Spitze der Bankgesellschaft Berlin. Die Altlasten sind weitgehend beseitigt, die Risikovorsorge ist erneut rückläufig.
Die Nachfrage nach den Aktien der Telekom-Tochter T-Online im vorbörslichen Handel hat sich zum Wochenauftakt offenbar belebt. Händler sprachen am Montag von gestiegenen Umsätzen und Kursen.
Die Hypo-Tochter der Deutschen Bank will ebenso wie die Mutter bei kleineren Kunden auf die Kostenbremse treten. Ordentliche Erträge hält die Spitze der Eurohypo AG lediglich im europaweiten Geschäft mit professionellen Immobilienkunden und Investoren für möglich.
Konzerne dürfen Konkurrenten nicht durch unnötige Mehrfachklagen in ein unermessliches Prozesskostenrisiko treiben. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat in mehreren Grundsatzuteilen Mehrfachklagen der zum Metro-Konzern gehörenden Betriebe Media-Markt und Saturn für rechtsmissbräuchlich erklärt.
Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) erwartet nicht, dass sich das deutsche Rabattgesetz und die Zugabeverordnung "in der heutigen Form" noch halten lassen. Stattdessen müsse es aber auf EU-Ebene "harmonisierte Spielregeln" geben, sagte HDE-Geschäftsführer Holger Wenzel dem Handelsblatt.
Der Übernahmepoker um Mannesmann ist zwar beendet, doch die Fusion zwischen dem britisch-amerikanischen Mobilfunkbetreiber Vodafone-Airtouch und dem Düsseldorfer Konzern ist noch nicht vollzogen. Denn die Zustimmung der Europäischen Kommission steht noch aus.
Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) plädiert mit Nachdruck für transparentere Informationen vor künftigen Börsengängen. Nach Ansicht von DAI-Präsident Max Dietrich Kley sollte ein Emittent schon vor dem Gang an die Börse klar sagen, wie er die Aktien zuteilt, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt.
Berlin liegt bei Existenzgründungen im bundesweiten Vergleich vorn. Im vergangenen Jahr wurden in der Hauptstadt 89 Neuerrichtungen von Unternehmen je 10 000 Einwohnern registriert.
Der Energiekonzern PreussenElektra AG, Hannover, verabschiedet sich mit einer durchwachsenen Bilanz vom bundesdeutschen Strommarkt. Dennoch sieht sich der zweitgrößte deutsche Stromversorger für die bevorstehende Fusion mit der Bayernwerk AG zur neuen Eon Energie gut gerüstet.
Die Marburger Telefongesellschaft Teldafax übernimmt die Mehrheit an der Frankfurter Internet AG. Das teilte Teldafax am Montag mit.
Pro Sieben hat nach den Kursverlusten im Februar mit neuen Strategien die Fantasie der Analysten erneut beflügelt. Die Investmentbanken Salomon Smith Barney und Merrill Lynch empfehlen die Aktie als Kauf.
Favorit für Nachfolge ist Josef Ackermann - Er könnte den Vorstandssprecherposten vorzeitig übernehmenRolf Obertreis Nach außen galt am Montag fast schon wieder "Business as usual". Doch in den beiden Glastürmen der Deutschen Bank war jedem klar, dass nach den dramatischen Ereignissen der vergangenen Woche nichts mehr so war wie noch Anfang März.
Die Übernahme des französischen Nuklearmedizin-Unternehmens Oris/Cis Bio International durch den Berliner Pharma-Konzern Schering ist beschlossene Sache. Nachdem die französischen Behörden dem Vertrag zwischen CEA Industrie und der Schering AG zugestimmt hatten, wurde die Übernahme von 60 Prozent an Oris/Cis durch die französische Tochter Schering S.