zum Hauptinhalt
Polizisten stehen in der Silvesternacht 2022 hinter explodierendem Feuerwerk.

© dpa/Julius-Christian Schreiner

Berliner Polizei rüstet für Silvester massiv auf: Tausende Beamte sollen Böller-Randale verhindern

Die Vorgabe des Senats in Berlin ist klar: Krawalle wie beim vergangenen Jahreswechsel sollen diesmal strikt unterbunden werden. Deshalb wird deutlich mehr Personal im Einsatz sein. Das sind die Zahlen.

Die Berliner Polizei rüstet für den bevorstehenden Jahreswechsel massiv auf, um Pyro-Ausschreitungen und Böller-Angriffe auf Einsatzkräfte wie vor einem Jahr zu verhindern. Statt 1300 Einsatzkräften beim vergangenen Silvester und Neujahr sollen diesmal deutlich mehr Beamte im Dienst und auf den Straßen unterwegs sein. Derzeit wird nach Tagesspiegel-Informationen mit 2400 Einsatzkräften geplant, hinzu kommen 500 Beamte aus Einheiten der Bundespolizei. Im normalen Streifendienst sollen zudem 1000 Beamte unterwegs sein.

In der Polizei ist bereits eine sogenannte Dienstfrei-Sperre verhängt worden, um möglichst viele Beamte in den Dienst zu holen. Auf Unterstützung aus anderen Bundesländern kann Berlin wohl nicht hoffen, weil die Polizei überall zu Silvester gebraucht wird.

Zudem wird es in Neukölln eine Böllerverbotszone geben. Nach Tagesspiegel-Informationen verhängt die Polizei das Verbot auf der Sonnenallee zwischen Hermannplatz und Reuterstraße sowie in den Nebenstraßen dieses Bereichs.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Das Gebiet war nicht nur Hotspot der Silvester-Randale, sondern der israelfeindlichen Krawalle nach dem Hamas-Angriff Anfang Oktober. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass die Stimmung in arabischstämmigen Gruppen durch den Nahost-Konflikt auch zu Silvester in Gewalt umschlagen könnte.

Daneben wird es wie in den Vorjahren Böllerverbotszonen am Alexanderplatz und im Steinmetzkiez in Schöneberg geben.

Polizei will Angriffe auf Retter „nicht zulassen“

Die Ausschreitungen beim vergangenen Jahreswechsel hatten deutschlandweit Entsetzen ausgelöst. Randalierer errichteten brennende Barrikaden, attackierten Rettungskräfte und feuerten Schreckschusspistolen auf Einsatzwagen ab. In der High-Deck-Siedlung in Neukölln war ein Reisebus in Flammen aufgegangen, Retter und Polizisten wurden massiv angegriffen.

Krawalle gab es auch rund um die Sonnenallee, in der High-Deck-Siedlung sowie in Gropiusstadt. Böllerwürfe auf die Polizei wurden auch in Schöneberg, Gesundbrunnen und Spandau registriert.

Polizeiintern ist bereits – wie berichtet – eine klare Linie für diesen Jahreswechsel ausgegeben worden – besonders mit Blick auf die Gewaltexzesse gegen Rettungskräfte vor einem Jahr. Ein ranghoher Beamter sagte in interner Runde: „Wir sind so aufgestellt, dass wir zusichern, dass es solche Bilder wie in vergangenen Jahre nicht geben wird. Wir werden das nicht zulassen.“

Es geht dabei auch um politische Vorgaben. Denn Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und besonders der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) stehen unter Druck. Wegners Sieg bei der Wiederholungswahl im Februar hat auch mit den Silvester-Ausschreitungen zu tun. Als Regierender muss er den Nachweis erbringen, dass unter seiner Führung die Lage besser im Griff ist. Die Silvesterrandale hatten auch den Wahlkampf geprägt.

Wegner hatte erst im Oktober gesagt: „Auch in der Silvesternacht werden wie an allen anderen Tagen im Jahr Recht und Gesetz auf Berliner Straßen gelten. Und das werden wir auch durchsetzen mit einer starken Polizei.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false