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Die gemeinnützige Fahrradwerkstatt "Garage 10" in Lichtenberg ist 2015 mit der Idee der Arbeit für und mit Geflüchteten entstanden.

© Garage10 e.V.

Zum Start der Berliner Freiwilligentage: Das sind die Highlights der Mitmachaktionen

Diesen Freitag geht es los: Zehn Tage lang ist Ihre ehrenamtliche Hilfe gefragt. Sie wissen nicht, wo Sie mitanpacken sollten? Wir haben einige aus 200 Aktionen ausgewählt.

Die interaktive Karte der Freiwilligentage „Gemeinsame Sache“ ist eine richtige Weltreise des Engagements. In allen Bezirken Berlins gibt es Aktionen, zu denen Sie einfach hingehen und mitmachen können. Nachfolgend lesen Sie eine Zusammenstellung aus der Bandbreite der aktuell rund 200 Angebote. Falls Sie andere Interessen haben – auf der Webseite gemeinsamesache.berlin finden Sie weitere Angebote. Und es werden täglich mehr.


Tempelhof-Schöneberg: Zeig deine Skills!

Können Sie malen, tanzen, skaten, basteln, Kunststücke vorführen und haben Lust, Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahren diese „Skills“ auch beizubringen oder auch nur mit ihnen Fußball zu spielen und gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen? Dann sind Sie genau richtig bei der Aktion „Skills on Wheels“. Die gemeinnützige migrantische Organisation Visioneers ist am 8. , 14. und 15. September jeweils vier Stunden mit ihrem Bus auf Tour, um Kinder und Jugendliche in verschiedenen Gemeinschaftsunterkünften für geflüchtete Menschen zu besuchen.

Die 2015 gegründete Organisation, die anfangs einen Jugendtreff in Schöneberg leitete, ist seit 2019 anerkannter Jugendhilfe-Träger. Außerdem ist die Visioneers gGmbH Trägerorganisation und Einsatzstelle für Bundesfreiwillige und entsendet junge Menschen weltweit im Rahmen des Weltwärts-Programms und des Europäischen Solidaritätskorps. Auch eine Erstaufnahmeeinrichtung für unbegleitete minderjährige Geflüchtete betreibt Visioneers seit vergangenem Jahr.

Die Organisation mit heute 15 festangestellten Mitarbeitenden und zahlreichen ehrenamtlich Engagierten hat sich vorgenommen, junge Menschen, die wegen Armut, Krieg, Krankheit, Hunger oder religiöser Verfolgung am Rande der Gesellschaft leben, zu unterstützen, um deren Lebenssituation nachhaltig zu verbessern, Talente zu fördern und neue Perspektiven aufzuzeigen. Wer das spannend findet, kann bei der „Skills on Wheels“-Aktion mal reinschnuppern und danach natürlich auch regelmäßig ehrenamtlich mitmachen. Wer Interesse an der Aktion hat, kann Rebecca Benten mailen: rbenten@visioneers.berlin.


Lichtenberg: Gemeinsam Fahrräder reparieren

Schrauben, Reifen flicken, Ketten spannen. In der Werkstatt des Vereins „Garage 10“ in der Sewanstraße 43 in Lichtenberg geht es darum, gespendete Fahrräder wieder fit zu machen. Aber es geht auch um das Gemeinsame und dass die reparierten Fahrräder an geflüchtete und bedürftige Menschen ausgegeben werden. Am Samstag, dem 16. September, werden ab 12 Uhr noch Helfer:innen gesucht. Und von 15 bis 17 Uhr können in einem Upcycling-Workshop alte Fahrradteile zu neuem Leben erweckt werden: kleine Spiele, Vasen für Fahrräder oder Schlüsselanhänger. Der Workshop eignet sich für alle Altersklassen. Besonders gesellig soll es dann ab 17 Uhr beim Grillen werden. Alle Besucher:innen sind dazu eingeladen.

Die gemeinnützige Fahrradwerkstatt "Garage 10" in Lichtenberg ist 2015 mit der Idee der Arbeit für und mit Geflüchteten entstanden.

© Garage10 e.V.

Die gemeinnützige Fahrradwerkstatt der „Garage 10“ gibt es seit 2015. Aktuell ist sie mittwochs, freitags und samstags jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Daneben sei auch schnell ein Fahrradverleih – und vor allem eine Frauenfahrradschule entstanden. Unterstützt von der bezirklichen Jugendverkehrsschule und in Zusammenarbeit mit dem Berliner ADFC treffen sich die Frauen alle zwei Wochen.


Marzahn-Hellersdorf: Begegnung beim Kaffee

„Das Café ist eine Einladung, aufeinander zuzugehen und sich kennenzulernen“, sagt Felix Busch-Geertsema. So einfach kann es gehen. Und es funktioniert. Das Nachbarschaftscafé „Murtzan“ gibt es seit dem Sommer 2022 am Murtzaner Ring 68 in Marzahn-Hellersdorf.

Das Besondere: Das Café wird von der Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen betrieben, gemeinsam mit dem Sozialprojekt Benn Marzahn-Süd und dem Roten Kreuz. Jeden Donnerstagnachmittag ist das Café geöffnet und wird dann zu einem Ort der Entspannung – und auch einem Ort der Begegnung. Hier kann am Tisch auf dem Rasen ein guter Kaffee genossen und Kuchen gegen eine Spende erworben werden.

Der niedrige Zaun vor der neu erbauten Unterkunft ist schon längst keine Barriere mehr, um das Café auf der Grünfläche zu besuchen. Immer mehr Nachbar:innen sind im vergangenen Jahr gekommen, erzählt Benn-Mitarbeiter Busch-Geertsema. Hier wachsen Kontakte, hier weicht die Fremdheit bei einem Getränk und einem Gespräch; hier können geflüchtete Menschen ankommen und sich einleben.

Ein Anwohner, der früher Unterschriften gegen die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete gesammelt hat, ist nun ein regelmäßiger Gast.

Felix Busch-Geertsema vom Nachbarschaftscafé „Murtzan“

Eine Reihe von Anwohner:innen helfen schon regelmäßig als Freiwillige beim Café-Betrieb. Ein Nachbar ist jede Woche aktiv, auch wenn er einen Rollstuhl benötigt. Aus dem Café-Betrieb entwickeln sich weitere Aktivitäten. Für Ende August ist ein Bingo-Nachmittag geplant und vor wenigen Tagen haben die aktiven Besucher:innen gemeinsam mit einem professionellen Tischler neue Möbel gebaut.

Kennenlernen kann man das Café auch bei den Freiwilligentagen. Am Donnerstag, dem 14. September, werden noch von 15 bis 17 Uhr mehrere Helfer:innen für den Café-Betrieb gesucht. Dass persönliche Begegnungen auch Menschen und ihre Ansichten verändern können, zeigt sich auch hier. Ein Anwohner, der früher Unterschriften gegen die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete gesammelt hat, sei nun ein regelmäßiger Gast, erzählt Felix Busch-Geertsema. Er freut sich auf Menschen, die am 14. September bei der „Gemeinsamen Sache“ den Café-Betrieb unterstützen möchten – und vielleicht dabei bleiben. 


Mitte: Engelbecken-Cleanup

Der Bürgerverein Luisenstadt e.V. lädt am 16. September von 10 bis 12 Uhr zur Putzaktion rings um das Engelbecken ein. Parknutzer:innen, Anwohner:innen und Freunde der Luisenstadt sind zum Mitmachen aufgerufen. „Besonders unser geliebtes Engelbecken wird sowohl über als auch unter der Wasserkante gesäubert“, heißt es.

Das Engelbecken-Cleanup hat schon lange Tradition.

© Wieland Giebel

Treffpunkt ist die Plattform über dem Café am Engelbecken. Freiwillige werden gebeten, mit Arbeitskleidung, Handschuhen und festem Schuhwerk zu kommen. Und: „Wer ins Engelbecken steigen will, muss Badesachen und Badeschuhe mitbringen.“ Nach getaner Arbeit gibt es eine kleine Erfrischung. Treffpunkt: Michaelkirchplatz, 10179 Mitte, Kontakt: post@buergerverein-luisenstadt.de. Mehr Informationen unter www.buergerverein-luisenstadt.de.


Treptow-Köpenick: Baumscheibenfest im Kunger-Kiez

Das Fest ist ein von alteingesessenen wie neuen Anwohner:innen organisiertes, nicht-kommerzielles Straßenfest, das den weltoffenen und multikulturellen Charakter des Kiezes in den Vordergrund stellen soll. Gefeiert wird am 9. September von 12 bis 22 Uhr – Helfer:innen sind willkommen. Ort: Kunger-Kiez in Treptow. Im 2007 gegründeten Verein „Kungerkiezinitiative“ haben sich engagierte Bürger:innen zusammengeschlossen, um das Gemeinwesen in Alt-Treptow zu fördern.

Gemeinschaft blüht. Beim Baumscheibenfest feierte die engagierte Nachbarschaft im Kungerkiez in Treptow.

© Kungerkiezinitiative

Zurzeit engagieren sich rund 50 Mitglieder und zahlreiche weitere Menschen, die in den einzelnen Projekten wie dem Kungerkieztheater, der Galerie Kungerkiez oder beim Baumscheibenfest aktiv sind. Das „Gemeinsam tun“ steht im Mittelpunkt der ehrenamtlichen Arbeit. Mit den Kiezfesten, den zahlreichen Infoveranstaltungen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen sowie Konzerten und Lesungen in der Nachbarschaftsgalerie entstehen immer wieder neue Gelegenheiten und Orte für ein aktives Miteinander. Alle Infos unter www.kungerkiez.de. Kontakt: Cordula Beyer, Telefon: 0176 82166961 oder per E-Mail an c.beyer@klima.kungerkiez.de


Neukölln: Bar-Abend beim Freizeitclub

Seit 1963 betreibt der VfJ Berlin e.V. in Neukölln einen Freizeitclub. Im „Club“ in der Grenzallee 53 in 12057 Neukölln verbringen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen ihre Freizeit nach Feierabend und an den Wochenenden. Das abwechslungsreiche Programm gestalten ehrenamtliche Mitarbeiter:innen und die Besucher:innen gemeinsam. Beliebt sind die Musik- und Tanzveranstaltungen, Spiel- und Gesprächsrunden, Basteln, Kochen und Wochenend-Ausflüge. Der Club veranstaltet einmal im Monat auch einen Bar-Abend.

Am 8. September geht es wieder los! Neben kleineren Snacks werden auch Cocktails wie Tequila Sunrise ohne Alkohol angeboten. Erstmalig werden der neue Kicker und der neue Dart-Automat zum Einsatz kommen. Jede:r ist herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wenn Sie auf der Suche nach einer neuen ehrenamtlichen Herausforderung sind, dann besuchen Sie den Club. Alle Infos: www.vfj-berlin.de. Kontakt: (030) 68281510 oder per E-Mail an freiwilligenarbeit@vfj-berlin.de.


Pankow: Obstbaumwiese am Schmöckpfuhlgraben aufräumen

Die Welt räumt auf – und Heinersdorf ist dabei am World Cleanup Day am Samstag, 16. September, von 10 bis 13 Uhr. Die Freiobstwiese und die umliegenden Grünflächen sollen von Müll befreit werden. Außerdem sollen neue Pfeiler für Benjeshecke aufgestellt, die Benjeshecke aufgefüllt und Baumscheiben freigelegt und gemulcht werden. Freiwillige werden gebeten, Arbeitskleidung und Handschuhe mitzubringen. Treffpunkt: Freiobstwiese am Schmöckpfuhlgraben. Kontakt: Saskia Münch, E-Mail: saskia.muench@zukunftswerkstatt-heinersdorf.de. Mehr Infos: zukunftswerkstatt-heinersdorf.de.


Digitale Aktion: Jeder Name zählt

Bauen Sie mit am weltweit größten digitalen Denkmal für die Opfer und Überlebenden des Nationalsozialismus und setzen Sie ein Zeichen für Respekt, Vielfalt und Demokratie. #everynamecounts ist eine Crowdsourcing-Initiative der Arolsen Archives.

Das gibt es zu tun: Das Archiv stellt Original-Dokumente der Verfolgten auf dem Crowdsourcing-Tool online. Sie, wie auch Zehntausende anderer Freiwilligen weltweit, schreiben die Namen und Daten von KZ-Häftlingen von diesen Dokumenten ab und machen sie für das Online-Archiv nutzbar.

Um eine solche Karte digital zu erfassen, braucht man nur wenige Minuten. So erinnern sich auch zukünftige Generationen an die Namen und Identitäten der Opfer. Mitgemacht werden kann während des gesamten Aktionszeitraumes von 8. bis 17. September, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Die Projektwebseite ist unter everynamecounts.arolsen-archives.org zu finden.


Spandau: Saubere Havel

„Wir ärgern uns jeden Tag, dass so viel Müll in der Havel schwimmt“, sagt Babett Adamek. Verständlich, denn das Wasser ist ihr Arbeitsplatz – und mehr als das: ein ganz besonderes Anliegen. Adamek arbeitet für den Kanu- und Bootsverleiher Berlin-Piratas. Der hat seinen Sitz am Stößensee in Spandau, fast direkt unter der hohen Brücke am Siemenswerder Weg 30. Weil die Piratas dafür werben, rücksichtvoll mit der Natur umzugehen, macht das Unternehmen nun schon zum vierten Mal bei den Freiwilligentagen „Gemeinsame Sache“ mit.

Die Berlin-Piratas lassen bei den Freiwilligentagen ihre Kanus zu Wasser, um Müll zu sammeln.

© Berlin Piratas

Am Sonnabend, dem 16. September, laden die Piratas von 11 bis 15 Uhr ein, aufs Wasser zu gehen und den schwimmenden Müll einzusammeln. „Wir paddeln für eine saubere Havel“, heißt dann das Motto. Das Unternehmen stellt für die Engagierten kostenlos die Boote, Kanus oder Kanadier bereit, außerdem die Sicherheitswesten und andere Ausrüstung. Nur Arbeitshandschuhe sollten die Freiwilligen mitbringen, sagt Babett Adamek.

Der in der Havel treibende Plastikmüll, die Bierdosen oder Pizzakartons bieten nicht nur einen unschönen Anblick, er gefährdet auch Fische, Seevögel und die Wasserqualität. Verursacher des Mülls sind unter anderem die Feiernden auf den Partybooten. Aber auch der von Badenden achtlos am Strand zurückgelassene Müll oder die Verpackungsreste vom lauschigen Grillabend am Wasser verschandeln die Landschaft und landen zudem häufig im Wasser, hineingeweht von jedem kräftigen Windstoß.

Schon jetzt sei das Interesse an der Aktion groß. Freiwilligen-Gruppen sowohl vom Möbelhaus Ikea in Spandau und vom Aufzugshersteller Schindler werden dabei sein, freut sich Babett Adamek. Und auch die Mitglieder der Spandauer Angler-Vereinigung SAV 1947 e.V. werden mitmachen. 

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