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Ein Geistlicher am Imam-Ali-Observatorium sucht den Himmel mit einem Teleskop nach dem Neumond ab, der den Beginn des heiligen islamischen Fastenmonats Ramadan signalisiert, Qom, Iran (Archivbild).

© dpa/Vahid Salemi

Es hängt vom Mond ab: Wann endet der Fastenmonat Ramadan?

Mit dem Zuckerfest endet Ramadan. Wann es stattfindet, legt der Mondkalender fest. Doch der kann von Muslimen in aller Welt unterschiedlich interpretiert werden.

In den nächsten Tagen werden weltweit Muslime das Ende des Ramadans feiern. Beim Fastenbrechen, dem „Eid al-Fitr“ (arabisch) beziehungsweise „Ramazan Bayramı“ (türkisch), werden sie drei Tage lang mit Familie und Nachbarn zusammenkommen, es gibt Geschenke und Süßigkeiten, Kinder erhalten Geld, die Armen eine Spende. In mehrheitlich muslimischen Ländern haben die Menschen frei.

Doch wann genau das Fest des Fastenbrechens, in Deutschland als „Zuckerfest“ bekannt, begangen wird, variiert. Ähnlich wie für das christliche Osterfest gibt es kein festes Datum.

Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders und der Fastenmonat der Muslime. Während des Ramadans sind Muslime angehalten, von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang zu fasten. In dieser Zeit sollen sie auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex verzichten. Außerdem sind Lügen und Beleidigungen aller Art verboten – stattdessen soll man sich wohltätig einsetzen.

Das Fasten ist eine der fünf Säulen des Islams neben dem Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, der Unterstützung der Bedürftigen und der Pilgerfahrt nach Mekka.

Mondbeobachter entscheiden über Beginn des Ramadans

Maßgeblich für Beginn und Ende des Ramadans ist jeweils die Sichtung des Neumonds. Viele muslimisch geprägte Länder verlassen sich dabei auf die Aussagen von Mondbeobachtern, also Staatsbeamten, denen man die Aufgabe der Ramadanbestimmung übertragen hat. Um den Neumond erkennen zu können, muss die Mondsichel nach der Sonne untergehen. Nur dann ist der Himmel so dunkel, dass man den Mond sehen kann.

29
oder 30 Tage dauert der Ramadan.

Den Auftakt machte in diesem Jahr Saudi-Arabien. Saudische Beamte sichteten am Abend des 10. März die Mondsichel und erklärten den darauffolgenden Tag zum ersten Tag des Ramadans. Weitere mehrheitlich sunnitische Länder wie Irak, Syrien und Ägypten folgten der Ankündigung und setzen am selben Tag mit dem Fasten ein. Australien, Indonesien, Malaysia und Singapur konnten die Mondsichel noch nicht sehen – hier begann der Ramadan erst einen Tag später.

Sunniten und Schiiten wählen oft verschiedene Zeitpunkte

Auch im Iran, der sich als Oberhaupt der schiitischen Muslime weltweit betrachtet, wurde der Fastenmonat in diesem Jahr erst am 12. März eingeläutet. Die Schiiten beginnen den Ramadan in der Regel einen Tag später als die Sunniten.

Für das Ende des Fastenmonats ist erneut die Sichtung des Neumonds entscheidend: Nach dem islamischen Mondkalender ist ein Monat 29 oder 30 Tagen lang – je nachdem, ob der Neumond in der 29. Nacht zu sehen ist. Das Ende des Ramadans liegt also 29 beziehungsweise 30 Tage nach dem jeweils festgelegten Beginn des Fastenmonats. Muslime müssen in der Regel bis zur Nacht vor dem Zuckerfest warten, um das genaue Datum zu erfahren.

In vielen Ländern werden die Mondbeobachter am 8. April, dem 29. Tag des Ramadans, nach dem Sonnenuntergangsgebet in den Himmel schauen. Ist der Neumond zu sehen, beginnt am nächsten Tag das Zuckerfest. Andernfalls fasten die Menschen dort einen weiteren Tag. Dem arabischen Nachrichtensender „Al-Dschasira“ zufolge ist es wahrscheinlich, dass in Saudi-Arabien und vielen Nachbarländern der diesjährige Ramadan 30 Tage lang ist und bis zum Abend des 9. Aprils andauert.

Doch das gilt nicht pauschal: Manche Länder werden auf ihre eigene Sichtung vertrauen, wieder andere greifen auf astronomische Berechnungen zurück. Das Zuckerfest wird dann im Fernsehen, im Radio und in den Moscheen ausgerufen.

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