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Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) haben am Samstag ein Treffen des Krisenstabs der Bundesregierung geleitet.

© dpa/MICHELE TANTUSSI

Update

Ausländer dürfen Sudan verlassen: Evakuierungsoperation steht kurz bevor

Die Konfliktparteien im Sudan haben ausländischen Staatsbürger freies Geleit zugesichert. Der Krisenstab in Berlin beriet am Samstagmittag, wann die Bundeswehr nach Khartum fliegen soll.

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Zahlreiche Länder, darunter die Bundesrepublik, haben sich am Samstag international abgestimmt, um ihre Staatsbürger so schnell wie möglich aus dem Bürgerkriegsland Sudan auszufliegen. Als erstem Land gelang es derweil Saudi-Arabien auf dem Seeweg, die eigenen Landsleute in Sicherheit zu bringen.

Spanien setzt Medienberichten zufolge insgesamt sechs Flugzeuge für die Evakuierung seiner Staatsbürger und Angehöriger anderer Nationen aus dem Sudan ein. Vier Maschinen seien bereits in Sudans Nachbarland Dschibuti geflogen, zwei weitere sollten am Samstag folgen, sagte Verteidigungsministerin Margarita Robles der Nachrichtenagentur Europa Press zufolge.

In Berlin kam am Mittag der Krisenstab der Bundesregierung unter Leitung von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zusammen, um die Sicherheitslage und die verschiedenen Evakuierungsoptionen zu diskutieren. Zu etwaigen Entscheidungen wollten sich beide Ministerien jedoch nicht äußern.

Pistorius hatte am Vortag eigens eine geplante USA-Reise abgesagt, um sich dem mutmaßlich kurz bevorstehenden Bundeswehreinsatz widmen zu können. Baerbock hatte ebenfalls bereits am Freitag berichtet, dass sich die Zahl der Deutschen, die sich an das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes gewandt hätten, bisher „im unteren dreistelligen Bereich“ bewege.

Der genaue Zeitpunkt ist noch unsicher – klar aber ist, dass es jetzt sehr schnell gehen muss.

So heißt es aus Regierungskreisen

Ein international abgestimmter Einsatz

Parallel zum Treffen in Berlin gaben die beiden Konfliktparteien im Sudan grünes Licht für die Evakuierung ausländischer Staatsbürger und versprachen diesen sicheres Geleit zum Flughafen der Hauptstadt Khartum. In einer Mitteilung im Namen von Armeechef Abdel Fattah Al-Burhan war davon die Rede, dass die USA, Großbritannien, Frankreich und China „in den kommenden Stunden“ mit Evakuierungen beginnen würden. Von dessen Gegenspieler Mohammed Hamdan Dagalo, der sogenannten RSF-Miliz gab es eine ähnliche Verlautbarung.

In Koalitionskreisen hieß es gegenüber dem Tagesspiegel, die Lage am Airport in Khartum sei trotz einer vereinbarten Feuerpause weiter gefährlich. Die Bundesregierung versuche sich mit anderen Staaten so abzustimmen, dass man mit möglichst vielen Einsatzkräften „zusammen vor Ort“ sei und dann gegenseitig die jeweiligen Landsleute mit an Bord nehmen können: „Der genaue Zeitpunkt ist noch unsicher – aber es muss jetzt sehr schnell gehen.“

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