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Ein Porträt des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin steht an einer informellen Gedenkstelle in der Nähe des Kremls.

© picture alliance/dpa/AP

Beerdigung unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Prigoschin offenbar bereits in St. Petersburg beigesetzt

Der ehemalige Chef der Söldner-Gruppe Wagner soll bereits in seiner Heimatstadt beigesetzt worden sein. Die Trauerfeier habe im engsten Kreis stattgefunden, so Prigoschins Pressedienst.

Der bei einem Flugzeugabsturz in der vergangenen Woche ums Leben gekommene Chef der russischen Söldnerarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, ist nach Angaben seines Pressedienstes bereits in seiner Heimatstadt St. Petersburg beerdigt worden.

Bei einer Trauerfeier im engsten Kreis ohne Öffentlichkeit sei von dem 62-Jährigen Abschied genommen worden, teilte der Pressedienst des Chefs der Privatarmee Wagner am Dienstag mit.

Interessenten, die sich von Jewgeni Prigoschin verabschieden wollten, könnten dies auf dem Friedhof Porochowskoje tun, hieß es. Beobachter erwarten, dass das Grab zu einer Pilgerstätte für Tausende Anhänger Prigoschins werden könnte.

Ein geräuschloser Abschied von Prigoschin

Bis zuletzt hatten die Behörden von St. Petersburg ein Geheimnis daraus gemacht, wo genau Prigoschins Beerdigung stattfinden sollte. Journalisten berichteten in lokalen Medien über Aktivitäten der Sicherheitskräfte auf gleich mehreren Friedhöfen.

Ein mutmaßliches Mitglied der privaten Militärgruppe Wagner steht an der inoffiziellen Gedenkstätte für den Wagner-Anführer Prigoschin in der Nähe des Roten Platzes in Moskau Wache.
Ein mutmaßliches Mitglied der privaten Militärgruppe Wagner steht an der inoffiziellen Gedenkstätte für den Wagner-Anführer Prigoschin in der Nähe des Roten Platzes in Moskau Wache.

© Vlad Karkov/Imago

Auch die russische Führung stellte sich unwissend. Kremlsprecher Dmitri Peskow stellte am Dienstag noch einmal klar, dass Präsident Wladimir Putin nicht an der Beerdigung teilnehmen werde. Man wisse nicht einmal, wann sie stattfinde, das sei allein Sache der Verwandten, behauptete Peskow.

Begräbnis mit militärischen Ehren blieb Prigoschin verwehrt

Nach den russischen Regelungen hätte Prigoschin mit militärischen Ehren begraben werden müssen. Bei einer Durchsuchung seines Anwesens nach dem gescheiterten Putsch war auch der Orden „Held Russlands“ gefunden worden.

Gemäß einem Erlass der Regierung von 2004 werden „Helden Russlands“ auf dem Militärfriedhof „Pantheon der Verteidiger des Vaterlandes“ in Mytischi nördlich von Moskau mit einem besonderen Zeremoniell mit Ehrengarde, Hymne und Salut begraben.

Doch dem Kreml war offensichtlich an einem möglichst geräuschlosen Abschied von Prigoschin gelegen.

Dmitri Utkin soll mit militärischen Ehren begraben werden

In Mytischi soll dem Vernehmen nach am Donnerstag Dmitri Utkin mit militärischen Ehren begraben werden. Der Feldkommandeur der Söldnerarmee, nach dessen Kampfnamen „Wagner“ die Truppe benannt war, befand sich ebenfalls an Bord der abgestürzten Maschine.

Prigoschin hatte im Juni unter dem Namen „Marsch der Gerechtigkeit“ einen Putschversuch gestartet und war mit seinen Truppen auf Moskau marschiert. Putin bezeichnete die Aktion, die nach wenigen Stunden abgebrochen wurde, als Verrat.

Am vergangenen Mittwoch stürzten Prigoschin und weitere Wagner-Kommandeure mit einem Privatjet nördlich von Moskau ab. Die genauen Umstände sind weiter unklar. (mit dpa)

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