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Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA und US-Präsidentschaftsbewerber.

© picture alliance/dpa/AP

„Es passiert in unserem Land auch“: Trump konstruiert eine Parallele zwischen sich und Nawalnys Schicksal

Donald Trump hat sich erneut zum Tod Nawalnys geäußert. Putin erwähnt er dabei nicht, stattdessen verglich er seine Situation mit der des Kremlkritikers.

Nach einem ersten Social-Media-Post, in dem er den Tod Alexej Nawalnys mit Linksradikalen in den USA in Verbindungen gebracht hatte, hat sich Donald Trump erneut zu dem Fall geäußert. Diesmal konstruierte der Ex-US-Präsident Parallelen zwischen dem in einem sibirischen Straflager gestorbenen Kremlkritiker und den zahlreichen Gerichtsverfahren in den USA, mit denen sich Trump konfrontiert sieht.

Dabei fand er zunächst lobende Worte für den Verstorbenen: „Nawalny ist eine sehr traurige Situation. Er ist sehr tapfer, er war ein sehr tapferer Kerl“, sagte Trump im konservativen Sender Fox News. Er hätte nach einem ersten Anschlag gegen ihn nie nach Russland zurückkehren sollen, denn dort habe er mit einer Festnahme rechnen müssen.

Dann bezog der Ex-Präsident die Diskussion auf sich selbst: „Es ist schrecklich, aber es passiert in unserem Land auch.“ Er sei in mehreren Fällen angeklagt „und das nur, weil ich in die Politik gegangen bin.“

Mit Bezug auf ein Verfahren in New York, in dem er zu einer Strafe von 355 Millionen US-Dollar verurteilt wurde, sagte Trump: „Das ist wie bei Nawalny.“ Und weiter: „Es ist eine Art von Kommunismus, von Faschismus.“

Alexej Nawalny war am Freitag im Straflager gestorben. Der durch Einzelhaft geschwächte Mann soll laut Gefängnisbehörde im Gefängnishof in der Kälte zusammengebrochen sein. Nawalny wurde nur 47 Jahre alt und war laut Aussagen von Zeugen noch kurz zuvor in guter körperlicher Verfassung. Die Kreml-Behörden verweigern den Angehörigen den Zugang zu seiner Leiche.

Den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der wohl schon einmal versucht hatte, Nawalny umbringen zu lassen, und von vielen Seiten nun für dessen Tod verantwortlich gemacht wird, erwähnte Trump nicht.

Im Gegensatz dazu fand Joe Biden klare Worte und machte Putin für den Tod des Kremlkritikers direkt verantwortlich. Deshalb soll am Freitag ein neues Sanktionspaket gegen Russland verkündet werden.

John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, sagte, das Paket werde „Russland für das, was mit Herrn Nawalny passiert ist“ und für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zur Rechenschaft ziehen. (Tf)

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