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Mehr als die Hälfte der Emissionen werden durch das Homeoffice eingespart.

© dpa/Julian Stratenschulte

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Homeoffice spart fast die Hälfte an Emissionen, kenianische Teebauern erzielen höhere Einnahmen und die EU verbietet Mikroplastik.

USA: Homeoffice reduziert CO₂-Emissionen um mehr als die Hälfte

Die Covid-19-Pandemie führte zu einem der größten sozialen Experimente unserer Zeit: Die Straßen wurden leer, zahlreiche Menschen blieben den Büros fern und arbeiteten von zu Hause aus.

Laut einer kürzlich in der Zeitschrift „PNAS“ veröffentlichten Studie, die von der Cornell University und der Forschungsabteilung von Microsoft durchgeführt wurde, konnte nachgewiesen werden, dass das Arbeiten von zu Hause aus die Treibhausgasemissionen erheblich reduziert. Über die Studie hatte zuerst die österreichische Zeitung „Der Standard“ berichtet.

Büroangestellte in den USA, die ausschließlich im Homeoffice arbeiten, reduzieren ihre Emissionen im Vergleich zu ihren Kollegen, die nach wie vor ins Büro gingen, um 54 Prozent. Dies ist vor allem auf den geringeren Energieverbrauch im Büro und die erheblich reduzierten Emissionen im Pendelverkehr zurückzuführen – in den USA ist meist das Auto das gewählte Transportmittel.

Die Studie zeigt jedoch auch, dass ein einzelner Tag Telearbeit pro Woche lediglich eine geringe Reduzierung der Emissionen um zwei Prozent bewirkt. Der Grund ist eine Zunahme nicht-beruflicher Fahrten von zu Hause aus. Hingegen führen zwei bis vier Tage Homeoffice pro Woche zu einer erheblichen Reduzierung der Emissionen um bis zu 29 Prozent im Vergleich zu Büroangestellten, die an allen Tagen im Büro arbeiten.

Die Zahlen machen deutlich, dass mit Remote-Arbeit CO₂ eingespart werden kann. Um die Umweltvorteile zu maximieren, muss man aber auch die Energieeffizienz von Gebäuden, die Mobilität und Wahl der Fahrzeuge sowie die Freizeitaktivitäten der Menschen im Blick haben. (Tsp)

Vier Kilogramm Blätter für ein Kilo Tee: Dafür gibt es jetzt mehr Geld.

© dpa/Dai Kurokawa

Kenia: 600.000 Bauern profitieren von der Tee-Ernte

Unerwarteter Geldsegen für Hunderttausende Teebauern in Kenia. Wegen gestiegener Einnahmen bekommen 600.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in den kommenden zwei Wochen extra Geld – im Vergleich zum Vorjahr ist der Zeitung „Business Daily“ zufolge der Verkaufserlös von Tee um mehr als 7 Prozent gestiegen.

Die Kenianische Teeentwicklungsagentur kauft den Landwirten die Teepflanzen ab und vertreibt das fertige Produkt später an der nationalen Teebörse in Mombasa. Dort gab es im vergangenen Jahr mehr Geld pro Kilogramm. Das ist vor allem den gestiegenen Teepreisen zu verdanken – und paradoxerweise auch der Inflation in Kenia. Denn der Tee wird an der Börse in US-Dollar gehandelt, für die man immer mehr kenianische Schilling erhält.

Zugleich sind aber die Lebenshaltungskosten im Land deutlich gestiegen, sodass den Landwirten von den zusätzlichen Einnahmen womöglich kaum etwas bleibt.

500.000
Tonnen Tee produziert Kenia jedes Jahr.

Kenia gehört neben China zu den weltweit größten Tee-Exporteuren und schickt das Produkt vor allem nach Pakistan, Ägypten, Großbritannien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Russland.

Etwa eine halbe Million Tonnen Tee produziert das ostafrikanische Land jedes Jahr. Dabei sind Kleinbäuerinnen und Kleinbauern für etwa die Hälfte der Exportmenge verantwortlich, die andere Hälfte wird von größeren Fabriken auf industriellen Plantagen direkt für die jeweiligen Abnehmerfirmen aus dem Ausland hergestellt. (epd/Tsp)

„Notwendige und unverzichtbare Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel.“

© dpa/Patrick Seeger

Frankreich: Dijon verteilt 200.000 kostenlose Duschköpfe

Die französische Großstadt Dijon im Osten des Landes will über 200.000 wassersparende Duschköpfe und Wasserzerstäuber kostenlos an die Bevölkerung verteilen, um knappe Grundwasserressourcen zu schonen. „Es handelt sich um eine notwendige und unverzichtbare Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel“, sagte der für die Wasserversorgung zuständige Vize-Präsident der Metropole Dijon, Alix Berthier, der Finanzzeitung „Les Échos“ Ende September.

Mit dieser Maßnahme sollen Wassereinsparungen von 30 bis 40 Prozent ermöglicht werden. Wegen langer Trockenperioden waren für die Hauptstadt der ostfranzösischen Region Burgund Beschränkungen für die Wassernutzung erlassen worden.

30
Prozent niedriger kann die Wasserrechnungen durch die Sparköpfe ausfallen

Für die Bevölkerung machten sich die wassersparenden Aufsätze auch im Portemonnaie bemerkbar, schließlich könnten sie damit ihre Wasserrechnung um 30 Prozent reduzieren, sagte der Lokalpolitiker.

Finanziert wird die Aktion, die im kommenden Frühjahr starten soll, über einen Nachhaltigkeitsfonds der Stadt. Die 210.000 Duschköpfe und Wasserzerstäuber sollen über die Wohnungsbaugesellschaften, aber auch direkt auf Wochenmärkten und in den Quartieren verteilt werden.

Durch einen handelsüblichen Duschkopf fließen pro Minute etwa 12 bis 15 Liter Wasser. Bei der durchschnittlichen Duschzeit von zehn Minuten ergibt das einen Wasserverbrauch von 120 bis 150 Liter. (dpa/Tsp)

Mikroplastikkügelchen liegen auf einem Blatt Papier. Die kleinen Plastikteilchen mit einer Größe unter 5 Milimetern verschmutzen die Meere und werden oft von Fischen und anderen Meeresbewohnern aufgenommen.

© picture alliance / Oregon State / ---

EU: Verbot von Produkten mit Mikroplastik

Die Europäische Union leitet Schritte hin zu einem Verkaufsverbot für Mikroplastik ein. Wie die EU-Kommission am Montag in Brüssel mitteilte, verbietet sie den Verkauf von Mikroplastik und von bewusst damit versetzten Produkten, sofern diese bei der Verwendung diese kleinsten Partikel freisetzen. Langfristig sollen die neuen Regelungen die Abgabe von etwa einer halben Million Tonnen Mikroplastik in die Umwelt verhindern.

Die ersten Maßnahmen sollen laut EU-Kommission in 20 Tagen wirksam werden, in einigen Fällen sind jedoch Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen möglich. In Produkten, die enthaltenes Mikroplastik nicht freisetzen, soll die Verwendung weiterhin möglich sein. Auch den Einsatz in industriellen Produktionsprozessen will die Brüsseler Behörde weiterhin erlauben, solange die Unternehmen sicherstellen, dass die Partikel nicht in die Umwelt gelangen.

Demnach fallen synthetische Partikel unter die Bestimmungen, die weniger als fünf Millimeter groß sind und sich weder zersetzen noch organisch löslich sind. Mit den Bestimmungen soll die Herstellung sowie der Handel mit Produkten wie Kosmetika, Waschmittel, Glitter, Dünge- und Pflanzenschutzmittel, Spielzeug und Medikamente reguliert werden.

Auch der Verkauf von Granulat für künstliche Sportböden, das laut EU-Kommission die größte Quelle von Mikroplastik in der Umwelt ist, wird eingeschränkt.

Den Angaben zufolge werden in der EU jährlich insgesamt 42.000 Tonnen Mikroplastik freigesetzt. Die EU-Kommission will die Verschmutzung von Ozeanen und Umwelt mit Mikroplastik bis 2030 um 30 Prozent reduzieren. (epd)

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