Wer den Pseudo-Dokumentarfilm "In Bed with Madonna" gesehen hat, wird zwischen der echten und der Bühnen-Madonna keinen Unterschied gesehen haben.Ähnlich verhält es sich mit dem Künstlerpaar Pierre und Gilles.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 07.12.1998
In den siebziger Jahren, als seine Musik im Konzertsaal Präsenz zu gewinnen begann, prägte Wolfgang Rihm das Schlagwort vom "inklusiven Komponieren", das auf eine Musik zielt, die nichts aus-, sondern im Gegenteil alles einschließt, eine Musik, die sich nicht in formelhafter Stilreinheit artikuliert, sondern ihren Verlauf aus heterogensten Impulsen zusammenzwingt.Das Widersprüchliche wird dabei Programm, und es artikuliert sich gleichermaßen in Rihms "Silence to be beaten", wie in der harten Fügung, mit der die Werke anderer Komponisten in diesem von Wolfgang Rihm "komponierten" Programm der Konzertreihe "Woher-Wohin?
Eine Idylle, irgendwo auf dem Land, im Sommer.Die Natur zeigt sich von ihrer lieblichsten Seite, junge Männer stehen am Straßenrand und schäkern mit Frauen.
Geschrieben in Leipzig zum Weihnachtsfest 1734, aufgeführt an den drei Weihnachtsfeiertagen, Neujahr 1735, Sonntag nach Neujahr und Epiphanias, sind die sechs Kantaten des Weihnachtsoratoriums den fernen Vorläufern der jetzigen Thomaner zugeeignet.Daß der Thomaskantor Johann Sebastian Bach mit der Situation der damaligen Kirchenmusik und den Zöglingen der Thomaskirche keineswegs zufrieden war, ist vergessen über der Beliebtheit des Werkes.
Es gibt Themen, die wird es einfach immer geben.Trotzdem machen sie immer wieder neugierig.
Wieso reden die Deutschen vom Guten, Wahren und Schönen, als ob die drei Geschwister seien? Obwohl gerade die Wahrheit so selten schön ist?
Nicki von Tempelhoff ist ein Baal ganz und gar von heute, kahlrasiert und grau und gewalttätig.Null Bock auf gar nichts.
"Filme, die es nicht gibt" war kürzlich der Aktionstag der Kommunalen Kinos betitelt.Teilweise handelte es sich dabei um Filme, die es nicht mehr gibt: Werke, von denen keine Kinokopien mehr verfügbar sind.
Nur das Geräusch der Fingerkuppen, die flink über die Stege flutschen, erinnert noch daran, daß man, zusammengedrückt auf den Holzbänken der Passionskirche, in einem Konzertsaal sitzt: Es wirkt wie das stetige Motorengeräusch eines Vehikels, das den Zuschauer in die Welt der inneren Imagination entführt.Marco Lohre und Marcus Jedowski greifen nacheinander zu insgesamt sieben verschiedenen Gitarren und geben jedem ihrer Stücke die besondere Klangfarbe.
Ein brillanter Erklärer Neuer Musik ist Gerd Albrecht; dem trockenen, scheinbar genußfeindlichen Stoff haucht er mit plastischen Schilderungen und ausgesuchten Klangbeispielen Leben ein, macht ihn "griffig" und begreifbar.Das Gedenkkonzert zum 100.
Den 16.Juni 1998 hat das Theater am Halleschen Ufer zum diesjährigen Motto für seine mittlerweile etablierten "20 Minutes"-Abende erhoben, in denen drei verschiedene Regisseure jeweils zwanzig Minuten zum Sujet beisteuern dürfen.
Ein Innenhof mit frisch geweißten Wänden, Schneeflocken segeln durch das grelle Licht der Außenleuchten.Auf vier Stockwerken reihen sich in immer gleichen Abständen Fenster an Fenster.
Der meistzitierte Außenseiter der Welt hat Geburtstag.Am 7.
Vielleicht sollten Schriftstellerkongresse immer in der Adventszeit stattfinden, wenn die großen Formeln wochenlang wie vertraut klingen.Zumal Schriftstellerkongressen stets eine tiefe Melancholie eigen ist, seit den Literaten Wahrheit und Moral von Fachleuten anderer Provenienz streitig gemacht werden und die Literatur nicht mehr gesellschaftliches Leitmedium ist.
So einen Abend müßte man anders entdecken.Vielleicht, wenn man schlaflos durch die Stadt schlendert.
Wenn ein vermeintlich bombensicheres Stück wie Monteverdis "Marienvesper" langweilig wird, dann muß in der Interpretation einiges schiefgelaufen sein.Als grundsätzlich ungeeignet für dieses Werk erwies sich im von René Jacobs geleiteten dritten Abonnementskonzert des RIAS-Kammerchors der große Saal der Philharmonie.
Die Debatte um Martin Walsers Friedenspreisrede reißt nicht ab.Im "Spiegel" gossen Rudolf Augstein und Ignatz Bubis Anfang der Woche neues Öl ins Feuer.
Für die Presse zwischen Miami, New York und Los Angeles funkelt ein neuer Stern am Latin-Himmel: ein seltsames Gestirn von androgyner Kühle, eine Mischung aus K.D.
So eine richtige Auszugssause wird es wohl nicht werden, eher ein bildungsbürgerliches Stehrumchen: Der vorletzte Tag des Jahres 1998 ist der vorläufig letzte Tag des Berliner Deutschen Historischen Museums (DHM) in seiner angestammten Behausung im Zeughaus.Und alle, die nochmal sehen wollen, wie es aussah, das Geschenk der Bonner Republik an die neue Hauptstadt, sind eingeladen, zu Buffet und einem "Literarisch-musikalischen Salon" mit Schauspielern des Berliner Deutschen Theaters.