Es ist komisch: Was man sieht und wie man sieht, fällt einem eigentlich erst dann auf, wenn man Bilder anguckt.Hier ist der Blick fixiert, die Perspektive vorgegeben und der Gegenstand der Anschauung bereits ausgewählt.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 04.12.1998
Der britische Künstler Chris Ofili wurde mit dem Turner-Preis, der bedeutendsten Ehrung für moderne Kunst in Großbritanien, ausgezeichnet.Der mit 20 000 Pfund (55 000 Mark) dotierte Preis wird jährlich an einen britischen Künstler unter 50 Jahren vergeben.
Dem Revuefilm des Dritten Reiches haben Kritiker oft vorgeworfen, ihm habe es an Leichtigkeit gefehlt.Wer so etwas behauptet, der hat wahrscheinlich noch nie einen Film mit Johannes Heesters gesehen.
Verleger haben es schwer, besonders die kleinen.Ein Buch liegt druckfertig vor, es fehlt noch ein zündender Titel.
Konzeptuelle Kunst zählt zu den Schwerpunkten im Programm der Galerie Franck + Schulte.Mit Sol LeWitt vertritt sie einen der amerikanischen Pioniere dieser für die internationale Kunstentwicklung besonders der 60er und 70er Jahre wegweisenden Kunstrichtung.
Schon 1990/91 zeigte Barbara Weiss - noch zu Zeiten der Galerie Wewerka & Weiss - Knut Bayers temporäre Wandmalereien im Rahmen der Ausstellungsreihe "1,2,3"."Sieben Tage" ist nun ihre vierte Einzelausstellung des 1954 geborenen Berliners, Hödicke-Schülers und Mitbegründers der Künstlergalerie Shin-Shin.
Zwei Künstlerinnen nehmen es mit allerlei traditionellen Topoi der Kunstgeschichte und Kunstproduktion auf und machen sich auf den Weg, das Bild und sein Verhältnis zum Raum abermals neu zu erfinden - was ihnen in gewisser Weise sogar gelingt.Die Architektur und ihre Konstruktion in der bildnerischen Fläche, das scheint das gemeinsame Thema von Friederike Feldmann und Nanaé Suzuki zu sein.
Ein umfangreiches Angebot von Kunst und Antiquitäten steht wieder auf dem Programm, wenn das Auktionshaus Leo Spik vom 10.bis 12.
"Was ich an meinen neueren Arbeiten gut finde", sagt Heidi Specker selbst, "ist, daß sie minimalistisch sind, leicht und hell." Das stimmt.
Bevor Hans-Jochen Vogel jetzt den Heinz-Galinski-Preis im Haus der Jüdischen Gemeinde Berlins entgegennahm, hatte er deren Vorsitzenden darauf aufmerksam gemacht, daß er als 15-16jähriger der Hitler-Jugend angehörte.Auch er habe "Heute gehört uns Deutschland, morgen die ganze Welt" gesungen, dann dem "Führer" als Soldat gedient.
Wer sich der 50jährigen Kulturgeschichte der Freien Universität widmet, stößt auf Namen wie Peter Szondi, Wilhelm Emrich oder Rudi Dutschke.Kaum jemand wird aber wohl den Katholizismus eines Olivier Messiaen oder die Mystik eines Karlheinz Stockhausen als typisch hervorheben.
Überdurchschnittlich hohe Verkaufsquoten lassen sich beileibe nicht nur mit dem Mode-Medium Fotografie erzielen.Die Herbstauktion von Bassenge hat gezeigt, daß es mit der alten Kunst, die über eine viel kleinere Klientel verfügt, ebenfalls geht: Über 85 Prozent der Werke des 15.
Eine Wärmeoase tut sich auf im winterlichen Berlin; in der Volksbühne, wo Frank Castorf vor kurzem sein "Terrordrom" eröffnete, gastiert das Wuppertaler Tanztheater mit seiner jüngsten Produktion "Masurca Fogo".Nach mehr als zehnjähriger Abstinenz kam das Berliner Publikum nun in den Genuß eines Bausch-Stücks, bei dem man sich am besten einfach zurücklehnt und sich an den sinnlichen Spielen auf der Bühne erfreut - denn "Masurca Fogo" bietet Theater so richtig zum Wohlfühlen.
"Musik ist eine abstrakte Sprache, und ich bin immer bei dieser Abstraktion geblieben." Dies ist das künstlerische Credo von Cristóbal Halffter, der Vaterfigur der Neuen Musik in Spanien.