Lange sah es so aus, als ob sich im Streit um die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Banken hierzulande keiner von der Stelle bewegen wollte. Die Deutschen blieben auf Konfrontation zur EU-Wettbewerbsbehörde eingestellt.
Alle Artikel in „Meinung“ vom 12.11.2000
An der Talstation der Gletscherbahn von Kaprun stehen Autos. Irgendwelche Menschen werden sie in den nächsten Tagen abholen.
Nun ist sie also wieder gekommen, die Zeit des großen Verhandelns über den Schutz des Klimas. Vertreter von 160 Staaten werden in Den Haag von heute an zwei Monate lang Zahlen vergleichen, Daten verwerfen, sich darüber streiten, ob die Atmosphäre sich in den nächsten 100 Jahren nun um ein, drei oder gar sechs Grad erwärmen wird.
"Wenn es einen da unten am Balkan juckt, kratzt sich ganz Europa", heißt es in einem alten balkanischen Sprichwort. Nach den Wahlen in Bosnien plagt Europa wieder Juckreiz, und die Union muss sich entscheiden, ob sie die Quälgeister mit selbstbewusster Geste abschüttelt oder sich die Nadelstiche noch lange gefallen lässt.
Der Kunde sei König? Da können wir nur lachen.
Wer Leitkultur sagt, muss leiden - zumindest zu Anlässen wie dem vergangenen Donnerstag. Nach dem lauten Streit um den neuen Begriff wäre der Besuch der Demonstration gegen rechte Gewalt für CDU-Politiker auch dann kein reines Vergnügen gewesen, wenn Paul Spiegel nicht von verbalem Zündeln gesprochen hätte.
Basta! Der rhetorische Archetyp eines Machtworts mag Gerhard Schröder im Zorn entwichen sein, im Zorn über eine uneinsichtige gewerkschaftliche Stammklientel angesichts einer nicht nur von ihm für nötig erachteten Rentenreform.