Egal, wer am Ende die US-Präsidentenwahl gewinnt - sie war ein Sieg für die Demokratie. Denn während die letzten und vorletzten und hinterletzten Wahlen an einer Mehrheit der Amerikaner spurlos vorübergezogen sind, wissen nun auf einmal alle Bescheid und kriegen Appetit.
Alle Artikel in „Meinung“ vom 01.12.2000
Die Schatzmeisterin der SPD, Inge Wettig-Danielmeier, hat vor dem Untersuchungsausschuss zur Parteispendenaffäre einen interessanten Einblick in das sozialdemokratische Finanzgebaren gegeben. Die Frau, die das Geld für die Genossen zusammenhält, trat dort auf, wie es mittelständische Unternehmer gerne tun, wenn nach ihren Bilanzen gefragt wird.
Wenn es einen Schutzheiligen der Politik gibt, kann es sich nur um Till Eulenspiegel handeln. Der lief gestern im Bundesrat mit seinem Schellenbaum von Sozi zu Sozi, von Clement zu Beck, und ließ sie in einen Spiegel blicken, in dem sie immer nur einen Mann sahen: Gerhard Schröder.
Beim Thema Aids macht sich hier zu Lande eine gewisse Müdigkeit breit. Der Appell von Politikern und Gesundheitsexperten zum Welt-Aids-Tag, ja nicht nachzulassen in der Wachsamkeit und auf seine Gesundheit aufzupassen, wird daran ebenso wenig etwas ändern wie die Meldungen vom Aids-Lauffeuer in Osteuropa und Afrika.
Prima Puff im Wilmersdorf, und jetzt auch noch erlaubt. Da freut sich eine grüne Bundestagsabgeordnete so sehr, dass sie mit einem Adventskalender voller Kondome im Gerichtssaal auftaucht.
Strafe, sagte der Volksmund, muss sein. Das gilt auch für Volksparteien, und darum hat die CDU nun ganz zu Recht ein paar Millionen Mark weniger in der Parteikasse, als sie es ohne die Aufdeckung der Spendenaffäre gehabt hätte.
Eigentlich ist es nicht recht statthaft, den Außenminister zu kritisieren. In den Umfragen ist er der Politiker, dem die Deutschen am meisten zutrauen.