Auch wenn er noch den Segen eines großen Parteitags braucht - jetzt ist er förmlich ins Amt eingesetzt, der Mann, von dem sich die CDU mehr Biss verspricht, der statt mit dem Tretroller mit dem Bagger vorfahren soll. Doch wer sich die CDU anschaut, dem fällt es schwer, das zu glauben.
Alle Artikel in „Meinung“ vom 20.11.2000
Nein, entschuldigen muss sich Gerhard Schröder nicht bei Wolfgang Schüssel, wie es CSU-Chef Stoiber gerade erneut gefordert hat wegen des monatelangen Boykotts Österreichs durch die EU-Partner. Schüssel ist kein Unschuldslamm, er hat mit latent antisemitischen und ausländerfeindlichen Rechtspopulisten koaliert - ein Tabubruch.
Von dem großen italienischen Intellektuellen (und Kommunisten) Antonio Gramsci stammt der Hinweis, dass politische Organisationen nie vergessen dürfen, im Vorfeld der harten Politik (zum Beispiel also von Wahlen) um "kulturelle Hegemonie" zu kämpfen. Heiner Geißler muss Gramsci gelesen haben.
Wenn wir so etwas wie den kleinsten gemeinsamen Nenner all der Fernseh- und Zeitungsberichte über rechte Gewalt beschreiben, sieht der ungefähr so aus: aggressiv-gelangweilte Jungmänner mit Glatzen vor der Kulisse einer trostlosen östlichen Kleinstadt. Diese Symbol-Bildung ist ein wohl unvermeidlicher medialer Nebeneffekt - und er ist umso stärker, je mehr die Berichte aufs Spektakel bedacht sind.
Tschechiens politische Führer schätzen kollektive Sicherheit. Denn das dient ihrem Machterhalt.
Grün muss nicht nur Öko bedeuten, in der Tat. Rezzo Schlauch, der Fraktionsvorsitzende, und Fritz Kuhn, der Parteivorsitzende, vertreten diese Meinung auch schon länger: Als die Macht greifbar war, wurde am Rande einer Bundesdelegiertenkonferenz debattiert, wie sich die Grünen an der Seite der SPD (damals noch mit Lafontaine) profilieren könnten - als Hüterin finanzpolitischer Solidität und als konsequente Reformerin auf sozialpolitischem Gebiet.
Manchmal gibt es Nachrichten, die liest man und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Die ganz normale Menschlichkeit lässt einen schaudern.