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Der Holländer ist eine Art europäischer Daniel Düsentrieb. Flach schweift sein Blick über die Marschen, kein Berg hemmt den Gedankenflug, und so erfindet er Tag für Tag drauflos, vorzugsweise Sachen, die keiner haben will: Tomaten ohne Farbe und Geschmack, Coffee-Shops, in die niemand wegen des Kaffees geht, Rudi-Carrell-Shows.

Aufgelöst ist der Knoten keineswegs, an dem seit Wochen und Monaten gezogen und gezurrt wird. Alle Erfahrung rät dazu, die Nachricht über das Einlenken von Innenminister Schily in der Frage der Herausgabe von Stasi-Unterlagen über westdeutsche Politiker, die am Freitag die Runde machte, niedriger zu hängen.

Von Hermann Rudolph

So verrückt kann die Welt sein. Sozialminister Walter Riester, vor kurzem noch als Schwachstelle im Kabinett des Kanzlers verspottet, zeigt plötzlich Konturen eines neuen starken Mannes.

Na, welch ein Segen, dass die Ost-Erweiterung der EU noch nicht vollzogen ist, mag sich mancher denken - angesichts der politischen Instabilität bei Deutschlands östlichen Nachbarn. In Tschechien versucht die Regierung elf Jahre nach der demokratischen Wende das Fernsehen unter ihre Kontrolle zu bekommen.

Von Christoph von Marschall

Es gibt in der Politik Posten, bei denen es ziemlich egal ist, wer darauf sitzt. Landwirtschaftsminister zum Beispiel war lange Zeit hindurch so ein Amt mit niedrigem Anforderungsprofil - Hauptsache Stallgeruch.

Wow, dachte ich, naiv, wie ich bin: Macht sich gar nicht schlecht - der Minister als Guerillero, in der Lederjacke mit erhobener Faust und schwarzem Motorradhelm. Was für eine drollige Geschichte, zumal wenn ich an unseren Außenminister denke.

Von Pascale Hugues

Man kann die Bauern verstehen, die jetzt in ohnmächtiger Wut gegen einen unsichtbaren Feind demonstrieren und ihren Protest an die Adresse der Bundesregierung richten, weil der Gegner ja einen Namen haben muss. Aber Landwirte und Politik sind gleichermaßen unschuldig wie schuldig in der BSE-Krise.

Von Gerd Appenzeller