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Dies Bild zeigt den Ort einer Explosion in der Ostsee.

© AFP/Danish Defence/Uncredited

Gaspipelines Nord-Stream: AfD fordert Untersuchungsausschuss zu Explosionen

Die AfD will, dass die Ereignisse in der Ostsee parlamentarisch untersucht werden. Die Partei begründet dies mit schweren Vorwürfen, die es gegen die USA gibt.

Die AfD will offene Fragen rund um die Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee von einem Untersuchungsausschuss im Bundestag klären lassen. AfD-Fraktionschef Tino Chrupalla begründete seinen Vorstoß am Donnerstag mit Recherchen des bekannten Investigativreporters Seymour Hersh, demzufolge die USA auf Anordnung aus dem Weißen Haus die Rohrleitungen gesprengt hätten. Die US-Regierung hatte diese Darstellung am Vortag als „völlig falsch“ und als „vollkommene Erfindung“ zurückgewiesen.

Chrupalla wollte dieses Dementi nicht gelten lassen. Es gehe um die Frage, ob „die Führungsmacht der Nato in europäischen Gewässern einen Anschlag auf lebenswichtige kritische Infrastruktur unseres Landes verübt“ habe, erklärte er. Sollte dies so sein, könnten US-Truppen nicht mehr in Deutschland bleiben: „Der Abzug aller US-Truppen wäre die Konsequenz.“ Der Bundestag habe „ein Recht zu erfahren, welche Kenntnisse die Bundesregierung hat“.

Hersh hatte zuvor berichtet, US-Marinetaucher hätten im vergangenen Juni bei einer vom Weißen Haus angeordneten und von der CIA geplanten verdeckten Operation mit Hilfe Norwegens Sprengsätze an den Gaspipelines angebracht.

US-Reporterlegende Hersh beruft sich nur auf eine Quelle

Die Sprengsätze seien dann im September ferngezündet worden. Präsident Joe Biden habe damit verhindern wollen, dass Russland weiter Milliarden mit dem Export von Erdgas verdiene.

Hersh, eine 85-jährige Reporterlegende, beruft sich in seinem Bericht auf eine einzige Quelle. Er veröffentlichte den Bericht auf seinem Blog und nicht in einem großen US-Medium. Wie die US-Regierung erklärte auch das norwegische Außenministerium am Mittwoch, der Bericht sei „falsch“.

Insgesamt vier Explosionen hatten im September in den Wirtschaftszonen Schwedens und Dänemarks in der Ostsee mehrere Lecks in die Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 gerissen, die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden waren.

Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas. Nach Angaben Schwedens steckt Sabotage hinter dem Vorfall. Demnach wurden Sprengstoffreste nachgewiesen.

Der Verdacht richtete sich umgehend gegen Russland, Moskau wies aber jede Verantwortung von sich. Erst vor wenigen Tagen sagte Generalbundesanwalt Peter Frank in einem Interview, es gebe bislang keine Beweise für eine Urheberschaft Russlands. (AFP)

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