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AfD-Chefin Alice Weidel bei einer Pressekonferenz nach den Landtagswahlen in Bayern und Hessen.

© picture alliance/dpa

„Mehr als die NSDAP bei der Reichstagswahl 1930“: AfD erreicht neuen Umfragerekord auf Bundesebene

23 Prozent Zustimmung erreicht die AfD in der aktuellen Forsa-Umfrage. Meinungsforscher schlagen Alarm und ziehen brisante Vergleiche: 1930 wählten weniger Menschen die NSDAP.

Die AfD hat in einer aktuellen Forsa-Umfrage 23 Prozent und damit ihren bislang höchsten von dem Institut ermittelten Wert auf Bundesebene erreicht.

Die Partei verbesserte sich im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt, wie das am Dienstag veröffentlichte „RTL/ntv-Trendbarometer“ ergab. Unverändert blieben die Werte für Union (31 Prozent), SPD (14 Prozent), Grüne (13 Prozent), FDP (fünf Prozent) und sonstige Parteien (elf Prozent). Die Linke verlor einen Punkt und erreichte nur noch drei Prozent.

AfD erzielt mehr Zustimmung als NSDAP 1930

Ende des Jahres könnte die AfD dem Forsa-Institut zufolge bereits mit 23 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen rechnen. „Von allen Wahlberechtigten würden somit 17 Prozent die AfD wählen – und damit mehr als die NSDAP bei der Reichstagswahl im September 1930“, heißt es im aktuellen Newsletter des Meinungsforschungsinstituts.

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Damals hätten 15 Prozent aller Wahlberechtigen die Nationalsozialisten gewählt. „Zwei Jahre und 4 Monate nach dieser Reichstagswahl von 1930 wurde Adolf Hitler Reichskanzler“, berichtet Forsa-Chef Manfred Güllner im Newsletter weiter.

Wahl via Stimmzettel beim Landesparteitag der AfD Niedersachsen am 27. Oktober 2018.
Wahl via Stimmzettel beim Landesparteitag der AfD Niedersachsen am 27. Oktober 2018.

© picture alliance/dpa

Forsa sieht Gründe für AfD-Zuwachs in Ampel-Politik und Merz

Der steile Anstieg dürfe dem Soziologen zufolge „nicht auf ein attraktives inhaltliches oder personelles Angebot der AfD zurückzuführen sein.“ Vielmehr sei „die Politik der Ampel-Koalition als auch die von Friedrich Merz betriebene Oppositionspolitik der Union“ dafür verantwortlich.

Güllners größte Hoffnung sei es deshalb, „dass die politischen Akteure aller demokratischen Parteien sich ihrer Verantwortung bewusst werden und im Konsens einen ähnlichen weiteren Wählerzustrom zur AfD wie den zur NSDAP nach 1930 verhindern.“

Politik an der Realität vorbei?

In der Umfrage wurde weiterhin die Realitätsferne der politischen Akteure abgefragt. Auf die Frage, ob sie den Eindruck haben, dass die meisten Politiker in der Bundespolitik wissen, was die Menschen im Alltag bewegt, antworten 81 Prozent der Befragten mit Nein.

Diese Einschätzung werde jeweils von einer großen Mehrheit in Ost und West, von Frauen und Männern sowie in allen Altersgruppen, Bildungsschichten und Wählergruppen geteilt. Noch am ehesten meinten demnach die der SPD und den Grünen verbliebenen Anhänger, die meisten Bundespolitiker wüssten, was die Menschen im Alltag bewegt.

Forsa befragte für die Parteipräferenzen im Auftrag von RTL Deutschland in den vergangenen Tagen 2501 Menschen, die Fehlertoleranz lag bei plus/minus 2,5 Prozentpunkten. Die Daten zu der Frage, ob die Politiker die Alltagsthemen der Bevölkerung kennen, wurden von 1000 Befragten erhoben. Hier lag die Fehlertoleranz bei drei Prozentpunkten. (AFP, Tsp.)

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