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Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) überholte im Ranking alle anderen abgefragten Politikerinnen und Politiker.

© dpa/Federico Gambarini

Olaf Scholz der große Verlierer: Boris Pistorius ist 2023 der beliebteste Politiker des Landes

Trotz Krisenzeiten und schlechter Umfragewerte für die Regierung: Der Verteidigungsminister ist in Deutschland angesehen. Der Kanzler dagegen stürzt im jährlichen Ranking regelrecht ab.

Noch kein ganzes Jahr im Amt und schon Spitzenplatz im jährlichen Ranking: Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist einer Umfrage zufolge der beliebteste Politiker des Landes. Wie die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf eine Erhebung des Instituts Insa berichtete, wünschen sich 42 Prozent der Befragten mehr Einfluss des SPD-Politikers in der deutschen Politik. Unter den SPD-Anhängern waren es 55 Prozent, bei Wählern der Union sogar 56 Prozent, bei den Grünen 58 Prozent und bei der FDP 48 Prozent.

Damit überholte Pistorius alle anderen abgefragten Politikerinnen und Politiker, wie es in dem Bericht weiter heißt. Der Niedersachse wurde zum ersten Mal in der Umfrage gewertet. Er ist seit Mitte Januar im Amt. Der Verteidigungsminister ist auch im Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel seit längerer Zeit unangefochten die Nummer eins in den Top 10 der beliebtesten Politiker.

Sein Erfolg beweist, dass Politiker mit ihrer Arbeit überzeugen können, und zwar auch in Krisenzeiten und trotz der großen Frustration mit der Regierung.

Hermann Blinkert, Insa-Chef

„Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius deklassiert nicht nur seine Amtsvorgängerin Christine Lambrecht, er überholt auch alle anderen abgefragten Politiker“, sagte Insa-Chef Hermann Blinkert dem Blatt. Lambrecht (SPD) hatte im vergangenen Jahr nur 16 Prozent Zustimmung erhalten. „Sein Erfolg beweist, dass Politiker mit ihrer Arbeit überzeugen können, und zwar auch in Krisenzeiten und trotz der großen Frustration mit der Regierung“, so Blinkert weiter.

Großer Verlierer ist der Bundeskanzler: Olaf Scholz (SPD) hat der Umfrage zufolge am meisten eingebüßt. Die Zustimmung zu ihm ist im Vergleich zur Vorjahresumfrage um zehn Punkte auf 26 Prozent gefallen. Damit landete er in dem Ranking auf Platz zwölf noch hinter AfD-Chefin Alice Weidel – im vergangenen Jahr hatte er den dritten Rang belegt.

Söder landet auf Platz zwei, Merz klettert deutlich

Hinter Pistorius auf dem zweiten Platz landete der Gewinner des Vorjahres, CSU-Chef Markus Söder. 41 Prozent wünschen sich, dass er möglichst viel Einfluss nimmt, 44 Prozent wollen das nicht. Während die Zustimmung bei Anhängern der Union für ihn mit 71 Prozent hoch ist, bekommt er von den Grünen-Anhängern nur 19 Prozent.

CDU-Chef Friedrich Merz verbesserte sich deutlich um fünf Ränge auf Platz drei. Er erhält 33 Prozent Zustimmung. Dabei wollen 66 Prozent der Wähler der Union mehr Merz, bei den Grünen sind es nur neun Prozent.

Auch weitere Kabinettsmitglieder wurden unbeliebter, etwa Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der 27 Prozent erhielt, und Finanzminister Christian Lindner (FDP), der auf 28 Prozent kam (jeweils minus fünf Punkte). Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verloren jeweils sieben Punkte.

Die frühere Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, die mit dem „Bündnis Sahra Wagenknecht“ ein Konkurrenzprojekt gegründet hat, verliert einen Punkt und landet bei 30 Prozent Zustimmung.

„Als Opposition im Bund profitiert die Union von den schlechten Zustimmungswerten der Ampel. Auch AfD-Fraktionschefin Alice Weidel und Sahra Wagenknecht können in der Rangliste deutlich aufsteigen“, sagte Blinkert.

Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Insa 2004 Personen im Zeitraum vom 14. bis zum 22. Dezember 2023 befragt.

Die Frage lautete: „Wir nennen Ihnen jetzt deutsche Politikerinnen und Politiker. Wenn Sie entscheiden dürften: Wer sollte Ihrer Meinung nach im neuen Jahr 2024 möglichst viel Einfluss in der deutschen Politik haben und wer nicht?“ (lem)

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