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Thema

Große Koalition

Union und FDP bauen weiter an ihrer Koalition. Doch noch herrscht mehr Verwirrung als Einigkeit. Diese Woche geht es in die entscheidende Phase. Wie ist der Stand der Dinge?

Von Robert Birnbaum
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Bereits Ende Oktober soll Peter Harry Carstensen im Kieler Landtag erneut zum Ministerpräsidenten gewählt werden. Doch davor ist die FDP - die Liberalen wollen drei Ministerposten.

In Thüringen sind schwarz-rote Koalitionsverhandlungen gestartet – SPD-Chef Matschie braucht den Erfolg. Doch der Ton unter den möglichen Regierungspartnern ist rau.

Von Eike Kellermann
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Wie im Wahlkampf angekündigt, fordert die FDP weiterhin die Abschaffung von Hartz IV. Das ungeliebte Arbeitslosengeld soll durch ein so genanntes Bürgergeld ersetzt werden. Die Union lässt den künftigen Koalitionspartner jedoch abblitzen.

Nach den Sondierungsgesprächen zur Bildung einer neuen Landesregierung im Saarland haben die Grünen die Qual der Wahl. Sowohl SPD und Linke als auch CDU und FDP machen dem potenziellen Koalitionspartner große Zugeständnisse.

Von Volker Hildisch

Am Montag beginnen die Koalitionsverhandlungen von Union und FDP. Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat dabei ganz eigene Vorstellungen zum Steuerrecht und zum Sozialsystem. "Mutige Reformen dürfen nicht deswegen unterbleiben, weil Demagogen sie politisch ausschlachten können“, sagte BDI-Chef Keitel dem Tagesspiegel.

Von
  • Antje Sirleschtov
  • Moritz Döbler
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Die Gesundheitsexperten von Union und FDP müssen passen - bislang weiß keiner, wie die unterschiedlichen Vorstellungen der zukünftigen Koalitionspartner überein zu bringen sein sollen. Die Verhandlungen könnten in diesem Punkt sehr schwierig werden.

Von Rainer Woratschka

Eine Mehrheit der Thüringer Grünen würde wohl gern in eine Koalition mit Linkspartei und SPD eintreten. Diese Stimmung war beim Kleinen Parteitag unverkennbar, der am Freitagabend in Jena die Aufnahme von Sondierungsverhandlungen beschloss.

Von Eike Kellermann

Die SPD kommt zu Fuß, die Linke in der Limousine: Die Ergebnisse sind nach anderthalb Stunden schnell verkündet. Man strebe an, eine Regierungskoalition auf den Weg zu bringen, die mindestens fünf Jahre eine ausreichende Mehrheit haben müsse.

Von
  • Eike Kellermann
  • Matthias Schlegel

Eine schwarz-gelbe Koalition ist aus Sicht der Wähler die beliebteste Konstellation nach der Bundestagswahl. Laut dem Politbarometer wäre das Bündnis aus CDU/CSU und FDP das einzige Regierungsmodell, das insgesamt bei geringfügig mehr Bürgern auf Zustimmung als auf Ablehnung stößt.

In dieser Legislaturperiode wird es vermutlich kein Gesetz mehr geben zur Abscheidung und Speicherung des Klimagases CO2. Die SPD greift Merkel wegen der Verschiebung an.

Die Koalition kann sich nicht auf gemeinsame Erklärung zum Prozess gegen den Unternehmer in Russland einigen. Der frühere Chef des Ölkonzerns Jukos muss sich derzeit in Moskau wegen Unterschlagung und Geldwäsche verantworten.

Von Claudia von Salzen

Sie sei ohne Ziel, pathosfrei, seelenlos: Auf der großen Koalition, die Deutschland seit nun fast vier Jahren regiert, hackt jeder gern herum. Dabei ist sie besser als ihr Ruf.

Von Malte Lehming

Sicherheit, Stabilität, Konstanz – das dürften, im krisendurchwobenen Bundestagswahljahr 2009, die drei Grundbedürfnisse vieler Deutscher sein. Keine Experimente. Die große Koalition, oft geschmäht und nie geliebt, wirkt auf sehr desillusionierende Weise als kleinstes Übel.

Von Malte Lehming

Union und SPD beugen sich dem öffentlichen Druck: Das von den Innenpolitikern der großen Koalition geplante Verbot von Paintball-Spielen wird im Zuge der Verschärfung des Waffenrechts doch nicht umgesetzt. Schärfere Regelungen soll es trotzdem geben.

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Nun also doch: Als Konsequenz aus dem Amoklauf von Winnenden will die Koalition noch vor der Sommerpause das Waffenrecht verschärfen. Künftig soll es bei Waffenbesitzern verdachtsunabhängige Kontrollen geben. Großkalibrige Sportwaffen werden jedoch wahrscheinlich nicht verboten.

Noch fünf Monate bis zur Wahl. Mit der Absage von zwei heiklen Gesetzesvorhaben will die Kanzlerin auch Ruhe ins eigene Lager bringen.

Von Antje Sirleschtov