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Serge Aubin, Cheftrainer der Eisbären, steht vor der ersten großen Prüfung der neuen Saison.

© imago images/Eibner

Vor Spitzenspielen in der DEL: Eisbären müssen Personalsorgen lösen

Serge Aubin, dem Cheftrainer der Eisbären Berlin, werden in den kommenden Spielen wichtige Stammkräfte fehlen. Und das ausgerechnet gegen zwei Teams, gegen die man in dieser Saison bereits Punkte liegen ließ.

Die Eisbären Berlin sind bisher erstaunlich reibungslos durch die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) geglitten. Nach dem ersten Viertel der Hauptrunde stehen sie an der Tabellenspitze und haben von allen Teams die meisten Tore geschossen und die wenigsten Gegentreffer kassiert. Dass es so weitergeht, ist für Cheftrainer Serge Aubin aber keineswegs ausgemacht. Jede Saison sei eine „Schinderei“ und werde mit zunehmender Dauer immer beschwerlicher, warnte der Kanadier. „Wir müssen uns weiter verbessern, weil das Niveau in der Liga nun immer mehr ansteigen wird.“

So gilt es, die erfreuliche Zwischenbilanz umgehend abzuhaken. Schließlich gastieren am Wochenende zwei Teams in der Mercedes-Benz Arena, die den Berlinern die Hälfte ihrer bislang erst vier Saisonniederlagen beibringen konnten. Den Anfang machen am Freitagabend (19.30 Uhr, live bei Magenta Sport) die Schwenninger Wild Wings. Die Schwarzwälder, bei denen seit dem Sommer die Eisbären-Legende Steve Walker als Headcoach die sportlichen Geschicke lenkt und dem Team ein deutlich offensiveres Spielsystem verordnet hat, zählen als aktueller Tabellensechster zu den Überraschungen der noch jungen Spielzeit.

Der Verein, der in den zehn Jahren seit der Rückkehr in die DEL nur ein einziges Mal die Play-off-Qualifikationsrunde erreichen konnte, feierte in dieser Saison nicht nur einen 4:1-Heimsieg gegen die Berliner, sondern auch schon Erfolge gegen den Meister EHC München und den Mitfavoriten Adler Mannheim. Eisbären-Coach Aubin beeindruckt vor allem die neue, aggressive Spielweise der Schwenninger: „Sie gehen sehr energisch in den Forecheck und schaffen es wirklich, dem Gegner Zeit und Raum zu nehmen“, lobte er.

Trainer Aubin warnt vor den Kontern von Straubing

Gegen die Straubing Tigers, die seit Jahren zur Spitzengruppe der Liga zählen und auch aktuell auf Rang vier stehen, dürfte es am Sonntagnachmittag (14 Uhr, live bei Magenta Sport) nicht eben einfacher werden. Erst vor knapp zwei Wochen siegten die Niederbayern in Berlin nach einer beeindruckenden Vorstellung mit 4:3 im Penaltyschießen. „Sie sind bei Kontern wirklich stark“, warnte Aubin. „Für uns wir es daher auf das Puck-Management in der neutralen Zone und im Angriffsdrittel ankommen.“

Wir müssen definitiv auf eine Menge Qualität verzichten, aber für die anderen Spieler ist das auch eine echte Chance, um sich zu beweisen.

Serge Aubin, Trainer der Eisbären, über die angespannte Personallage

Erschwert werden die bevorstehenden Aufgaben dadurch, dass neben dem Langzeitverletzten Leon Bergmann am Wochenende mit Ty Ronning und Nationalspieler Leonhard Pföderl auch zwei Schlüsselspieler in der Offensive ausfallen werden. Erstmals in der laufenden Saison ist Aubin damit gezwungen, seine bisher so erfolgreichen ersten beiden Angriffsreihen und die Powerplay-Formationen umzubauen. „Wir müssen definitiv auf eine Menge Qualität verzichten“, räumte der Kanadier am Donnerstag ein. „Aber für die anderen Spieler ist das auch eine echte Chance, um sich zu beweisen.“

Durch die Verletzungen von Ronning und Pföderl steht nun zudem die Leistungstiefe im Kader auf dem Prüfstand. Bislang zahlte sich der personelle Umbruch aus, den die Berliner im Sommer vornahmen, nachdem sie in der miserablen Vorsaison als Titelverteidiger erstmals seit 22 Jahren die Playoffs verpasst hatten. In die Jahre gekommene frühere Leistungsträger wie Frank Hördler, Matt White oder Kevin Clark verließen den Verein, dafür kamen zumeist jüngere, schnellere Spieler wie Ronning, Frederik Tiffels und Tobias Eder oder die Rückkehrer Kai Wissmann und Blaine Byron.

Die Neuzugänge trugen bisher ihren Teil dazu bei, dass die Mannschaft in der laufenden Spielzeit konsequenter verteidigt und ein zügiges, schnörkelloses Aufbauspiel beherrscht, an dem sich alle vier Angriffsreihen ohne allzu große Leistungsunterschiede beteiligen. Jetzt müssen die Eisbären aber erstmals beweisen, dass sie auch gravierende Personalsorgen bewältigen können.

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