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Julian Brandt (rechts) war neben Marcel Sabitzer der Grund für Dortmunds Sieg in der Champions League.

© Imago/RHR-Foto/Dennis Ewert

Wie in der Bundesliga, so auch in der Champions League: Dortmund spielt nicht immer gut, aber spektakulär

Borussia Dortmund zieht gegen Atlético Madrid ins Halbfinale der Champions League ein. Die Leistung des BVB offenbart dabei, warum es international läuft, national aber nicht.

Ein Kommentar von Charlotte Bruch

Es waren knapp drei Minuten gespielt, da vergab Marcel Sabitzer die riesige Chance, Borussia Dortmund in Führung zu bringen. Dass der Fußballer der Westfalen in der zweiten Hälfte mit seinem Treffer zum 4:2 gegen Atlético Madrid den Einzug ins Halbfinale der Champions League besiegelte, war sinnbildlich für den Auftritt Dortmunds am Dienstagabend.

Während Sabitzer und Julian Brandt beim Bundesligisten herausragten und der Grund dafür waren, dass Dortmund die wohl beste erste Hälfte der Saison spielte, offenbarten alle anderen so viel Licht, aber eben auch Schatten. Da waren Nico Schlotterbeck oder Mats Hummels, die Zuschauende zuweilen daran zweifeln ließen, dass Atléticos Stürmer Álvaro Morata und Antoine Griezmann überhaupt auf dem Platz stehen. Hummels legte das 1:0 durch Brandt zudem mit einem großartigen Pass vor.

Die beiden Innenverteidiger kommen in dieser Saison aber zu selten ohne große Fehler in der Defensive aus, das war auch gegen Atlético Madrid der Fall. Und weil sie in dieser Hinsicht nicht die Einzigen sind, ist der Ursprung dessen, dass Dortmund derzeit nur auf Platz fünf der Bundesliga rangiert, gefunden. Denn in diesem Wettkampf ist Konstanz auf höchstem Level gefragt, um ganz oben zu stehen. Und die Dortmunder tendieren eher dazu, nach starken Auftritten plötzlich unerwartet einzubrechen.

BVB liefert mal Durchschnittskick, mal Galafußball

Dortmunds Trainer Edin Terzić hat in dieser Saison mal wieder eine ausgesprochen talentierte Mannschaft beisammen, die oftmals aber zu wild agiert und bei der man nicht weiß, was man bekommt: einen durchschnittlichen Bundesliga-Kick oder offensiven Galafußball, der einem Champions-League-Viertelfinale würdig ist.

Wie auch Bayern München zeigt die Borussia in dieser Spielzeit ihre Höchstleistungen in der Champions League. Dortmund hat sich in der wohl schwersten Gruppe mit Newcastle United, AC Mailand und Paris Saint-Germain durchgesetzt und in der K.o.-Phase das formstarke PSV Eindhoven sowie die spanische Spitzenmannschaft Atlético hinter sich gelassen.

Letztlich war der Auftritt am Dienstag nicht in allen Momenten so gut, wie man es auf dem Niveau erwarten darf. Doch genau deshalb ist Dortmunds Fußball in der Champions League oftmals spektakulär und der Unterhaltungsfaktor so groß.

Und das ist wohl auch ein Grund, warum viele Menschen den Fußball so lieben und eine solche Stimmung wie am Dienstagabend im Westfalenstadion entfacht werden kann.

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